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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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träumte. Von ihrem Lächeln, davon, wie das Sonnenlicht auf ihr kurzes dunkles Haar schien, vom Klang ihres Lachens und wie sie einen Raum durch ihre bloße Gegenwart erhellte.
    „Wunderbar.“
    „Was?“, fragte er abwesend, weil er gerade ein Grübchen neben ihrem Mund bemerkt hatte.
    „Ich sagte, ich habe mich wunderbar eingelebt.“ Brenda hoffte, dass sie nicht so atemlos klang, wie sie sich fühlte. Michael starrte sie wieder so eigenartig an. Seine haselnussbraunen Augen waren sowieso schon faszinierend genug, auch ohne den verführerischen Blick. Unwillkürlich berührte sie ihren Mund. „Habe ich Schmutz im Gesicht?“
    „Nein.“
    „Sie haben mich so intensiv angesehen …“ Er hatte direkt auf ihren Mundwinkel gestarrt. Sie beugte sich vor, um ihr Spiegelbild in dem Glas neben der Tür zu betrachten.
    „Sie sehen gut aus“, versicherte er ihr heiser. „Besser als gut sogar.“
    „Na klar“, spottete sie. Der Mann bemühte sich entweder, freundlich zu sein, oder er war blind. Sie wusste, wie alt ihr Sweatshirt war. Außerdem hatte sie sich heute Morgen das Haar nicht gebürstet, und den Lippenstift hatte sie ebenfalls vergessen. Schon seit Mittwoch hatte sie keinen mehr benutzt, und heute war Freitag. Nein, sie machte Cindy Crawford bestimmt keine Konkurrenz.
    „Versuchen Sie nie wieder, so etwas Schweres zu heben.“ Er strich die Ponyfransen beiseite, die ihr über die Augen hingen. „Nächstes Mal bitten Sie um Hilfe, ja?“
    Sie nickte benommen. Schon bei der geringsten Berührung von ihm wurden ihre Knie weich, und ihr Herz schlug heftig. Noch lange nachdem Michael gegangen war, stand sie da und stellte sich vor, wie er sie in seine Arme nahm und mit ihr ins Bett ging.
    „Mädchen, du siehst aus, als wärst du vom Blitz getroffen worden“, stellte Keisha fest, die gerade hereinkam.
    „Ja.“ Brenda lächelte verträumt. „So fühle ich mich auch.“
    „Oh, oh.“
    „Was meinst du damit?“
    „Ich habe bemerkt, wie du Michael angesehen hast. Er besitzt dieses Haus zwar noch nicht lange, aber da wir in derselben Branche arbeiten, weiß ich Bescheid über ihn. Er ist ein Einzelgänger und löst seine Fälle immer. Nichts entgeht ihm.“
    „Das ist doch gut, oder?“
    Keisha zuckte mit den Schultern. „Er lässt nicht zu, dass jemand seine Freiheit einschränkt. Frauen zum Beispiel. Er wechselt seine Freundinnen oft und bevorzugt die überwältigenden Typen.“
    „Na, dann bin ich wohl aus dem Rennen“, meinte Brenda wehmütig.
    „Werte dich nicht selbst ab. Für dich spricht eine Menge. Ich habe noch nie eine Frau erlebt, die so gut mit Werkzeug umgehen kann wie du.“
    „Aber sonst habe ich nicht viel zu bieten.“ Brenda deutete auf ihre kleinen Brüste.
    „Hast du noch nie von Push-up-BHs gehört? Meine Schwester arbeitet in einem Reizwäscheladen.“ Keisha grinste. „Da werden schwere Geschütze aufgefahren. Wir gehen hin, wenn ich das nächste Mal frei habe.“
    „Ich weiß nicht …“
    „Ich muss sowieso hin, um mein Weihnachtsgeschenk von Tyrone auszusuchen“, erklärte Keisha.
    „Du suchst dir dein eigenes Geschenk aus?“
    „Erst seit er mir letztes Jahr ein Dampfbügeleisen geschenkt hat.“
    Oje, dachte Brenda.
    „Also treffe ich diesmal meine eigene Wahl. Das ist sicherer. Wie steht es mit dir? Hast du deine Einkäufe schon erledigt? Es sind nur noch drei Wochen bis Weihnachten.“
    „Ich weiß. Ich bin auch mehr oder weniger fertig.“ Obwohl Brenda keine Familie hatte, gab es viele Leute, denen sie etwas schenkte. Da sie kaum Geld hatte, musste sie sich immer etwas ausdenken, das weniger als fünf Dollar kostete, aber das gelang ihr. Sie hatte viel Übung darin, mit wenig Geld auszukommen.
    „Und was wünschst du dir?“, erkundigte Keisha sich.
    Unwillkürlich stellte Brenda sich Michael mit einer Schleife um den Hals vor. Darauf folgte ein Bild von ihren gemeinsamen Kindern, die um einen Weihnachtsbaum versammelt waren. „Leider kann ich nicht das bekommen, was ich gern hätte“, sagte sie leise. „Erzähl mir mehr von dem Wäscheladen, in dem deine Schwester arbeitet …“
    Während Brenda sich mit Keisha unterhielt, telefonierte Michael mit seinem Vater. Oder zumindest versuchte er es.
    „Auf den Fidschi-Inseln gibt es bessere Telefone“, sagte sein Vater. „Jetzt kann ich dich hören.“
    „Was weißt du über den Familienfluch?“
    „Fluch? Hast du wieder auf Pferde gewettet?“, fragte sein Vater.
    „Nein. Das habe ich nur ein einziges

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