JULIA COLLECTION Band 07
„Hallo!“
„Morgan, das ist Elizabeth Parks, eine Freundin von Gabe“, stellte Misty sie vor.
Morgan sah erstaunt zu seinem Bruder. „Sie sieht geröstet aus, Gabe. Offenbar habt ihr nicht auf die Sonne geachtet. Ihr hattet wohl andere Dinge im Kopf, wie?“
Gabe straffte die Schultern. „Du weißt genau, dass ich dich nicht schlagen kann, solange du das Baby auf dem Arm hast.
Willst du es nicht wieder seiner Mutter geben?“
„Nein.“ Morgan küsste eines der winzigen Ohren des Babys und wandte sich grinsend an Elizabeth. „Freut mich, Sie kennenzulernen.“
Sie nickte. „Freut mich ebenfalls, Sheriff.“
„Leisten Sie uns zum Essen Gesellschaft?“
„Nein, bitte. Ich wollte Sie nicht stören.“ Nervös sah sie zu Gabe, während die anderen ihr versicherten, dass sie absolut nicht störte. „Ich hätte nur ein paar Fragen, falls Sie Zeit haben.“
Morgan zog sich einen Stuhl heran. „Fragen worüber?“
Bevor sie antworten konnte, trat Gabe vor. „Lizzy, ich würde dich gern unter vier Augen sprechen.“
Sie zögerte und wirkte schuldbewusst.
Sawyer drängte ihn erneut zur Seite. „Ich habe nur noch fünfzehn Minuten, bevor ich einen Patienten besuchen muss. So lange kannst du ja wohl noch warten, Gabe.“
Er wollte Nein sagen, aber das würde natürlich nur zu weiteren Spekulationen führen. Daher nahm er stattdessen die kühlenden Papiertücher von Honey und verteilte sie vorsichtig auf Elizabeths Schultern. Sein Blick fiel auf ihre Füße. Sie trug weiße Socken und Slipper.
„Deine Füße sind auch verbrannt, nehme ich an?“, fragte er.
„Ja, ein wenig“, antwortete sie schüchtern.
Gabe kniete sich vor sie, zog ihr behutsam die Slipper aus und streifte ihr noch vorsichtiger die Socken ab. Elizabeth protestierte, doch er achtete nicht auf sie. Morgan und Sawyer verfolgten das Geschehen amüsiert.
Elizabeths Füße waren klein und schmal. Und so rot, dass Gabe sie zum Trost am liebsten geküsst hätte. Stattdessen sah er warnend auf. „Du solltest zu Hause sein, statt herumzulaufen und deine verrückten Fragen zu stellen.“
Honey schnappte nach Luft. Morgan lachte schallend, sodass Amber vor Vergnügen zappelte. Misty gab Gabe einen Klaps auf die Schulter.
Sawyer war jedoch seiner Meinung. „Er hat recht. Kleidung zu tragen macht den Sonnenbrand nur schlimmer. Kühle Bäder, viel Aloe und Aspirin gegen die Schmerzen sind das Beste, was Sie momentan für sich tun können.“ Er sah tadelnd zu Gabe. „Wenn mein kleiner Bruder daran gedacht hätte, dass nicht jeder ein Sonnenanbeter mit einer Haut wie Leder ist wie er, wäre Ihnen das erspart geblieben.“
Gabe biss die Zähne zusammen. „Mir ist sehr wohl bewusst, wie empfindlich die Haut einer Frau ist. Ich dachte, sie hätte Sonnencreme benutzt. Außerdem waren wir gar nicht so lange in der Sonne.“
Elizabeth rutschte nervös auf ihrem Stuhl hin und her. „Gabe hat recht. Es ist mein Fehler, nicht seiner. Ich habe wohl nicht damit gerechnet, dass das Wasser die Sonne so stark reflektieren würde.“
„Ja, Wasser verstärkt die Wirkung der Sonne um ein Vielfaches“, stimmte Sawyer ihr zu, stemmte die Hände in die Hüften und erkundigte sich im besten Arztton: „Haben Sie sonst noch irgendwo Sonnenbrand?“
Elizabeth schüttelte den Kopf, sagte jedoch gleichzeitig: „Nur an den Beinen.“ Aber als Gabe ihren Rock hochheben wollte, schlug sie seine Hand weg.
Er grinste. „Tut mir leid. Ich wollte nur nachschauen, wie schlimm es ist.“
„Es sind hauptsächlich die Knie, und du kannst mir ruhig glauben, Gabriel Kasper.“
Morgan lehnte sich zurück und runzelte die Stirn. Alle im Raum beobachteten die beiden fasziniert. Als Gabe bewusst wurde, was er da tat, richtete er sich wieder auf. Wie um alles in der Welt war es denn bloß dazu gekommen, dass er vor ihr kniete?
Honey stellte eine Platte mit Sandwiches auf den Tisch und sagte: „Leisten Sie uns Gesellschaft, ja? Was möchten Sie trinken? Ich habe Tee, Limonade und …“
„Oh nein, wirklich. Ich wollte doch nicht ungelegen kommen.“ Elizabeth griff nach den Papiertüchern auf ihren Schultern. „Ich komme ein andermal wieder, falls Sie einem kurzen Interview zustimmen.“
Gabe atmete erleichtert auf. „Gute Idee. Ich bringe dich zum Wagen.“
Elizabeth hatte noch nicht einmal das erste Papiertuch von der Schulter genommen, als alle schon darauf beharrten, dass sie blieb. Diese neugierige Bande flehte sie geradezu darum an. Mir erwartungsvollen
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