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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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dir?“
    „Nur ganz gut?“ Gwyn sank auf einen Hocker am Ende des Tresens.
    „Na ja, es ist alles ziemlich seltsam.“ Valerie blickte sehnsüchtig zu dem Tisch, an dem sie und die anderen „Mädels“ so oft gesessen hatten. „Hast du Avis und Sierra in letzter Zeit gesehen?“
    Gwyn schüttelte den Kopf. „Sierra hat das Blumengeschäft verpachtet, damit sie mehr Zeit für ihre Tochter hat, und Avis hat einfach zugemacht. Sie meint, die nötigen Investitionen für die Änderungen, die der Inspektor angeordnet hat, würden sich nicht auszahlen. Ich schätze, sie wird demnächst einen Räumungsverkauf veranstalten. Da wir gerade von dem Inspektor reden, den habe ich auch schon länger nicht mehr gesehen. Was treibt er denn so?“
    Valerie senkte den Blick und setzte sich zu Gwyn. „Keine Ahnung.“
    „Seht ihr euch denn nicht mehr?“
    „Nein. Du hast meine Frage nicht beantwortet. Wie geht es dir?“
    Gwyn seufzte. „Es ist ziemlich wenig los. Normalerweise läuft das Geschäft an, sobald die Schule wieder losgeht, aber das neue Drive-in-Lokal nimmt mir viel Kundschaft.“
    „Was hast du vor?“
    „Abwarten. Die Teenager werden es irgendwann leid, sich nur durch die Autofenster miteinander zu unterhalten, und wieder hierher kommen. Außerdem will ich mein Angebot mehr auf junge Leute zuschneiden.“
    Valerie verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen. „Wenn du Geld brauchst, leihe ich dir gern was.“
    „Nein. Noch ein Darlehen kann ich wirklich nicht gebrauchen.“
    „Dann schenke ich dir was.“
    „Auf keinen Fall.“
    „Aber …“
    Gwyn legte Valerie eine Hand auf die Schulter. „Als ihr das Geld geerbt habt, war ich zuerst verdammt sauer. Warum ihr und nicht ich?“
    „Das weiß ich auch nicht.“
    „Aber inzwischen habe ich es begriffen. Ihr habt es verdient und nicht ich. So einfach ist das.“
    „Nichts ist einfach.“
    „Ja und nein. Aber zurück zu unbeantworteten Fragen. Warum siehst du Ian nicht mehr? Ich dachte, ihr wärt ein Paar.“
    Entsetzt spürte Valerie, dass ihr Kinn zu zittern begann, und im nächsten Moment weinte sie wie ein Kind mit einem aufgeschürften Knie.
    „Ach, Honey.“ Gwyn schloss sie in die Arme. „Geld löst anscheinend wirklich keine Probleme. Erzähl mir alles.“
    Valerie wischte sich die Tränen ab und berichtete von den letzten Ereignissen.
    „Das ist wieder mal typisch Mann!“, schimpfte Gwyn. „Allerdings muss ich zugeben, dass ich noch viel Schlimmeres sagen würde, wenn meine Angehörigen sich derart in mein Leben einmischen würden.“
    „Es ist meine eigene Schuld.“ Valerie schniefte. „Er hat gesagt, dass er mich liebt, und ich bin davon ausgegangen, dass es für ihn dasselbe bedeutet wie für mich, dass wir dieselben Ziele haben. Wir haben aber nie darüber geredet, und ich bin wie ein unreifer Teenager mit ihm im Bett gelandet. Und dabei habe ich mich für so vernünftig gehalten.“
    „Meiner Erfahrung nach führt Liebe nie zu vernünftigen Entscheidungen. Aber die Frage ist, was du jetzt tun willst.“
    „Da gibt es nichts zu tun.“
    „Möglicherweise liebt er dich ja wirklich und hat nur noch nicht begriffen, was das bedeutet.“
    „Vielleicht, aber ich bezweifle, dass er es je begreift.“ Valerie seufzte und stand auf. „Jedenfalls danke fürs Zuhören.“
    „Jederzeit. Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, siehst du eine neue Gwyneth vor dir, die sanfter, netter und fürsorglicher ist. Das gehört alles zu meinem neuen Geschäftskonzept. Erzähl es weiter, ja? Ich brauche mehr Umsatz.“
    „Ich mochte die alte Gwyn auch ganz gern“, meinte Valerie schmunzelnd.
    „Ich weiß. Das war der Unterschied zwischen dir und mir.“
    Die letzte Person, die Ian in seinem Büro erwartet hatte, war Gwyneth Dunstan. Doch da stand sie in adretten Shorts, Tanktop, Söckchen und abgewetzten Wanderstiefeln. Ihr Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und sie trug überhaupt kein Make-up. Sie war etwa in seinem Alter, und er hatte sie einmal für attraktiv gehalten, doch nun wirkte sie zu dünn und verhärmt.
    „Ich möchte eins klarstellen“,eröffnete sie ohne Vorrede.„Ich stecke normalerweise meine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten. Okay?“
    Ian blinzelte verblüfft. „Okay.“
    Sie stieg über Cato hinweg und setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. „Ich denke, Sie sollten etwas wissen.“
    „Dann lassen Sie mal hören.“
    „Sie brechen Valerie das Herz.“
    Ian beugte sich vor, von

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