JULIA COLLECTION Band 16
hat das mit irgendetwas zu tun?“
Überleg schon, drängte sie sich. Aber sosehr sie sich auch bemühte, ihr Verstand wollte ihr einfach nicht zu Hilfe kommen. Offensichtlich hatte ihr Körper hier das Sagen.
Aidan schüttelte den Kopf. „Es gibt da etwas zwischen uns, Sally. Das wissen Sie genauso gut wie ich.“
„Das darf es aber nicht“, entgegnete sie störrisch.
Er lachte wieder sein dunkles, kehliges Lachen, das Sally so erregte. „Warum nicht?“
„Da ist zum Beispiel Ihre blöde Wette. Haben Sie die vergessen?“
Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich rede nicht von Sex.“
Das ließ sie stutzen. „Nein?“
„Sind Sie etwa enttäuscht?“, fragte er und grinste dabei von einem Ohr zum anderen.
„Natürlich nicht“, sagte sie hastig. „Nur … verwundert.“
„Nun, dann werde ich Sie mal aufklären. Ich habe die Wette natürlich nicht vergessen. In knapp drei Wochen bin ich der Champion aller Reillys.“
„Und das ist Ihnen so wichtig?“
„Worauf Sie Gift nehmen können. Ich will meine Brüder für den Rest meines Lebens verspotten können.“
„Wie erwachsen.“
Er lachte. „Wie auch immer, ich habe nicht von Sex gesprochen, Sally. Andererseits scheine ich das jetzt zu tun, und ich muss sagen, ich bin sehr froh, dass Sie dieses interessante Thema aufgebracht haben.“
„Hören Sie auf damit“, rief sie und warf den Helm nach ihm. Er fing ihn lachend auf. „Sie wollen Ihre Wette nicht verlieren, und ich bin nicht auf ein flüchtiges Sommerabenteuer aus.“
„Oh, ich werde die Wette nicht verlieren“, beteuerte er, stieß sich vom Geländer ab und kam auf sie zu. „Und ich habe auch nicht vor, Ihr kleines ‚Abenteuer‘ zu sein.“
„Gut.“
„Aber …“
„Kein Aber, Aidan.“
„Aber“, wiederholte er, während er immer näher kam und sie vor ihm zurückwich. „Es gibt so viele Dinge, die zwei Menschen miteinander tun können, ohne richtig Sex zu haben.“
„Ich will nicht über so was mit Ihnen reden.“
„Dann geht es Ihnen wie mir.“
„Was?“ Der Wind wehte ihr das Haar in die Stirn, und Sally schob es hastig fort. Es wäre gefährlich, diesen Mann auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Er war einfach zu geschickt, und sie traute ihm so ziemlich alles zu.
Aidan warf den Helm in Richtung Motorrad und sah ihn weiterrollen, bis er neben dem Vorderrad liegen blieb. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Sally zu, war mit einem weiteren Schritt bei ihr und packte ihre Hüfte mit festem Griff.
„Aidan …“
„Sally.“ Er lächelte und flüsterte: „Halt den Mund“, bevor er sie küsste.
5. KAPITEL
Aidan stöhnte leise, als ihre Lippen sich berührten. Er hatte nicht geplant, Sally zu küssen. Himmel noch mal, er hatte ja nicht einmal geplant, sie heute zu sehen. Als er die Basis verlassen hatte, hatte er sich sofort auf den Weg zum Off Duty gemacht, dem Stammlokal der meisten Marines. Er hatte sich ein Bier bestellt und ein wenig Billard mit einem Sergeanten gespielt, der mehr Geld besaß als Geschicklichkeit. Dann hatte Aidan mit einigen seiner Freunde geredet, einem Geschütz-Sergeanten, der bald versetzt werden sollte, einen Drink spendiert und sich schon bald darauf auf den Heimweg gemacht. Er hatte einfach nicht länger mit den Jungs zusammensitzen können, weil er in Gedanken woanders war.
Und zwar bei Sally Evans.
Die verflixte Frau war ihm den ganzen Tag nicht aus dem Kopf gegangen. Ihr Gesicht verfolgte ihn regelrecht, ihr Lächeln brachte ihn in Versuchung, und ihr Temperament faszinierte ihn. Seit er vorhin ins Wasser gesprungen war, um sie zu sehen, spukte sie ständig durch seine Gedanken. Und er hatte nichts dagegen tun können, sosehr er auch versuchte, sie abzuschütteln.
Und jetzt, während ihr Kuss immer glühender wurde, spürte Aidan, wie sie ihm noch tiefer unter die Haut ging. Ihr Geschmack, das Gefühl ihres Körpers an seinem, alles an ihr weckte nie gekannte Gefühle in ihm. Und zu seinem Entsetzen wurde ihm klar, dass er mehr von ihr wollte. Sehr viel mehr.
Er presste sie fester an sich, schlang die Arme um ihre Taille und fuhr mit den Händen über ihren Rücken und wieder hinunter bis zu ihrem festen, runden Po.
Mit einem leisen Stöhnen öffnete sie die Lippen, und er drang hungrig mit der Zunge ein. Das Verlangen, das ihn durchfuhr, erschreckte ihn fast. Noch nie hatte eine Frau ihn mit nur einem Kuss so sehr aus der Fassung bringen können. Sie seufzte wieder, und Aidan vertiefte den
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