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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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selbst nicht vor sich selbst. Denn schließlich hielt er sie ja für die dämlichste Person, die je auf Gottes weitem Erdboden herumspaziert war.
    Wenn sie ehrlich war, hatte Willis’ hohe Intelligenz sie geradezu verzaubert, und damit er sie auch, aber das durfte um Himmels willen nie jemand herausfinden. Wie dumm war sie gewesen!
    Und jetzt stand dieser Mann hier vor ihr, sah aus wie ein griechischer Gott und sprach so nett mit ihr, dass sie Schwierigkeiten hatte, ihre innere Erregung zu verbergen. „Oh, Willis!“
    Sie sollte sofort diesen Raum verlassen, solange ihr Abgang noch mit einiger Würde vonstatten gehen konnte, aber sie saß wie festgenagelt auf ihrem Stuhl. Sie versuchte, ihre ganze Vernunft zu mobilisieren, um aufzustehen. Aber stattdessen sagte sie: „Bitte, Willis, sprich weiter.“
    Plötzlich schien er sein Augenmerk auf sie zu richten, und er sah sie an, als sei er wirklich an ihr interessiert. „Rosemary“, seine Stimme klang besorgt, „was ist mit dir?“
    Sie blickte ihn nur an.
    „Geht es dir gut?“
    „Oh, ja, mir geht es wunderbar.“ Sie flüsterte, hob dann aber die Stimme. „Ich würde nur gern mehr über das Universum erfahren. Bitte, Willis, sprich weiter.“ Wieder klang ihre Stimme anders als sonst.
    „Nun, wenn du wirklich willst.“ Er sah sie zweifelnd an und beobachtete sie genau, während er weitersprach. „Auch viele Monde lassen sich gut von der Erde aus erkennen.“
    Sie nickte. Monde. „Zum Beispiel?“
    „Etwa Titan, Rhea, Japetus, Dione und Tethys, das sind Monde des Saturn.“
    Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. Ein leichter feuchter Film stand ihr auf der Stirn. „Was noch?“
    Er sah sie beunruhigt an. „Nun … Galaxien.“
    „Zum Beispiel?“
    Er zögerte kurz, als sei er unsicher, ob sie es ernst meinte. „Zum Beispiel der Andromeda-Nebel, M87, M33, NGC 5128, der Coma-Haufen …“
    „Oh, ja“, sagte sie und nickte langsam. „Das ist gut, das ist wunderbar. Was noch?“
    Er räusperte sich. „Nun, wenn du wirklich Genaueres wissen willst, sollten wir über die Erdanziehung oder die Zentrifugalkraft sprechen.“ Er zuckte kurz mit den Schultern. „Über Rotationskräfte und Drehbeschleunigungen zum Beispiel.“
    „Oh, ja.“ Sie schloss die Augen und flüsterte nur noch. „Weiter, Willis, weiter.“
    Als er schwieg, öffnete sie die Augen. Willis hatte sich vorgebeugt und sah sie mit einem rätselhaften Gesichtsausdruck an. Sie nahm den sauberen Duft seiner Haut wahr und neigte sich Willis entgegen.
    Er nahm die Brille ab, als könne er Rosemary über die kurze Entfernung nicht mehr klar sehen, und putzte sie intensiv. „Rosemary, geht es dir wirklich gut?“
    Sie nickte und lehnte sich noch ein bisschen mehr in seine Richtung. „Es geht mir gut, Willis.“ Sie legte ihm eine Hand auf den Arm, und er hörte sofort auf, die Brille zu putzen. „Was gibt es noch?“, flüsterte sie. „Erzähl mir mehr über das Universum, bitte.“
    „In Ordnung.“ Er fühlte sich ausgesprochen unbehaglich, schob ihre Hand aber nicht weg. Er legte die Brille auf den Schreibtisch. „Vielleicht sollten wir uns erst einmal auf das Offensichtliche beschränken. Die Planeten zum Beispiel. Schon über den Ring des Saturn kann man endlos diskutieren, von dem Großen Roten Fleck Jupiters ganz abgesehen.“
    „Nein, nein“, flüsterte sie und strich durch Willis’ dichtes, kräftiges Haar, „den Großen Roten Fleck wollen wir nicht vergessen …“ Sie legte die Handfläche auf seinen Hinterkopf und zog ihn näher zu sich heran. „Oh, Willis …“
    Er kam näher und strich ihr mit der Fingerspitze eine widerspenstige Locke aus der Stirn. „Ja, Rosemary?“ Seine Stimme war kaum zu hören.
    „Würde es dir etwas ausmachen, wenn du …“
    „Was?“
    „Mich küsst?“
    Bevor er antworten konnte, hatte sie ihn schon an sich gezogen und presste ihm die Lippen auf den Mund. Sofort legte er ihr den Arm um die Taille und drückte sie fest an sich, sodass sie seinen starken Herzschlag spüren konnte.
    Willis begehrte sie, das begriff sie, auch wenn ihr Verstand nicht mehr zuverlässig funktionierte. Er reagierte auf ihre Umarmung so schnell und so heftig, wie ihr Verlangen nach ihm aufgeflammt war, und küsste sie mit rückhaltloser Leidenschaft.
    Er küsste wunderbar.
    Ohne darüber nachzudenken, ließ sie die Hände zu seinem Haar gleiten und streichelte es. Er zog sie hoch auf seinen Schoß und küsste sie wieder und wieder, rau und

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