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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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„Das heißt noch lange nicht, dass du es dir nicht eines Tages anders überlegst.“ Er zwinkerte ihr zu, stets der gut gelaunte Kumpel, und stürmte hinaus.
    Avis schmunzelte unwillkürlich, als sich die schwere Tür hinter ihm schloss.

8. KAPITEL
    Fünf Minuten vor der verabredeten Zeit betrat Avis das in Marmor und Chrom gehaltene Foyer des berühmten Lariat Club und teilte dem Geschäftsführer mit, dass sie mit zwei Herren verabredet war.
    Er zupfte an den Manschetten des blütenweißen Hemdes, die unter den Ärmeln seines Smokings hervorlugten, und fragte höflich: „Mrs. Lorimer?“
    „Ja.“
    „Folgen Sie mir bitte.“ Er drehte sich um und führte sie durch eine facettierte Glastür in das Restaurant, vorbei an modernen Skulpturen aus Chrom, einem massiven, freistehenden Kamin und einem plätschernden Springbrunnen. Schließlich blieb er vor einem Tisch stehen und verbeugte sich knapp. „Gentlemen.“
    Avis hörte, wie Stühle über den Marmorboden gerückt wurden. Dann trat der Geschäftsführer beiseite und eröffnete den Blick in die abgeschirmte Nische. Mit einem charmanten Lächeln bedankte sie sich bei ihm, bevor sie den Kopf zu dem Tisch umdrehte.
    Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Es verschlug ihr den Atem. Ungläubig schüttelte sie den Kopf.
    Einen gespannten Augenblick lang sagte niemand ein Wort.
    Dann trat Pete vor und nahm Avis am Ellbogen, so als wäre sie eine alte Frau, der über die Straße geholfen werden musste. Sie begann zu zittern.
    „Avis, ich möchte dir Lucien Tyrone vorstellen.“
    „Hallo, Avis.“
    Sehnsucht und Panik stürmten gleichzeitig auf sie ein. Überwältigt stammelte sie: „L…Lucien?“
    Er ignorierte ihr Unbehagen und musterte sie eingehend von Kopf bis Fuß. „Du siehst wundervoll aus, wie immer.“
    Endlich fand sie die Sprache wieder. „Was tust du denn hier?“
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Ich führe Geschäfte.“
    Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. Er hatte gewusst, mit wem er es zu tun hatte. Er hatte es so geplant. Sie zitterte nun ebenso vor Zorn wie vor Entsetzen und Entzücken. Sie wandte sich von Pete ab und legte ihre Handtasche auf den Tisch. „Seltsam, du hast nie eine Firma namens Corydon erwähnt.“
    Gelassen strich er sich über die Seidenkrawatte. „Ich habe sie erst kürzlich erworben.“
    Pete lachte nervös auf. „Luc hat die Firma gekauft, gleich nachdem Daniels sich an uns gewandt hat.“
    „Oh, ich bin sicher, dass die Übernahme schon vorher ausgehandelt wurde“, verkündete Avis und fragte sich, was das für Petes Pläne mit Tex-Bank bedeutete.
    „Das stimmt“, bestätigte Luc gelassen. „Dürfen wir uns jetzt setzen?“ Er rückte einen Stuhl für Avis zurecht.
    Sie zögerte einen Moment. Am liebsten wäre sie weggelaufen, aber damit hätte sie Petes Hoffnungen endgültig zerstört. Schließlich sank sie auf den Stuhl. Sie musste herausfinden, ob das Geschäft machbar war oder ob es sich nur um einen Trick von Lucien handelte. War es vielleicht eine Art Racheakt, weil sie ihn verlassen hatte?
    Die Männer nahmen ihre Plätze wieder ein. Ein Kellner erschien, stellte Avis ein Glas Wasser hin und ein leeres Glas, das er mit Rotwein füllte.
    „Ich war so frei, für uns drei zu bestellten“, sagte Lucien. „Ich bin überzeugt, dass Sie nicht enttäuscht werden.“
    „Natürlich nicht“, pflichtete Pete ihm bei. „Der Küchenchef ist sehr berühmt.“
    „Das habe ich gehört.“ Lucien nahm einen Schluck aus seinem Weinglas. Er breitete die Serviette auf seinem Schoß aus. Avis schaute ihn nicht an, aber sie spürte seinen Blick auf sich ruhen. „Wie ist es dir ergangen?“
    Ihre Gedanken überschlugen sich derart, dass sie kein Wort herausbrachte. Dann stieß Pete unter dem Tisch sanft ihren Knöchel mit der Schuhspitze an. Sie schluckte und erwiderte sanft: „Gut. Und dir?“
    „Ich war sehr beschäftigt.“
    „Und dein Sohn? Wie geht es Nicholas?“
    „Den Umständen entsprechend gut.“
    „Er muss dich vermissen, wenn du auf Reisen bist.“
    Luciens Lächeln wirkte flüchtig und ein wenig besorgt, aber seine Antwort klang unbeschwert. „Vielleicht. Ich hatte nicht den Eindruck, als ich mich heute Morgen von ihm verabschiedet habe. Er war mit seinen Fingerfarben beschäftigt.“
    Sie spielte mit ihrem Weinglas und sagte nichts mehr.
    Nach einem verlegenen Schweigen fragte Pete unvermittelt: „Woher kennt ihr euch eigentlich?“ Lucien nippte an seinem Glas, bevor er nebenhin

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