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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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Mal getan, Dad. Davon rede ich nicht. Ich habe ein Päckchen aus Ungarn bekommen. Von einer angeblichen Verwandten.“
    „Das muss deine Großtante Magda sein. Was hat sie dir geschickt?“
    „Ein Metallkästchen mit einem silbernen Schlüssel darin. Es war auch ein Brief dabei.“ Michael las ihn seinem Vater vor. „Weißt du, worum es da geht?“
    „Es gibt wirklich einen Zauber.“ Plötzlich knisterte es wieder in der Leitung.
    „Warte, ich konnte dich nicht verstehen“, rief Michael. „Die Leitung bricht zusammen. Hast du gesagt, es gibt tatsächlich einen Fluch?“
    „Keinen Fluch. Einen Zauber.“
    „Ich verstehe nicht. Bist du noch da?“
    Aber es knisterte nur.
    „Kannst du mich hören?“, brüllte Michael.
    „Im ganzen Haus kann man Sie hören“, stellte Brenda trocken fest. Sie stand plötzlich in der Tür. „Wie sind Sie reingekommen? Egal. Ich telefoniere gerade. Ein Ferngespräch.“ „Ich versuche dich anzurufen, wenn wir auf Hawaii sind“, sagte sein Vater. Für kurze Zeit war er wieder gut zu verstehen.
    „Dad, warte! Was ist mit dem Zauber?“
    Aber die Verbindung war abgebrochen. Michael fluchte und legte auf.
    „Tut mir leid, dass ich Sie gestört habe“, sagte Brenda zerknirscht. „Aber die Tür war nur angelehnt. Sie haben gesagt, ich muss Sie bei allen Reparaturen über dreißig Dollar vorher fragen, und ich habe vorhin vergessen, Ihnen zu erzählen, dass in Keishas Apartment sämtliche Wasserhähne ausgetauscht werden müssen.“
    „Was wissen Sie über Schlüssel?“, erkundigte sich Michael.
    Brenda blinzelte. „Wie bitte?“
    „Schlüssel. Was wissen Sie darüber?“
    „Man schließt damit etwas auf. Wieso? Hat jemand Probleme mit seinem Türschloss?“ „Was ist hiermit?“ Michael öffnete das Kästchen und hielt Brenda den silbernen Schlüssel hin.
    Sie fühlte sich plötzlich, als säße sie auf einem Karussell, das sich mit Höchstgeschwindigkeit drehte. Ihr wurde schwindlig, und sie konnte nicht mehr gerade stehen. Deshalb streckte sie die Hand aus, um sich irgendwo festzuhalten, fand aber nichts … bis Michael sie in die Arme nahm.
    Es war überwältigend. Die Welt schien zu versinken, als sie sich in die Augen sahen. Michael wirkte genauso benommen, wie Brenda es war. Doch die Überraschung verschwand, und leidenschaftliche Begierde trat an ihre Stelle. Sekunden später neigte Michael den Kopf und küsste Brenda.
    Es begann sanft, verwandelte sich aber schnell in etwas Wildes, das sie beide mitriss. Michael verzauberte Brenda, drängte sie, den Mund zu öffnen, und als er mit der Zunge hineinglitt, wurden ihre Knie weich.
    Sie spürte seinen Herzschlag unter ihrer Hand, die auf seiner Brust lag. Während er wunderbare, angenehme Dinge mit ihr tat, hielt sie sich an seinem Hemd fest. Das war mehr als ein einfacher Kuss – es war pure Verführung.
    Plötzlich schreckte ein Geräusch sie auf, das so klang, als stünden sie in einem Glockenturm, während die Glocken geläutet wurden. Brenda löste sich verblüfft von Michael. „Was war das?“
    „Ich habe keine Ahnung.“ Seine Stimme klang heiser.
    Sie hatte den Eindruck, dass er das meinte, was gerade zwischen ihnen geschehen war. Es mochte ja sein, dass er wirklich keine Ahnung hatte, aber bei ihr war das anders. Brenda befürchtete, dass sie dabei war, sich in Michael zu verlieben. Kein Wunder, dass Keisha „Oh, oh“, gesagt hatte. Es war doch völlig klar, dass eine Frau wie sie keine Chance hatte bei einem Mann wie ihm. Der Kuss hatte nichts zu bedeuten, denn sie hatte sich ihm praktisch an den Hals geworfen.
    Sie stand wie erstarrt da, während er den silbernen Schlüssel aufhob, der auf den Boden gefallen war. Dann fing er an, über den Schlüssel zu reden, so als hätte der überwältigende Kuss gar nicht stattgefunden.
    Brenda biss sich auf die Unterlippe und versuchte, sich auf seine Worte zu konzentrieren und dabei genauso unbekümmert zu erscheinen wie er.
    „Der Schlüssel ist in dem Kästchen gewesen, das ich am selben Tag bekommen habe, als du dich bei mir vorgestellt hast.“
    Na toll, dachte sie. Das hörte sich ja an, als würde er sie mit dem Päckchen gleichsetzen.
    „Er stammt von einer entfernten Verwandten in Ungarn. Von der Seite der Roma, genau gesagt.“
    „Roma?“
    „Zigeuner. Meine Eltern sind beide aus Ungarn, aber mein Vater hat Roma-Blut in den Adern, während meine Mom gaje ist, das heißt, keine Zigeunerin. Jedenfalls sind meine Eltern in den frühen sechziger Jahren

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