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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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nach ihr auszustrecken und sie an sich zu ziehen, aber eine innere Stimme warnte ihn davor. Sally würde es ihm nicht danken. Jetzt war nicht der richtige Augenblick.
    „Möchtest du darüber reden?“, fragte er behutsam.
    Sie sah ihn an und schien darüber nachzudenken, aber dann schüttelte sie den Kopf. „Nein.“
    Aidans Enttäuschung darüber war so groß, dass er selbst erstaunt war. Er hatte wissen wollen, was der Grund für ihre Traurigkeit war, was so großen Einfluss auf sie gehabt hatte, dass selbst Jahre später allein die Erinnerung daran genügte, um tiefen Schmerz in ihr zu erwecken.
    Bisher hatte er bei seinen Beziehungen zu Frauen bewusst darauf geachtet, dass sie oberflächlich blieben. Nur so konnte er sich locker und entspannt fühlen, hatte er sich gesagt, und er war ja auch nicht auf eine feste Beziehung aus gewesen. Er hatte nie daran geglaubt, dass es irgendwo die einzig „Richtige“ für ihn gab, und ganz bestimmt nicht in der nächsten Zukunft.
    Die Vorstellung, ein ganzes Leben lang mit nur einer einzigen Frau zusammen zu sein, hatte ihm immer Angst gemacht. Es gab einfach zu viele attraktive Frauen und viel zu wenig Zeit, um sich allen zu widmen. Und Aidan liebte es, wenn seine Beziehungen leidenschaftlich und kurz waren. Bis jetzt hatte er nie einen Grund gehabt, seine Meinung zu ändern.
    Es war ihm auch recht egal, dass seine zwei Drillingsbrüder kürzlich beide in die Ehefalle getappt waren, zugegebenermaßen mit großartigen Frauen. Aidan jedenfalls machte es nichts aus, der letzte von ihnen zu sein, der noch standhielt. Er würde auch weiterhin stolz das Banner für alle Junggesellen hochhalten.
    Und doch …
    „Ich möchte, dass du mich jetzt nach Hause bringst“, sagte Sally, und ihre Worte wirkten wie eine kalte Dusche auf ihn.
    Ist wahrscheinlich besser so, sagte er sich, aber er fragte sie trotzdem: „Läufst du immer noch davon?“
    Sie spannte sich unwillkürlich an und sah ihn verärgert an. Na wunderbar, Aidan. Sehr geschickt. So kriegt man jede Frau rum. Abgesehen davon, dass du sie ja nicht einmal herumkrie gen willst . Er hob abwehrend beide Hände und lächelte entschuldigend. „Schon gut. Das war eine dumme Bemerkung, wie ich gern zugebe.“
    „Gut. Können wir jetzt gehen?“
    „Klar doch.“ Er stieß sich vom Geländer ab, nahm ihren Ellbogen und führte sie die wenigen Schritte bis zum Motorrad. Er bückte sich, um den Helm aufzuheben, und reichte ihn Sally.
    Sie sah ihn an, als hätte sie noch nie so einen Gegenstand gesehen und könnte nichts damit anfangen. „Hör zu, Aidan, was den Kuss angeht …“
    Er setzte sich auf das Motorrad und lächelte Sally beruhigend zu. „Es war nur ein harmloser Kuss, Baby. Die Erde dreht sich immer noch.“
    „Genau“, sagte sie, stülpte sich den Helm auf und setzte sich hinter ihn. „Nur ein Kuss.“
    Ihre Schenkel berührten sich. Sie schlang die Arme um seine Taille, und ihre Brüste pressten sich an seinen Rücken. Aidan ließ den Motor aufbrüllen und biss die Zähne zusammen, als er das Motorrad auf die Straße zurücklenkte und auf das Gewitter zuhielt, das über Baywater schwebte.
    Nur ein Kuss. Kein Problem.
    „Wo liegt also das Problem?“
    Aidan sah seinen älteren Bruder finster an und warf ihm dann den Basketball zu. „Hast du mir nicht zugehört?“
    Liam lachte, fing den Ball und dribbelte eine Weile, wobei er abwechselnd vom Ball zu seinem Bruder sah. „Meinst du, der weitschweifigen Geschichte, mit der du mich seit etwa eineinhalb Stunden vollsülzt? Doch, ich habe zugehört. Was blieb mir auch anderes übrig.“
    Aidan stieß einen leisen Fluch aus, bückte sich und holte eine Wasserflasche aus der Kühltasche. Er nahm einen tiefen Schluck und hoffte, dass es die Hitze in ihm abkühlen würde, die ihn erfüllte, seit er Sally am gestrigen Abend vor Donnas Haus abgesetzt hatte.
    Leider wurde seine Hoffnung enttäuscht.
    Und das Wetter trug auch nichts Gutes zu seiner Lage bei. Es war heiß und feucht, und die Luft war so dick, dass man das Gefühl hatte, man könnte sie kauen, bevor man sie einatmete. Düstere, graue Wolken krochen schwerfällig über den Himmel, und heißer Wind kam ab und zu wie aus dem Nichts auf – die Hurrikanzeit im Süden begann.
    Aidan stieß heftig den Atem aus. Er spürte es in den Knochen, dass der Hurrikan, der sich wohl in diesem Moment über dem Meer zusammenbraute, nur allzu bald in ihre Richtung ziehen würde. Und das bedeutete, dass das Rettungsteam der

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