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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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Gebäuden. Einige Leute beobachteten das Geschehen vom ehemaligen Friedhof aus, aber der Marktplatz lag völlig verlassen da. Es war weit nach Geschäftsschluss, und die Dämmerung senkte sich herab. Dichter grauer Rauch stieg von der Mitte des gegenüberliegenden Häuserblocks in den Abendhimmel auf. Von Angst gepackt, eilte Valerie über den Platz.
    Kontrolliertes Chaos beherrschte die Szene. Feuerwehrmänner rannten hierhin und dorthin, zerrten Schläuche und schwangen Beile. Wasser strömte in Fontänen durch die Luft auf das brennende Gebäude. Ein Leiterwagen stand direkt davor auf dem Bürgersteig, und dahinter ragte ein so genannter Kirschenpflücker auf, dessen Eimer über dem Flachdach schwebte.
    Ein fremder Mann mit Streifen auf der Uniformjacke hielt Valerie an. „Madam, hier ist Sperrgebiet. Sie müssen zurücktreten.“
    Bevor sie ein Wort herausbrachte, warf einer der Männer aus Ians Kommando ein: „Schon gut. Sie gehört zum Chef.“
    Der andere Mann ging achselzuckend davon, und ihr Verteidiger eilte wieder an seine Arbeit.
    Valerie folgte ihm und blickte sich suchend um. „He, wo ist Ian?“
    „Hab ihn lange nicht gesehen“, lautete die Antwort.
    Sie drehte sich um und stieß prompt mit Buddy zusammen. Er sah durchaus gut und erstaunlich männlich aus in seiner „Kampfausrüstung“, wie Ian es nannte. Doch das ließ sie völlig kalt. Sie packte ihn am Arm. „Hast du Ian gesehen?“
    „Sag mal, was hat er eigentlich, was ich nicht habe? Ist es seine Position? Die könnte ich einnehmen, weißt du.“
    „Sei nicht albern“, entgegnete sie ungehalten.
    „Im Ernst. Ich bin jetzt Kommandant, und ich war immer beliebt in der Stadt. Alle sagen, dass ich seinen Job haben kann, wenn ich will.“
    Die Vorstellung, dass er Ian in irgendeiner Weise ersetzen könnte, war lächerlich, aber sie wollte jetzt nicht darüber diskutieren. Ihre einzige Sorge galt Ians Wohlergehen. „Wie du meinst, Buddy. Ich muss wissen, wo Ian ist.“
    Ein Funkenregen ging über ihren Köpfen nieder. Sie duckten sich und rannten ein Stück zurück, als jemand rief: „Holt unsere Leute vom Dach!“
    „Das Haus wird gleich einstürzen“, erklärte Buddy, „und Ian ist da drin. Aber keine Sorge, ich hole ihn raus“, versprach er und lief davon.
    Es kam ihr nicht in den Sinn, Buddy davon abzuhalten. Ihre Sorge galt nur Ian. Sie stolperte rückwärts und fiel beinahe über einen Schlauch, den Blick unverwandt auf das brennende Haus gerichtet. Zwei Feuerwehrleute rannten an ihr vorbei. Eine Glocke begann zu läuten. Valerie registrierte nur vage, was um sie herum vorging. Erst nach einer Weile wurde ihr bewusst, dass sie laut betete.
    Eine scheinbare Ewigkeit verging. Jemand berührte ihre Schulter. Sie wirbelte herum und erkannte den Barkeeper aus dem Steakhaus – in voller Feuerwehrkluft und mit rußgeschwärztem Gesicht. „Skeet!“
    „Bist du okay?“
    Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Also deutete sie zum brennenden Haus und stammelte: „Ian. Buddy.“
    „Was ist mit Buddy?“
    „Er wollte Ian rausholen.“
    Mit alarmierter Miene rannte Skeet davon.
    Ein leises Jaulen erregte Valeries Aufmerksamkeit. „Cato. Wo ist dein Herrchen?“ Sie hockte sich neben ihn und schlang ihm die Arme um den dicken Hals. „Oh, du hast auch Angst um ihn.“
    „Zurück! Zurück!“, hörte sie jemanden schreien, doch sie konnte sich nicht vom Fleck rühren. Ihr ganzes Sinnen und Trachten, wie das des Hundes, galt Ian.
    Seit ihrer Versöhnung hatte sie ihm nicht gesagt, dass sie ihn liebte. Er wusste nicht, dass er ihr wichtiger als alles andere auf der Welt war, dass sie nur mit ihm zusammen sein wollte, egal in welcher Form.
    Ein ominöses Krachen drang aus dem Gebäude. Jemand rief: „Das Obergeschoss stürzt ein!“
    Starr vor Angst beobachtete Valerie, wie aus den oberen Fenstern weiße Rauchschwaden und hellrote Flammen schlugen. Neben ihr begann Cato zu zittern, und sie ballte die Hände zu Fäusten, um ein verzweifeltes, hysterisches Schreien zu unterdrücken.

17. KAPITEL
    Die Sekunden krochen dahin, jede einzelne wie eine scheinbare Ewigkeit. Ein leises Grollen steigerte sich zu ohrenbetäubendem Donnern. Dichter Rauch quoll inzwischen auch aus dem Untergeschoss.
    Valerie sank verzweifelt auf die Knie, doch Cato wurde plötzlich wachsam und bellte. Sie heftete den Blick auf die weiße Wolke, die nun in ihre Richtung wehte.
    „Wir brauchen einen Arzt!“, rief eine vertraute Stimme. „Bringt eine Trage

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