Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
Vom Netzwerk:
und steckte sie Dominique an die rechte Hand. „In guten wie in schlechten Zeiten, Dominique“, sagte er dabei und gab ihr einen Handkuss. „In Freud und Leid … auf immer und ewig.“
    – ENDE –



Eine Einzige unter Millionen

1. KAPITEL
    Schwungvoll stieg Rico Mandretti in seinen roten Ferrari, fuhr aber nicht etwa zur Pferderennbahn in Randwick, sondern zum Haus seiner Eltern in einem der ländlich angehauchten Vororte Sydneys. Dass sich seine Pläne für diesen Samstag geändert hatten, lag am vergangenen Abend.
    Nicht heute!, sagte er sich, während er sich durch den Samstagmorgenverkehr schlängelte und an einer roten Ampel halten musste. Die Frauen in den Wagen neben ihm warfen ihm interessierte Blicke zu. Aber ihn interessierte in letzter Zeit nur eine: Renée Selinsky. Dabei wünschte er sich sehnlichst, dass sie in ihm endlich den Mann sah und nicht den seichten TV-Playboy und Vorzeigekoch.
    Seit mehr als fünf Jahren ertrug er nun jeden Freitag beim Pokern und jeden Samstag beim Pferderennen ihre spitzen Bemerkungen. Fünf Jahre waren eine lange Zeit – eine zu lange Zeit.
    Allerdings musste er zugeben, dass er ihre verbalen Auseinandersetzungen bisher irgendwie genossen hatte, obwohl Renée fast immer siegreich daraus hervorging. Als sie ihm vor einigen Monaten vorübergehend die kalte Schulter gezeigt hatte, war ihm klar geworden, dass es ihm lieber war, wenn sie ihn auf die Palme brachte, als wenn sie ihn ignorierte.
    Aber am Abend zuvor war sie einfach zu weit gegangen. Da ließ er sich nicht auch noch heute auf der Rennbahn zum Gespött der Leute machen. Genug war genug!
    Die Ampel wurde grün, und Rico trat aufs Gaspedal, nur um gleich darauf an der nächsten Ampel wieder abzubremsen. Jetzt war Renée bestimmt schon da, saß wahrscheinlich in der Mitglieder-Lounge und nippte kühl und selbstbewusst wie immer an einem Glas Champagner, während er seine Entscheidung bereits bereute, nicht hingegangen zu sein. Was sie mit Sicherheit überhaupt nicht kümmerte. Dabei ging er so gern auf die Rennbahn. Pferderennen waren seine große Leidenschaft, genau wie Renées.
    Dadurch hatten sie sich auch kennengelernt. Vor gut fünf Jahren waren sie zusammen mit seinem Freund Charles Anteilseigner des vielversprechenden Jungpferdes Flame of Gold geworden. Renées Namen kannte Rico lediglich von den Verträgen und wusste nicht, dass es sich bei ihr um die gleichnamige Renée handelte, die eine Modelagenturkette besaß und außerdem noch Witwe des superreichen Bankiers Joseph Selinsky war. Am ersten Renntag der Stute sahen sie sich dann zum ersten Mal.
    Selinskys Witwe hatte sich Rico eigentlich anders vorgestellt: vierzig Jahre älter, äußerst matronenhaft und mit einem Hang zum Glücksspiel. Auf die elegante, weltgewandte und superintelligente Dreißigjährige war er damals nicht gefasst gewesen und auch nicht auf ihre abweisende Reaktion ihm gegenüber. Normalerweise lagen ihm die Frauen zu Füßen.
    Dabei fühlte er sich von Anfang an zu ihr hingezogen, obwohl zu jener Zeit eine andere schöne Frau bei ihm gewesen war: seine Verlobte Jasmine, die er einen Monat später aus Liebe – wie er glaubte – geheiratet hatte. Aber ihre Ehe war von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen. Wenn er sich rechtzeitig von dieser Abzockerin getrennt und stattdessen die rätselhafte und umwerfende Renée umgarnt hätte …
    Er seufzte. Wäre er damals Single gewesen und nicht über beide Ohren in eine Frau vernarrt, die es ganz offensichtlich nur auf sein Geld abgesehen hatte, hätte Renée womöglich ganz anders auf ihn reagiert. Immerhin war er Rico Mandretti, Produzent und Star der erfolgreichen Kochsendung Pasta-Leidenschaft. Die „lustige Witwe“ – wie er Renée bald nannte – kannte den Wert des Geldes und hatte auch schon einmal deswegen geheiratet. Dass eine Frau ihres Alters und ihrer Schönheit einem Mittsechziger aus Liebe ihr Jawort gab, konnte sich Rico einfach nicht vorstellen.
    Natürlich war sein Bankkonto nicht ganz so gut bestückt wie das von Renées verstorbenem Ehemann, aber Rico hatte auch damals schon gut dagestanden und Aussichten auf ein weitaus größeres Einkommen gehabt. Diese Einschätzung hatte sich inzwischen bewahrheitet. Seine „kleine Kochsendung“, wie Renée sie immer scherzhaft nannte, wurde inzwischen in mehr als zwanzig Ländern ausgestrahlt, und die Tantiemen flossen in Strömen. Außerdem taten sich ständig neue Geldquellen auf – von Kochbüchern über

Weitere Kostenlose Bücher