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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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bedeutet dir offenbar etwas, und das willst du nicht wahrhaben.“
    Aidan wusste, dass Liam ins Schwarze getroffen hatte, aber er gönnte ihm nicht die Genugtuung. „Bausch das alles nicht zu irgendeiner Herz-Schmerz-Geschichte auf, okay? Ich kenne sie erst seit ein paar Tagen.“
    Liam zuckte die Achseln und wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn. „Ich wusste nicht, dass es fürs Verlieben bestimmte Regeln gibt.“
    „Ach, hör schon auf, Liam. Finde dich damit ab, dass du dich täuschst“, fuhr Aidan ihn an.
    „Aber natürlich.“
    „Im Ernst. Zwischen ihr und mir gibt es nicht das Geringste.“ Wenn man davon absah, dass es jedes Mal höllisch knisterte, wenn er in ihrer Nähe war, und er neugierig auf sie geworden war.
    „Warum bist du dann zu mir gekommen?“
    „Glaub mir, ich bereue es zutiefst.“
    Liam lachte. „Du willst hören, was ich zu sagen habe, aber nur wenn es das ist, was du hören willst.“
    „Weißt du was?“, unterbrach Aidan ihn mit einem Kopfschütteln. „Warum wir uns ausgerechnet an dich wenden, wenn wir Probleme mit Frauen haben, ist mir sowieso ein Rätsel. Du bist seit fünfzehn Jahren mit keiner ausgegangen.“
    „Und du bist noch nie Priester gewesen, und trotzdem glaubst du, dich über die Kirche beschweren zu können. Und ob dir nun mein Rat gefällt oder nicht, ich werde ihn dir trotzdem geben.“ Liam kam näher, nahm Aidan den Ball ab und dribbelte ihn eine Weile, während er seine Gedanken zu ordnen schien.
    Schließlich bedachte er seinen Bruder mit einem ernsten Blick. „Dir wird hier eine große Chance gegeben, Aidan.“
    „Was für eine Chance?“
    „Die Chance, eine Frau kennenzulernen, ohne sie dafür erst in dein Bett schleppen zu müssen. Wer weiß? Vielleicht wirst du lernen, sie gern zu haben.“
    „Ich habe sie gern.“ Er runzelte leicht die Stirn, als die Worte aus ihm heraussprudelten, bevor er sie zurückhalten konnte.
    Liam lächelte wieder. „Dann besteht ja vielleicht noch Hoffnung für dich, Aidan.“
    „Ja, ja“, sagte Aidan abfällig und nahm Liam den Ball weg, um sich von den beunruhigenden Gedanken abzulenken, die ihm durch den Kopf gingen. Wann in aller Welt hatte er denn angefangen, Sally Evans gern zu haben?
    „Wie ist es? Wirst du bis zum Schluss der Wette durchhalten?“
    „Darauf kannst du Gift nehmen.“
    „Aha.“ Liam nickte nachdenklich. „Aber nur zu deiner Information. Ich habe neulich Connors und Brians Baströcke und Kokosnuss-BHs abgeholt.“
    Bei dieser Neuigkeit erhellte sich Aidans Miene. Er lachte, als er sich vorstellte, wie seine Brüder in einem solchen Aufzug im Cabrio fuhren, während jeder Marine-Offizier sich auf ihre Kosten totlachte. „Wunderbar.“
    „Und nur für alle Fälle“, fuhr Liam fort und warf den Ball in den Korb, „habe ich auch für dich ein Set mitgenommen.“
    Aidan zuckte zusammen. „Vergiss es, Liam. Das wirst du vor deinem Tod nicht mehr erleben.“
    „Werden wir ja sehen, nicht wahr? Es sind ja noch ein paar Tage bis zum …“
    Bevor Aidan protestieren konnte, erschütterte ein heftiger Donner den Himmel, und die Blätter der Bäume rauschten, als ein starker Windstoß sie erfasste. Aidan sah zum Himmel hinauf, wo sich graue Wolken zusammenballten.
    „Was denkst du, Aidan?“
    „Ich glaube, dieses Mal werden wir nicht so viel Glück haben wie beim letzten Mal.“
    „Aber es kann noch Tage dauern, bis wir es sicher wissen.“
    „Ja.“
    „Bist du in Bereitschaft?“, fragte Liam. Jede Lust, seinen Bruder zu ärgern, war ihm vergangen.
    „Während der Hurrikansaison? Selbstverständlich.“ Aidan hoffte, dass der Hurrikan sich ausgetobt haben würde, bevor er ihre Küste erreichte, aber selbst wenn er Baywater nicht mit seiner vollen Kraft erwischte, konnten der Wind und der Regen, die mit ihm einhergingen, noch große Schäden anrichten.
    „Es wird wohl kaum einer so dämlich sein und bei einem solchen Wetter mit seinem Boot hinausfahren“, sagte Liam.
    Aber Aidan war nicht so optimistisch. Normalerweise glaubt kein Mensch, dass ihm je etwas Schlimmes zustoßen könnte. Es sind immer die „anderen“, die in Gefahr geraten und ein tragisches Ende finden.
    „Oh, es gibt immer einen Idioten, der die Sturmwarnung nicht auf sich persönlich bezieht. Ich wette, worum du willst, dass sich in genau diesem Augenblick irgendein Typ auf dem Meer rumtreibt, der sein Haus nie hätte verlassen dürfen.“

6. KAPITEL
    Sie hätte das Haus nie verlassen

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