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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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männliche Stimme sagte: „Warum sollten Sie den Artikel fotokopieren wollen, wenn Sie den Gegenstand des Berichts in natura haben können?“
    Kirby sah erschrocken auf und war sofort wieder gebannt von seinen Augen. Dennoch fiel ihr auf, dass auch er sich umgezogen hatte. Er trug jetzt eine schwarze Hose, ein weißes, am Kragen offenes Hemd, dessen Ärmel bis zu den Ellbogen aufgekrempelt waren, und eine schwarze Strickweste. Die Haare waren noch immer im Nacken zusammengenommen.
    „Was machen Sie hier?“, fragte sie und hoffte, dass sie sich nicht so atemlos anhörte, wie sie vermutete.
    „Ich folge Ihnen“, antwortete er rundheraus.
    „Warum?“
    Er zuckte die Schultern, als sei die Antwort klar. Dann kam er ein paar Schritte näher. „Wo immer Sie sind, dort will ich auch sein.“
    „Warum?“, wiederholte Kirby.
    „Weil ich unbedingt mehr über Sie erfahren will. Außerdem war es kaum überraschend, Sie die Stufen zur Bibliothek hinaufrennen zu sehen.“
    „Was soll das schon wieder heißen?“
    „Nach allem, was ich heute erfahren habe, sollte es mich nicht erstaunen, dass Sie solch ruhigen Aktivitäten frönen.“
    Kirby zog die Brauen zusammen. „Und was soll das jetzt heißen?“
    Statt eine direkte Antwort zu geben, sagte er: „Die meisten Leute würden sich nicht schuldig fühlen, ein Magazin wie ‚Tattle Tales‘ zu lesen, und es hinter ihrer Handtasche versteckt zum Ausleihtresen tragen.“
    Sie versuchte, nicht zu erröten. Offenbar hatte er sie beim Lesen beobachtet. „Ich habe es nicht versteckt.“
    Er lachte leise. „O nein, ganz bestimmt nicht.“
    „Mr. Nash …“
    „Bitte, Kirby, ich dachte, das hätten wir hinter uns. Nennen Sie mich James. Schließlich habe ich Sie schon nackt gesehen.“
    Ein kleiner Laut des Entsetzens verriet Kirby, dass Mrs. Winslow bei diesen Worten aufmerksam wurde. Sie schämte sich unwillkürlich. „Aber nur, weil Sie ein Playboy und ein Voyeur sind!“ Sie drehte sich zur Bibliothekarin um. „Mrs. Winslow, er hat mich nicht … ich meine, ich würde niemals … besonders nicht vor jemandem wie ihm … Sie kennen doch meinen Ruf in der Stadt.“ Sie hielt inne, da ihre Worte überhaupt keinen Sinn ergaben.
    Mrs. Winslow stand auf und machte eine abwehrende Handbewegung. „Du schuldest mir keine Erklärung. Bob ist jetzt offiziell am Himmel gesichtet worden, und somit können wir für unser Handeln nicht mehr voll verantwortlich gemacht werden. Was immer du jetzt in deiner Freizeit tust, kann dir nicht vorgeworfen werden.“
    „Aber ich mache doch gar nichts in meiner Freizeit“, beharrte Kirby. „Zumindest nicht das, und schon gar nicht mit jemandem wie … ihm!“
    „Was immer du sagst, meine Liebe.“ Dummerweise wirkte die Bibliothekarin nicht im Mindesten überzeugt.
    „Wirklich“, beharrte Kirby. „Er hat mich heimlich beobachtet.“
    „Das muss dir nicht peinlich sein“, tröstete Mrs. Winslow sie. „Ich stehe selbst unter dem Einfluss des Kometen. Gestern Abend ging ich in die Videothek, um mir einen Film über Jane Austen auszuleihen, und kam stattdessen mit zwei Filmen mit Keanu Reeves nach Hause. Sie waren wirklich gut. Er ist ein bemerkenswerter Schauspieler, selbst ohne T-Shirt.“ Sie überlegte einen Moment und fügte dann hinzu: „Ja, ich würde sagen, ohne T-Shirt ist er geradezu in seinem Element.“ Und damit widmete sie sich wieder den Karteikarten auf ihrem Schreibtisch.
    Na fabelhaft, dachte Kirby. Aber sie sollte froh sein, dass nur Mrs. Winslow James’ Bemerkung gehört hatte, da sie zu den wenigen Menschen in der Stadt gehörte, die nichts von Klatsch hielten. Kirby rieb sich die Schläfe, da sie einen aufkommenden Kopfschmerz spürte. Dann wandte sie sich wieder James Nash zu.
    „Lassen Sie uns einiges klarstellen“, begann sie.
    Er grinste. „Gern.“
    Sie trat ein paar Schritte näher und senkte die Stimme. „Erstens: Sie haben mich nicht nackt gesehen.“
    James wippte auf den Absätzen. „Aber das habe ich. Und es war ein toller Anblick.“
    „Das geschah ohne meine Erlaubnis, also zählt es nicht.“ Bevor er protestieren konnte, hielt sie ihm die Ausgabe von „Tattle Tales“ unter die Nase. „Zweitens: Ich habe dieses Magazin nicht herausgesucht, weil darin ein Artikel über Sie ist.“
    Er grinste selbstzufrieden. „Ach nein?“
    „Nein.“ Sie zeigte auf ein kleines Kästchen in der rechten oberen Ecke des Titelblattes. „Sehen Sie das? Hier ist ein Artikel über Joe Piscopo, und ich bin

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