JULIA COLLECTION Band 11
auf und nieder bewegte.
Instinktiv steigerte sie den Rhythmus, doch plötzlich hielt er ihre Hüften fest. „Warte. Ich habe was vergessen.“
Sie war so atemlos und erregt, dass sie nicht einmal fragen konnte, was er meinte. Er schlang die Arme um ihre Taille, hob sie von seinem Schoß und setzte sie auf die Kissen, die sie auf dem Boden ausgebreitet hatten. Dann streifte er sich Schuhe, Strümpfe und Jeans ab und leerte die Taschen aus. Zwischen Münzen, Schlüsselbund, Taschenmesser und Brieftasche kam ein Folienpäckchen zum Vorschein. Mit zitternden Fingern riss er es auf und legte sich den Schutz an.
Schließlich nahm er ihr Gesicht zwischen die Hände und hielt ihren Blick gefangen, während er flüsterte: „Ich liebe dich, Val, und ich schwöre, dass du es nicht bereuen wirst.“
Tränen brannten in ihren Augen und in ihrer Kehle, als sie ihn wieder in ihrem Körper und ihrem Herzen aufnahm.
16. KAPITEL
Ian stellte den Truck in sicherer Entfernung zum Brandherd ab, schnappte sich die Schutzkleidung und stieg aus. Niedrige Flammen hatten eine Schneise in das hohe, ausgedörrte Gras auf der Weide gefressen.
Nie zuvor hatte er eine derartige Flut von Bränden wie in dieser Saison erlebt. Obwohl der Auslöser jedes Mal ein anderer war – ein Zigarettenstummel, ein Ölleck, ein elektrischer Kurzschluss, Funkenflug wie in diesem Fall –, hatte er das Gefühl, dass die Brände irgendwie zusammenhingen. Doch dafür hatte er bisher keine Beweise, und die Schäden waren immer minimal geblieben.
Das Knirschen von Reifen auf Kies veranlasste ihn, sich umzudrehen, als er sich gerade die Stiefel anzog. Buddy Wilcox sprang in voller „Kampfausrüstung“ aus seinem Wagen.
Zweifellos hatte er sich als Feuerwehrmann bewährt. Er handelte rasch, wenn der Aufruf kam, war sogar mehrmals als Erster am Einsatzort erschienen, und sein Geschick hatte sich beträchtlich verbessert. Neuerdings nahm er sogar regelmäßig an Meetings und Trainingseinheiten teil.
Trotz seiner privaten Vorbehalte hatte Ian ihm bereits mehrmals sein Lob ausgesprochen, und zwischen den beiden entwickelte sich allmählich eine gewisse Kollegialität. Dennoch traut Ian ihm nicht völlig, was aber vermutlich auf privaten Gründen beruhte.
Buddy holte eine Schaufel von der Ladefläche und rief: „Ich übernehme das nördliche Ende.“
Ian nickte, stapfte mit seiner Schaufel in die andere Richtung und begann, Erde auf die züngelnden Flammen zu werfen. Wenn es gelang, das Feuer zur Straße umzulenken, würde es von selbst erlöschen, sofern kein widriger Wind einsetzte.
Als die drei Mann starke Löschmannschaft mit dem Leiterwagen eintraf, hatten Ian und Buddy das Feuer weitgehend unter Kontrolle.
Kurz darauf tauchte Valerie mit einem Eimer Eiswasser im Kofferraum auf. In den vergangenen Wochen war sie zu einer festen und sehr willkommenen Institution an den Einsatzorten geworden. Eifrig stapften Buddy wie Ian zu ihr.
Da für Ian die Entfernung kürzer war, kam er als Erster an und leerte gerade seinen Becher mit Wasser, als Buddy eintraf. „Gute Arbeit, Wilcox“, lobte er. „Vielleicht ist es an der Zeit, Ihnen ein eigenes Kommando zu übergeben.“
Buddy warf Valerie einen viel sagenden Blick zu und nahm den Becher, den sie ihm hinhielt. „Danke.“ Begierig trank er das Wasser und fragte sie: „Wie geht es dir?“
„Gut.“
„Der Familie auch?“
„Ja, danke.“
„Du lässt dich kaum noch sehen. Alle vermissen dich.“
Sie lächelte. „Ich bin ziemlich beschäftigt in letzter Zeit.“
Mit einem Blick zu Ian nickte Buddy und kehrte zur Brandstelle zurück, obwohl die Löschmannschaft alles unter Kontrolle hatte.
Nachdenklich bemerkte Valerie. „Vielleicht bringt er es doch noch zu etwas.“
„Es sieht so aus“, murmelte Ian, obwohl er Buddy immer noch irgendwie misstraute. Doch vermutlich beruhte es nur auf Eifersucht. Schließlich zeigte Buddy immer noch unverhohlenes Interesse an Valerie, und die beiden kannten sich schon sehr, sehr lange.
Dann dachte er an die vergangene Nacht zurück, die sie gemeinsam in seiner Wohnung verbracht hatten, und lächelte. Er hatte noch nie so gut geschlafen wie mit ihr in seinem Bett. „Ich gehe auch lieber helfen.“
Sie nickte und lehnte sich an ihr Auto.
Ian begab sich an die Arbeit, doch ein Teil von ihm blieb bei Valerie zurück. Inzwischen hatte er akzeptiert, dass es immer so sein würde, und dass es töricht war, sich gegen das Unvermeidliche zu wehren. Viel zu lange
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