Julia Collection Band 09
der Bar vorbei, die den Raum in der Mitte teilte, und verliebte sich augenblicklich in die hellen Eichenholzschränke, die glänzenden Arbeitsflächen aus schwarzem Marmor und den hübschen Terrakottaboden.
„Wie findest du die Küche?“, fragte Curtis und lehnte sich mit der Hüfte gegen das eine Ende der Bar.
„Jede Frau würde sie lieben“, meinte sie lächelnd.
Ein plötzlicher Gedanke ließ ihr Lächeln verschwinden, und tiefe Traurigkeit erfüllte sie. Eines Tages würde Curtis dieses wunderschöne Zuhause mit einer Frau teilen, und diese Frau würde nicht sie sein.
„Hoch, Mommy, hoch“, sagte Amber und rieb sich die Augen mit ihren kleinen Fäusten.
Dankbar für die Ablenkung, bückte Kaylee sich, um ihre Tochter auf den Arm zu nehmen. „Es wird Zeit, dass du schlafen gehst, nicht wahr, Liebling?“
Amber schüttelte den Kopf und legte dann die Wange an Kaylees Schulter.
„Ich glaube nicht, dass sie zugeben möchte, dass sie müde ist“, meinte Curtis amüsiert.
Kaylee nickte. „Sie hat Angst, etwas zu verpassen. Kann ich sie irgendwo hinlegen, wenn sie einschlafen sollte?“
„Ich denke, das Sofa im kleinen Wohnzimmer wäre das Beste“, sagte er nachdenklich. „Das Erste, was wir tun müssen, scheint mir, ist, uns von Morgan oder Burt ein Kinderbett zu leihen, und ein paar von diesen Gittern, die sie aufstellen, damit ihre Kinder der Treppe nicht zu nahe kommen.“
Kaylee nickte zustimmend und trug Amber in die Richtung, die Curtis vorhin angegeben hatte. Curtis stieß erleichtert den Atem aus. Er konnte es nicht fassen, wie glücklich es ihn machte, dass Kaylee sein Haus gefiel. Er hatte nicht geahnt, dass ihre Meinung ihm so wichtig war.
Aber im Moment hatte er drängendere Probleme als Kaylees Zustimmung. Er war nicht auf ein Kleinkind vorbereitet gewesen, und das Haus musste unbedingt kindersicher gemacht werden, damit Amber sich nicht verletzen konnte.
Er holte tief Luft, durchquerte das Wohnzimmer und betrat sein Arbeitszimmer. Er freute sich nicht sonderlich auf den Anruf, den er gleich machen musste. Welchen Bruder er jetzt auch anrufen würde, um sich die nötigen Dinge auszuleihen, sicher war nur, dass man ihm die Daumenschrauben anlegen würde.
Burt schien ihm doch der lockerere der Brüder zu sein. Curtis nahm den Hörer auf und wählte seine Nummer. „Hi, Bruderherz“, sagte er, als Burt sich meldete. „Du musst mir einen Gefallen tun.“
Zwanzig Minuten später, als Curtis vor dem Haus seines Bruders parkte, wunderte es ihn überhaupt nicht, dass Burt bereits auf der Veranda stand und auf ihn wartete.
„In Ordnung, kleiner Bruder, spuck’s aus“, sagte Burt, kaum dass Curtis die Fahrertür geöffnet hatte. „Warum brauchst du all die Babysachen?“
„Dir auch einen guten Tag, Burt“, sagte Curtis spöttisch, um die Antwort ein wenig hinauszuzögern.
Er hatte ihm gesagt, dass er alles erklären würde, sobald er kam, um das tragbare Kinderbettchen und die anderen Sachen abzuholen. Aber er konnte wirklich nicht behaupten, dass er sich darauf freute.
Beide Brüder mochten Kaylee sehr gern. Sie kannten sie fast genauso lange wie Curtis, und seit allen klar geworden war, wie sehr die Kleine für Curtis schwärmte, hatten sie ihn davor gewarnt, ihr jemals wehzutun, wenn er sich nicht mit seinen beiden älteren Brüdern anlegen wollte. Ein Blick auf das finstere Gesicht seines Bruders zeigte Curtis, dass es Burt nicht gefallen würde, was er ihm zu sagen hatte.
Aber es gab keine bessere Art, eine heikle Nachricht an den Mann zu bringen, als sie einfach geradeheraus zu sagen. Also holte Curtis tief Luft und fing an: „Ich brauche ein Kinderbett für meine Tochter Amber.“
Burt konnte sekundenlang nicht antworten, so verblüfft wie er zu sein schien. „Lass mich das noch mal wiederholen, ja?“, sagte er dann langsam. „Du hast eine Tochter, die Amber heißt, und sie wohnt bei dir?“
„Genau.“
„Und ihre Mutter ist auch bei ihr?“, fragte Burt mit immer noch finsterer Miene.
„Sie legt Amber gerade für ein Nickerchen ins Bett“, sagte Curtis mit einem Nicken. „Deswegen brauche ich die Sachen, um die ich dich gebeten habe, und muss gleich wieder zurückfahren.“
Burt schüttelte den Kopf. „So schnell lasse ich dich nicht gehen, kleiner Bruder. Du hast ganz schön viele wichtige Informationen ausgelassen, wenn ich mich nicht irre. Wie zum Beispiel, wie alt Amber ist, und seit wann du weißt, dass du eine Tochter hast, und wie ihre Mutter
Weitere Kostenlose Bücher