JULIA COLLECTION Band 12
Leben anfangen. Was ist euch lieber?“, fragte Boone.
„Also … ich …“, stotterte Otis.
„Nun … ihr …“, stieß Floyd hervor.
„Ich gratuliere Ihnen allen!“ Gaylynn umarmte die beiden sprachlosen Männer. „Ich finde, Sie haben die richtige Entscheidung getroffen. Mir war von Anfang an klar, wie weise Sie sind.“ Sie schüttelte beiden herzhaft die Hände. „Nur weise Männer sind mutig genug, sich von der Vergangenheit zu befreien und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.“
„Worüber redet sie bloß?“, fragte Otis Floyd.
„Ich will verdammt sein, wenn ich das weiß. Du kennst doch diese Leute aus der Stadt.“
„Was geht hier vor?“ Plötzlich stand Hunter in der Tür. „Jemand hat mich angerufen, weil es hier angeblich Ärger gibt.“
„Nein, es ist eine Verlobung“, verkündete Gaylynn.
„Ja, Hunter.“ Floyd schlug ihm auf den Rücken. „Du kannst uns gratulieren. Es scheint, dass wir die Fehde beendet haben.“
Erst als alle außer Hunter gegangen waren, wurde Gaylynn die persönliche Bedeutung der Geschehnisse von vorhin bewusst. Obwohl die Männer so gebrüllt hatten, war sie nicht in Panik geraten. Sie hatte zurückgebrüllt, genau wie früher! Nun war sie so stolz auf sich, dass sie fast platzte.
„Würdest du mir erklären, was hier gerade passiert ist?“, fragte Hunter trocken.
„Ein Zauber.“
„Das ist auch eine Art, es auszudrücken. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal den Tag erleben würde, wo diese beiden Männer sich im selben Raum befinden, ohne sich zu beschimpfen.“
„Oh, es gab durchaus Streit, aber ich habe gewonnen“, erklärte Gaylynn.
„Und wie hast du das gemacht?“
Sie hob das Kinn. „Du vergisst, dass ich daran gewöhnt bin, mit widerspenstigen Kindern umzugehen.“
„Ist das deine Beschreibung für Floyd und Otis?“
„Wem der Schuh passt …“
Zu ihrer Überraschung beugte Hunter sich vor und küsste sie. Jeder seiner Küsse war einzigartig, und dieser war keine Ausnahme. Er drückte Stolz und Leidenschaft aus.
„Wofür war das?“, erkundigte sich Gaylynn danach.
„Dafür, dass du du bist.“
„Hunter, ich kann kaum glauben, dass du dich so davor fürchtest.“
„Ich habe dich nur gefragt, ob du auch weißt, was du tust.“
„Hast du mich nicht gebeten, dir das Haar zu schneiden?“
„Das war, bevor du diese Schere in die Hand genommen hast und deine Augen zu glänzen begonnen haben.“
„Ich werde schon nichts … Notwendiges abschneiden.“ Sie grinste frech und warf einen Blick auf seinen Schoß.
Sekunden später hatte Hunter ihr die Schere weggenommen, auf dem Tisch in Sicherheit gebracht, Gaylynn auf seinen Schoß gezogen, und nun liebkoste er ihr Ohrläppchen. „Dafür wirst du bezahlen!“, verkündete er rau.
„Das hoffe ich“, erwiderte sie. „Was genau hast du denn im Sinn?“
„Ein bisschen hiervon …“ Er küsste ihren Nacken. „Und ein bisschen davon.“ Er ließ seine Hand an ihrem nackten Bein hinaufgleiten. Da sie Shorts trug, hatte er dabei viel Spielraum.
„Du versuchst mich nur abzulenken, damit ich dir das Haar nicht schneide“, beschuldigte sie ihn atemlos.
„Funktioniert es?“
„Ja. Alles scheint wunderbar zu funktionieren.“ Sie strich provozierend mit einer Fingerspitze vorn an seiner Hose entlang. „Natürlich müsste ich die Dinge genauer untersuchen, um sicher zu sein.“
„Tu das.“ Er ließ sie los und lehnte sich zurück. „Untersuch, so viel du willst.“
„Erst wenn ich mit dem Haareschneiden fertig bin.“ Sie sprang auf.
Blue miaute kläglich und erinnerte sie dadurch an ihre Anwesenheit. Das schielende Kätzchen beobachtete jede ihrer Bewegungen und wartete begierig auf eine Gelegenheit zum Spielen. Gaylynn schnappte ihr die Schere gerade noch rechtzeitig weg.
„Warum bist du so scharf darauf, mir die Haare zu schneiden?“, wollte Hunter wissen.
„Du hast mich darum gebeten, erinnerst du dich? Außerdem mustern dich die Frauen von Lonesome Gap in letzter Zeit viel zu aufmerksam. Du siehst einfach zu sexy aus.“
Er rollte mit den Augen. „Bekomme ich deshalb nun einen Bürstenschnitt?“
„Nichts so Drastisches. Ich schneide nur hier und da ein winziges bisschen ab.“ Tatsächlich hielt Gaylynn sich dann länger damit auf, ihm durchs Haar zu streichen, als es zu schneiden. Als es hart auf hart kam, brachte sie es nicht übers Herz, zu viel zu kürzen. Nur die Spitzen, damit es nicht mehr so über den Kragen fiel. Und während sie dabei
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