Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
Vom Netzwerk:
misstrauisch bist?“
    „Sprich mit mir, Tina.“
    Sie hörte die Ungeduld in seiner Stimme und zuckte unwillkürlich verletzt zusammen. Besonders lange hatte die Harmonie nach ihrem heißen Liebesspiel also nicht angehalten. Sie kroch auf der Suche nach dem Tuch über den Boden, schaute unter die Stühle und den Tisch und unter das Bett. „Ach, was soll’s.“ Sie kam schwankend auf die Beine. Einer ihrer Zehen verfing sich im Laken, und sie stolperte einige Schritte nach vorn. „Zum Teufel mit dem verdammten Badetuch. Ich leihe mir einfach das Laken hier aus, damit ich in Nanas Haus gehen kann, und morgen Abend bringe ich es dir zurück.“
    Dann machte sie den Fehler und drehte sich zu Brian um. Er wirkte sehr selbstbewusst, wie er nackt auf der Matratze lag, auf die Ellbogen gestützt und den Blick vorwurfsvoll auf sie gerichtet. Jeder Zentimeter seines Körpers war hinreißend. Er sah aus wie eine wundervolle, von Meisterhand gemeißelte Statue. Nur das ärgerliche Funkeln in seinen Augen wollte nicht so recht zu diesem Bild passen.
    „Auf keinen Fall“, sagte er leise.
    „Du willst mir nicht einmal dein Laken leihen?“
    „Das Laken könnte mir nicht gleichgültiger sein, Tina“, sagte er aufgebracht, stand auf und kam auf sie zu. „Ich will wissen, was in deinem Kopf vor sich geht, und du verlässt dieses Zimmer erst, wenn du es mir gesagt hast.“
    Tina wich einen Schritt zurück, hob dann aber trotzig ihr Kinn und blieb tapfer stehen. Schließlich schämte sie sich nicht für das, was sie getan hatte. Nicht wirklich. Und sie hatte ihn ja auch nicht mit der Pistole bedrohen müssen, damit er mit ihr ins Bett ging. Er hatte genauso viel Spaß gehabt wie sie, und das nicht nur ein Mal.
    Aber, meldete sich eine kleine Stimme in ihr, wenn er gewusst hätte, was du vorhast, hätte er nie mit dir geschlafen.
    Genau aus diesem Grund hatte sie ihm nichts von ihrem Plan erzählt. Sie zwang sich, ihm in die Augen zu sehen. Es hatte keinen Zweck, sich von seinem aufregenden Körper in Stimmung bringen zu lassen, denn sobald Brian erst einmal wusste, was sie getan hatte, würde es keine Zärtlichkeiten mehr zwischen ihnen geben.
    Ihre Blicke trafen sich, und sie sahen sich lange und sehr intensiv an. Es kam Brian vor, als wären mehrere Minuten vergangen, als Tina schließlich ihren Blick senkte. Kein gutes Zeichen, dachte er beunruhigt.
    „Gestern Abend“, sagte er leise und fast drohend, „als du sagtest, ich müsste mir keine Gedanken wegen eines Kondoms machen …“
    Tina strich sich das Haar aus der Stirn, mit der anderen Hand drückte sie immer noch das Laken wie eine Art Schutzschild vor ihre Brust. „Ja?“
    „Du meintest doch damit, dass du die Pille nimmst, nicht wahr?“
    „Nicht genau.“
    Brian erstarrte. Ein seltsames Gefühl, er nahm an, es war Panik, erfasste ihn. Tina sah ihn immer noch nicht direkt an, und er wusste, dass sein sechster Sinn sich auch dieses Mal nicht getäuscht hatte.
    „Nicht genau?“, wiederholte er ungläubig und dachte daran, wie viele Male er und Tina sich in der vergangenen Nacht geliebt hatten. Die Luft im Zimmer schien plötzlich zu dünn zum Atmen zu sein, und Brian atmete tief durch, um das Schwindelgefühl loszuwerden. „Was zum Teufel soll das heißen?“
    „Es heißt, dass ich nicht die Pille nehme, aber du brauchst dir trotzdem keine Sorgen zu machen.“
    Sie nahm die Pille nicht! Genau die Worte, die schon unzählige Männer das Fürchten gelehrt hatten. Alles schien sich um ihn zu drehen. Es kam ihm vor, als stünde er am Rand einer Klippe und jemand hätte ihm einen Stoß versetzt, um ihn hinunterzubefördern. Und es gab nicht das Geringste, was er dagegen tun konnte.
    Er brauchte sich keine Sorgen zu machen? Wofür hielt sie ihn eigentlich? Glaubte sie wirklich, er könnte ein Kind zeugen und dann einfach so tun, als wäre nichts geschehen? Kannte sie ihn so schlecht?
    Lieber Himmel! Ein Baby? Das Blut rauschte ihm in den Ohren. „Und warum soll ich mir keine Sorgen machen?“
    Jetzt war es so weit. Tina hatte natürlich gewusst, dass sie es ihm eines Tages würde sagen müssen, weil sie es unmöglich vor ihm verbergen konnte, aber sie hatte gehofft, dass es nicht so bald nötig wäre. Doch das war jetzt nicht mehr wichtig.
    Als sie in Kalifornien ihren Entschluss gefasst und mit Janet darüber gesprochen hatte, hatte sie keine großen Probleme gesehen. Sie wollte ein Kind von Brian, und er würde sein Kind sehen können, wann immer er wollte.

Weitere Kostenlose Bücher