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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
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tat Ali, als er auf die sonnenüberflutete Terrasse trat: Er sah einfach atemberaubend aus! Hätte sie am Pool gesessen, hätte er ihre Reaktion bemerkt. Aber bis er bei ihr im Pavillon angekommen war, hatte sie sich wieder unter Kontrolle.
    Dabei überlegte sie die ganze Zeit, wieso er eine derartige Reaktion bei ihr auslöste. Sein elegantes Äußeres konnte es nicht sein. Schließlich sah er immer außergewöhnlich gut aus und war äußerst geschmackvoll gekleidet. Heute trug er eine weite Leinenhose und ein himmelblaues Poloshirt. Beide Kleidungsstücke betonten seine männlichen Attribute.
    Während Charmaine daran dachte, wie gut er erst einmal nackt aussah, musste sie unwillkürlich schlucken. Dass sie eine solche Lust auf ihn verspürte, war bestimmt auch der Grund für ihre anfängliche Reaktion auf sein Erscheinen gewesen. Schließlich hatte sie es noch nie nach einem Mann gelüstet, zumindest nicht wirklich. Selbst jenes eine Mal, das jetzt schon so lang zurücklag und in einer Katastrophe geendet hatte, war nichts dagegen gewesen.
    Glücklicherweise war sie inzwischen reifer und charakterfest genug, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Sie schämte sich auch nicht für ihr Verhalten in der vergangenen Nacht, schätzte aber ihre Besonnenheit in Momenten wie diesem. Frauen, die vor lauter Begeisterung die Augen aufrissen und nicht mehr zu halten waren, wenn ihr Liebhaber kam, verachtete sie.
    Natürlich hätte sie sich noch besser unter Kontrolle gehabt, hätte Ali sie nicht die ganze Zeit angesehen, als wollte er sie zum Lunch verspeisen. Der Blick seiner dunklen Augen schien sich ihr regelrecht einzubrennen, während er ihn beim Näherkommen begehrlich über ihren Körper gleiten ließ. Damit schien er sagen zu wollen, dass jedweder Rundgang durch die Ställe kurz ausfallen würde. Und wieder musste Charmaine schlucken.
    Er setzte sich ihr gegenüber. „Wie ich höre, hast du gut geschlafen“, begrüßte er sie.
    „Sogar sehr gut, und du?“
    „So gut wie seit Jahren nicht mehr.“
    Charmaine verstand sehr wohl, was er damit ausdrücken wollte, gedachte aber nicht, sich durch seine Schmeichelei von ihrem Vorhaben, ihm am Freitag Lebewohl zu sagen, abbringen zu lassen.
    Er nahm ein Stück Brot. „Was möchtest du nach dem Lunch tun?“
    Mit dir schlafen, hätte Charmaine am liebsten geantwortet, kämpfte aber mit aller Macht gegen die Versuchung an. Gestern Nacht hatte sie es problemlos sagen können, aber heute war das etwas ganz anderes. Besonders, da ihr inzwischen bewusst geworden war, dass sie in seiner Gegenwart schwach wurde. Sie musste sich unbedingt zusammenreißen, sonst hatte sie bald ein großes Problem. Mit Männern wie Ali konnte man eine Affäre haben, durfte sich aber nicht in sie verlieben.
    „Cleo meinte, du würdest mir heute Nachmittag vielleicht gern die Ställe zeigen“, erklärte Charmaine und schenkte sich ein Glas Wasser ein.
    Er lächelte. „Meinst du denn, dass ich den Nachmittag auch so mit dir verbringen möchte?“
    Sie erwiderte seinen Blick – offen und kühl. „Das will ich doch hoffen. Durch deine Unersättlichkeit von letzter Nacht bin ich jetzt ein wenig – nun wie soll ich sagen? – wund. Ich brauche noch ein paar Stunden, um mich für heute Abend zu erholen.“
    Er lachte. „Meine Unersättlichkeit? Wenn ich mich recht erinnere, hast du mich doch angebettelt, immer wieder mit dir zu schlafen.“
    „Womöglich stimmt das“, sagte sie betont lässig, ohne es wirklich zu sein. „Ein- oder zweimal. Ich muss zugeben, dass du im Bett sehr gut bist. Ich bedauere beinah, dass unser Arrangement am Freitag ausläuft. Meine zukünftigen Liebhaber werden es schwer haben, dagegen anzukommen.“ Charmaine tat so, als hätte sie nicht bemerkt, dass Ali bei ihrer Feststellung die Zähne zusammenbiss. „Oh, wo wir gerade davon sprechen … hast du das Geld schon überwiesen?“

10. KAPITEL
    Rückblickend wusste Ali nicht, wie es ihm gelungen war, in diesem Augenblick seine Gefühle zu unterdrücken. Zunächst war er enttäuscht gewesen, dass Charmaine ihn an den finanziellen Aspekt ihres Beisammenseins erinnerte.
    Dann hätte er sich für seine eigene Dummheit ohrfeigen können. Hatte er denn tatsächlich angenommen, sie würde mehr für ihn empfinden als Lust?
    Was war er doch für ein Narr! Er war ganz verrückt nach Charmaine, deren Zauber er bereits erlegen war, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte – in diesem Werbespot. Und dann hatte sie ihn gestern

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