JULIA COLLECTION Band 12
noch auf etwas anderes zu beziehen.“ Sie grinste und rieb sich an ihm, wobei sie ganz deutlich merkte, wie erregt er war.
„Ich versuche, ein ernsthaftes Gespräch zu führen.“
„Das möchte ich mal erleben“, spottete sie.
„Du wirst noch etwas ganz Besonderes erleben heute. Ich frage dich nämlich, ob du mich heiraten willst.“
Sie schubste ihn von sich weg und sah ihn böse an. „Das ist nicht komisch.“
„Das soll es auch gar nicht sein. Es ist für mich genauso hart wie für dich …“
„Was für ein romantischer Heiratsantrag“, stellte sie trocken fest. „Mir zu sagen, dass es hart für dich ist, mich zu heiraten …“
„Ich meine, dich zu fragen.“
„Ich habe noch keine Frage gehört.“
„Willst du mich heiraten?“
„Warum sollte ich?“, erwiderte sie.
„Weil ich dich liebe, du Nervensäge. Meine Tage des Herumziehens sind vorbei.“ Er strich ihr das Haar aus der Stirn. „Ich habe meine Freiheit bei dir gefunden. Wirst du mich nun heiraten oder nicht?“
In Anbetracht dessen, was sie gerade durchgemacht hatten, erschien es ihr nicht mehr besonders wichtig, dass Dylan jünger war als sie. Wichtig war nur, dass er am Leben war und sie liebte. „Ja“, flüsterte sie. „Ja, ich werde dich heiraten.“
„Juhu!“, rief er und küsste sie wieder auf den Mund, wobei er für einen Moment seine gespaltene Lippe vergaß.
Als Abigail in seinen Armen lag, wusste sie mit absoluter Sicherheit, dass es das war, wozu sie bestimmt war. Genau wie die Berge ihr ein Gefühl von Frieden gaben, so rief Dylans Umarmung in ihr unbändige Freude hervor.
Plötzlich drang ein eigenartiges Geräusch in ihr Bewusstsein, das sie nicht einordnen konnte.
Dylan löste sich widerstrebend von ihr. „Verdammt, ich hätte fast vergessen …“
„Was ist das für Krach?“
„Ein Hubschrauber.“ Dylan öffnete die Tür, ging nach draußen, aber statt zu versuchen, den Insassen zuzuwinken, holte er Abigails Handy aus einer seiner Satteltaschen.
„Ich wusste, dass Sheriff Tiber nichts unternehmen würde, also habe ich mir Unterstützung von außerhalb geholt.“ Nun sprach er ins Telefon. „Hier ist Dylan. Wir sind jetzt bereit für Sie.“
Während der Hubschrauber landete, hatte Dylan alle Hände voll zu tun, Traveler und Wild Thing zu beruhigen.
Durch die Ankunft der Polizei erschien Abigail mit einem Mal alles noch viel wirklicher. Sie erschauderte und presste sich enger an Dylan.
„Wir fahren später nach Missoula und machen unsere Aussagen“, erklärte Dylan den Beamten.
Abigail entspannte sich erst, als der Hubschrauber mit Randy und Hoss jr. wieder abgeflogen war. „Weißt du, was ich jetzt gern tun würde?“
„Hat es etwas mit Erdbeeren und Schlagsahne zu tun?“ Dylan hob eine Augenbraue.
Sie lächelte. „Könnte sein. Eigentlich will ich nach Hause, lange duschen und …“
„Und?“
„Mit dir schlafen.“
„Klingt nach einem guten Plan“, meinte er.
Weil Dylan Abbie nicht mal für eine Sekunde loslassen wollte, verlangte er, dass sie mit ihm zusammen auf Traveler ritt, während er Wild Thing hinter ihnen herführte.
„Das weckt Erinnerungen.“ Abigail lehnte sich gegen seine Brust. „Das ist jetzt das dritte Mal, dass ich auf deinem Pferd sitze.“
„Mein Sattel ist immer bereit für dich“, flüsterte Dylan ihr ins Ohr und schob seine linke Hand zwischen ihre Beine.
„Wenn du so weitermachst, werden wir bald mehr tun als nur reiten, Cowboy.“
Sie dachte tatsächlich daran, sich zu ihm umzudrehen, die Beine um ihn zu schlingen und auf dem Pferderücken mit ihm zu schlafen, doch dann stellte sie fest, dass sie schon fast zu Hause waren.
„Ich hoffe, du kommst mit mir unter die Dusche.“ Sie lächelte Dylan verführerisch zu. „Es wird sich für dich lohnen.“
Aus dem Augenwinkel sah sie eine Gruppe von Leuten vor dem Haus stehen. Sie waren aber noch zu weit entfernt, um zu erkennen, um wen es sich handelte.
„Scheint, als ob jemand eine Suchaktion nach uns gestartet hat.“
„So könnte man es ausdrücken.“
Etwas an Dylans Tonfall erschien Abigail seltsam. „Wer sind diese Leute?“, fragte sie.
„Meine Geschwister.“
„Was?“ Sie sah ihn entsetzt an und richtete sich ganz gerade auf, sodass sie etwas weiter voneinander entfernt waren. „Was tun sie hier? Ich bin jetzt nicht in der Verfassung, deine Familie kennenzulernen“, jammerte sie. „Ich sehe wie eine Vogelscheuche aus. Sie werden denken, ich wäre alt genug, deine Mutter
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