JULIA COLLECTION Band 10
willst, bin ich einverstanden.“
„Kein Quatsch?“ Vor Freude konnte sich Rico kaum halten.
„Kein Quatsch!“
„Und du machst auch keinen Rückzieher?“, fragte Rico und nahm Renée in den Arm.
„Nur wenn du etwas ganz Schreckliches tust.“
„Was, zum Beispiel?“
„Ich weiß nicht, indem du zum Massenmörder wirst oder anfängst, dich am Wochenende zu rasieren“, fügte sie leise hinzu und fuhr ihm übers Stoppelkinn. „Ich glaube, meine Brustknospen sind inzwischen davon abhängig.“
„Nur die?“, fragte Rico lächelnd.
„Vielleicht auch noch die eine oder andere Körperstelle mehr.“
„Du weißt doch gar nicht, was Abhängigkeit ist“, sagte Rico und trug sie ins Schlafzimmer. „Das zeige ich dir jetzt, und auch, wie man damit umgeht.“
Sie schliefen bereits zum zweiten Mal miteinander – diesmal in der Löffelchenstellung –, als Rico sich an die Berichte erinnerte, die er in Auftrag gegeben hatte. Wenn Renée davon erfuhr, war es aus. Unwillkürlich hielt er in seinem Liebesspiel inne.
„Was ist denn, Rico?“, fragte sie und seufzte leise.
„Ich brauche nur mal eine kleine Verschnaufpause, Darling.“ Er küsste sie auf die Schulter und überlegte, ob er Keith anrufen und alles absagen sollte. Hm, zu spät, die Nachforschungen waren längst angelaufen. Und wenn er, Rico, ehrlich war, interessierte ihn schon, mit wem Renée in der Vergangenheit geschlafen hatte und wie es um ihre Finanzen stand.
„Bitte … Rico“, sagte sie jetzt und bog sich ihm entgegen, „mach weiter!“
Er stöhnte und strich ihr über den flachen Bauch, während er die andere Hand auf ihrer Brust beließ. Dann drückte er sie erneut an sich. Als sie sich unter seinen Zärtlichkeiten wand, durchfuhr es ihn wie ein Blitz, und wieder war er kurz vorm Höhepunkt. Er rollte sich auf den Rücken und nahm Renée mit, wobei er sie nicht mehr ganz ausfüllte. Als sie sich auf ihm rekelte, blieb er ganz still liegen. Nur seine Hände bewegten sich, wobei er mit der linken ihre voll erblühten Brustknospen streichelte, während er die rechte zwischen ihre Beine gleiten ließ.
Er brauchte Renée nur ganz zart zu berühren, und ihr stockte der Atem. Als seine Liebkosungen fordernder wurden, hielt sie inne und kam stöhnend zum Höhepunkt.
„Du gehörst mir!“, sagte er leise, während auch er die Erfüllung fand. Bis dass der Tod uns scheidet, dachte er dabei. Oder bis sie von den Berichten erfuhr!
Nein, nein, schwor sich Rico. Das würde nicht geschehen. Nie! Die Berichte blieben auf immer sein Geheimnis.
14. KAPITEL
Rico legte die beiden Umschläge auf den Couchtisch und ging an die Bar, um sich einen Whisky einzuschenken. Dabei zitterten ihm die Hände.
Die Nerven!
Mit dem Glas in der Hand ging er dann hinaus, stützte sich mit den Ellbogen aufs Dachterrassengeländer und trank in kleinen Schlucken, während er versuchte, sich zusammenzureißen. Die Dämmerung legte sich bereits über die Stadt, und die Straßenbeleuchtung ging an. Der Abend würde kalt werden und versprach einen sternenklaren Himmel.
Unter ihm am Kai fuhren die Fähren immer noch in regelmäßigen Abständen und brachten die Arbeiter aus der Innenstadt nach Hause. Es war Freitag, da waren wahrscheinlich viele nach der Arbeit noch auf einen Drink in der Stadt geblieben. Renée würde jeden Augenblick von einer Geschäftsreise nach Melbourne zurückkehren. Die sei unvermeidbar, hatte sie ihm vergangenen Montag ganz spät am Abend erzählt, als sie schon halb auf dem Weg zum Flughafen gewesen war. Ein personeller Notfall in ihrer Niederlassung im Bundesland Victoria. Rico wollte sie begleiten, aber Renée lehnte ab. Ihrer Meinung nach sollte man Geschäftliches und Privates nicht miteinander vermischen. Abgesehen davon sei sie in ein, zwei Tagen zurück. Danach hatte sie ihm dann jeden Morgen versprochen, am Abend zurückzukehren, und jedes Mal war ihr etwas anderes dazwischengekommen. Aber heute Abend würde sie garantiert zurückkehren, hatte sie ihm vom Flughafen aus versichert.
Die vergangenen vier Tage hatte er sie furchtbar vermisst. Seit drei Wochen wohnte Renée sozusagen bei ihm und ging nur noch nach Hause, um ihre Goldfische zu füttern und sich frische Wäsche zu holen. Rico konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als für immer mit ihr zu leben, und hatte auch schon seinen Anwalt beauftragt, Länder auszukundschaften, in denen eine legale Adoption in kurzer Zeit möglich war. Er zweifelte nicht an Renées Liebe, auch
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