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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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und die anderen Frauen folgten ihm ohne Zögern. Doch es dauerte einen Moment, bis Valerie sich zwingen konnte, sich in Bewegung zu setzen. Sie sagte sich, dass seine Hilfe bei der Entrümpelung das Mindeste war, was er tun konnte, da er überhaupt erst das Problem verursacht hatte. Es machte ihn nicht zu einem Helden – nur zu einem anständigeren Menschen, als sie zunächst geglaubt hatte.
    Im Hinterhof, gleich beim Tor, stand ein relativ neuer dunkelgrüner Pick-up mit einem blauen Metallanhänger. Verwitterte Balken, kaputte Möbel, Baumstämme und Fässer mit halb verbranntem Müll lagerten um eine baufällige Garage, die vermutlich nach Entfernung des Gerümpels zusammenbrechen würde. Kisten und aufgeweichte Pappkartons stapelten sich neben einem Blechschuppen, der überquoll mit Dosen und Beuteln und Kisten.
    „Was will Edwin mit all dem Zeug?“, fragte Sierra.
    Ian zuckte die Achseln. „Er hatte vor, alles wieder zu verwerten. Er wollte ein Recycling-Center hier in Puma Springs aufmachen, hauptsächlich auf Betreiben seiner Frau. Mit ihrem Tod ist wohl auch sein Wille dazu gestorben.“
    „Der arme alte Kerl“, sagte Avis, während sie ein Paar dicke Gartenhandschuhe aus ihrem Hosenbund zog.
    Ian lächelte. „Ich glaube, er würde sich an dieser Bezeichnung stören. Seinen Ausführungen zufolge hatte er in seinem langen Leben alles, was sein Herz begehrt.“
    „Sieht so aus, als ob das alles noch hier wäre“, murrte Sierra.
    Ian schmunzelte. Lachfältchen bildeten sich in seinen Augenwinkeln, und tiefe Linien gruben sich in seine Wangen. Valerie verspürte ein Flattern in der Magengegend.
    „Falls Sie keine Handschuhe mitgebracht haben, im Pick-up sind welche.“
    „Danke. Ich habe es tatsächlich vergessen.“
    Zum ersten Mal wandte er sich an Valerie. „Wie steht es mit Ihnen?“
    Sie griff in die Gesäßtasche und holte ein Paar Lederhandschuhe hervor. „Ich habe meine eigenen dabei“, antwortete sie knapp und eisig.
    Er grinste, so als fände er ihre Feindseligkeit höchst amüsant. „Nun, dann können Sie sich ja gleich an die Arbeit machen“, sagte er und musterte sie mit einem Grinsen, das ihr spöttisch erschien, von ihrem alten vergilbten Filzhut bis hin zu den abgewetzten Stiefelspitzen.
    Dann begleitete er Sierra zum Pick-up, öffnete die Fahrertür und beugte sich hinein, während er etwas sagte. Sie lachte und blickte zu Valerie, bevor sie sich wieder umdrehte und die Handschuhe entgegennahm.
    „Wir scheinen uns in Ian Keene getäuscht zu haben“, murmelte Avis, während sie sich bückte und eine verwitterte Dachschindel aufhob.
    „Wieso? Ist er das Geschenk Gottes an einen mürrischen alten Mann?“, konterte Valerie missmutig.
    Überrascht blickte Avis auf. „Er bemüht sich offensichtlich, Edwin zu helfen, genau wie wir.“
    „Er hat dieses ganze Problem verursacht.“
    „Was hätte er denn sonst tun sollen? Schau dich doch mal um. Ein Funke reicht, und hier brennt alles lichterloh.“
    „Mag sein, aber ich mag ihn trotzdem nicht.“
    Avis warf einen Blick über die Schulter. Valerie tat es ihr gleich, und ihre Laune verfinsterte sich noch mehr, als sie Ian Keene an seinem Pick-up lehnen und angeregt mit Sierra plaudern sah.
    „Was gibt es da nicht zu mögen, Val? Der Mann kann nicht so schlecht sein, wenn er hier aushilft. Außerdem ist er ein echt toller Hecht – und ein echter Single.“
    Valeries Herz pochte. „Ja und? Was kümmert mich das? Er kostet mich – uns alle – eine Menge Geld, das wir nicht haben.“
    „Na ja, aber irgendwie ist er doch im Recht.“
    „Er ist überhaupt nicht im Recht! Er ist ein Tyrann.“
    Avis blickte erneut zum Pick-up, als Sierra laut lachte. „Sie scheint anderer Meinung zu sein.“
    Ein unliebsames Gefühl des Neides stieg in Valerie auf, als ihr bewusst wurde, dass Sierra eine hautenge Jeans und ein knappes Top trug, das ihren geschmeidigen, wohl gerundeten Körper aufreizend umschmiegte.
    Ian kehrte gemeinsam mit Sierra zurück in den Hinterhof und rief: „Wenn Sie sich um das Kleinzeug kümmern, dann übernehmen Sierra und ich diese Möbel.“
    Sierra, dachte Valerie verbittert. Sie nannten sich also schon beim Vornamen. Verbissen begann sie, ein Stück Gerümpel nach dem anderen einzusammeln, und dabei verfluchte sie insgeheim den Tag, an dem Ian Keene in Puma Springs Einzug gehalten hatte.

3. KAPITEL
    „Wir brauchen Hilfe hier hinten!“, rief Ian.
    Valerie warf einen giftigen Blick in seine Richtung.
    Jedes Mal,

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