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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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enthält, um Liebe zu finden, wo Du hinsiehst. Benutz ihn vorsichtig, und Du wirst großes Glück finden. Benutz ihn falsch, und Du bekommst Ärger.
    Unten an dem Blatt klebte ein gelber Zettel, auf den Michael geschrieben hatte:
    Ich dachte mir, dass Du das interessant finden würdest. Brenda schwört, dass es bei uns gewirkt hat. Urteile selbst.
    Es war das Kästchen, von dem Gaylynn schon viel gehört, das sie aber bisher nicht gesehen hatte. Großtante Magda hatte es aus Ungarn geschickt. Drei Wochen nachdem Michael es erhalten hatte, hatte er Brenda geheiratet.
    Gaylynn erinnerte sich deutlich, wann sie das erste Mal davon gehört hatte. Kurz vor Weihnachten hatte ihr Vater ihnen die Geschichte von dem schönen jungen Roma-Mädchen erzählt, das sich in einen Adligen verliebt hatte, der ihre Gefühle nicht erwiderte. Gaylynn hatte ihn prompt als Nichtsnutz bezeichnet.
    Die Geschichte besagte, dass das Mädchen für einen Liebeszauber bezahlt hatte, aber die alte Zigeunerin, die dafür zuständig war, hatte etwas falsch gemacht. Deshalb hatte nur jede zweite Generation der Janos-Familie Liebe gefunden, „wo sie hinsahen“. Das war wörtlich zu verstehen. Da der alten Zigeunerin ihr Fehler leidgetan hatte, hatte sie dem Mädchen das wertvolle Kästchen zurückgegeben, das als Bezahlung hatte dienen sollen. Und angeblich funktionierte der Zauber noch immer.
    Gaylynn beugte sich vor, um das Kästchen besser betrachten zu können. Dabei rutschte der Schaukelstuhl ein Stück, und der Deckel des Kästchens ging auf.
    Da Gaylynn wusste, dass man sich laut Familienlegende in den ersten Menschen des anderen Geschlechts verliebte, den man nach dem Öffnen des Kästchens sah, blickte sie automatisch auf … und da war ein alter, schäbig angezogener Mann im Wald gegenüber der Hütte.
    Sie stand verblüfft auf. Der Mann verschwand wieder zwischen den Bäumen, und der Deckel des Kästchens fiel zu.
    „Na toll“, murmelte Gaylynn. „Wenn Michael aufblickt, sieht er die wunderschöne Brenda. Wenn ich es tue, sehe ich einen heruntergekommenen Schnapsbrenner! Vielleicht ist dieses Ding doch eher ein Fluch als ein guter Zauber.“ Sie packte das Kästchen und den Brief vorsichtig in den Karton zurück, schloss diesen und wünschte sich dabei, sie könnte ihre eigenen Gefühle ebenso leicht wegpacken.
    Abends gab Gaylynn den drei Katzen Namen. Sie nannte die Mutter Cleo, das cremefarbene Kätzchen mit den lebhaften blauen Augen und dem leichten Silberblick Blue und das mehrfarbige Kätzchen Spook.
    Sie ging zum Waldrand und fütterte die Katzen mit der gesamten Salami, die sie übrig hatte, ebenso wie einigen anderen Sachen … Käsekräcker, n fettarmer Milch und einer Dose Thunfisch. Dabei nahm sie sich vor, am nächsten Tag Trockenfutter für Katzen in dem kleinen Laden zu kaufen, der am Fuß des Berges stand und zu dem auch eine Tankstelle gehörte. Und gleichzeitig musste sie neue Lebensmittel für sich selbst holen.
    Als sie nun aufblickte, merkte sie, dass die Sonne untergegangen war, während sie mit ihrer Katzenfamilie beschäftigt gewesen war. Vor gar nicht so langer Zeit hatte sie die Dunkelheit noch gemocht. Jetzt erschienen ihr die eben noch friedlichen Wälder auf einmal düster. Es war, als würde sich zwischen den Bäumen jemand abzeichnen, der bereit war zuzuschlagen.
    Gaylynn sprang auf und erschreckte mit dieser plötzlichen Bewegung Blue, die sie als Einzige nahe an sich herangelassen hatte. Nun flüchtete das Kätzchen, und Gaylynn stiegen wieder Tränen in die Augen. Verdammt, sie war doch früher nie weinerlich gewesen. Sie hatte nicht mal geweint, als sie sich mit vierzehn Jahren den Arm an zwei Stellen gebrochen hatte.
    Sie biss sich auf die Unterlippe, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten, und ging schnell zur Hütte zurück. Als sie auf halbem Weg dorthin war, leuchtete eine Lampe auf. Sie erinnerte sich, dass Michael erzählt hatte, er hätte eine installieren lassen, die sich bei Einbruch der Dunkelheit selbst einschaltete.
    Gaylynn hatte die Hütte eben erst betreten, als sie draußen das Knirschen von Kies hörte. Sie erstarrte. Da war jemand!
    Furchtbare Angst erfasste sie. Sie konnte es nicht ändern.
    Die Scheinwerfer eines Wagens durchdrangen die Dunkelheit des Wohnzimmers. Eigentlich lag die Hütte so weit von der Straße entfernt, dass niemand vorbeikam. Das war einer der Gründe, warum Gaylynn sie so mochte. Auf dem Berg gab es nur sie, die Katzen und andere Tiere … keine

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