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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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unter das sie irgendwann in der Nacht geschlüpft waren. Brian hatte einen Arm unter seinen Kopf gelegt und schlief mit einem Lächeln auf dem Gesicht, das man nicht anders als selbstgefällig nennen konnte.
    Da Tina ahnte, dass ein ähnliches Lächeln auch um ihre Mundwinkel spielte, konnte sie ihm wohl kaum Vorwürfe deswegen machen. Eine Nacht mit Brian war besser als hundert Nächte mit einem anderen Mann. Wie traurig, dass sie ihn bald wieder verlieren würde.
    Zumindest hoffte sie, dieses Mal etwas von ihm mitzunehmen, wenn sie ging. Sie legte eine Hand auf ihren Bauch und spreizte die Finger, als könnte sie schon spüren, ob sie sein Kind in sich trug.
    „Wenn eine Frau so lächelt“, sagte Brian leise, „fragt sich ein Mann, was sie wohl gerade denkt.“ Tina fuhr erschrocken zusammen, nahm hastig die Hand fort und zog das Laken unwillkürlich über ihre Brüste. „Äh …“ Er lachte. „Gute Antwort.“ Er legte sich auf die Seite, zog das Laken fort und umfasste eine ihrer Brüste mit der Hand. Tina hielt den Atem an, als er ihre Brustspitzen leicht massierte. „Du wirst doch nicht plötzlich schüchtern, oder?“, fragte Brian.
    „Nein, ich bin nur ein wenig müde.“
    „Das überrascht mich nicht. Ich brauche eigentlich auch etwas mehr als nur eine Stunde Schlaf pro Nacht“, neckte er sie.
    Er hatte recht. Sie hatten wirklich nicht länger als eine Stunde geschlafen, weil keiner von ihnen aufhören wollte, den anderen zu lieben. Erst die Erschöpfung hatte sie schließlich kurz vor Morgengrauen gezwungen, wenigstens für eine Weile voneinander zu lassen.
    Als Tina nichts sagte, hörte Brian auf, ihre Brust zu streicheln und sah sie verwundert an. „Geht es dir gut?“
    „Natürlich“, sagte sie und unterdrückte ihren plötzlichen Wunsch, ihm von ihrem Plan zu erzählen. Die ersten Gewissensbisse begannen, sie zu quälen.
    „Ja, sicher“, erwiderte er und setzte sich auf. „Du klingst wirklich sehr überzeugend.“ Brian fror plötzlich, obwohl es im Zimmer warm war. Sein Instinkt sagte ihm, dass etwas nicht stimmte. Auch im Einsatz ging es ihm häufig so. Sein Instinkt warnte ihn. Wenn ein Pilot sich dreißigtausend Fuß über der Erde befand, spürte er, wenn jemand sein Flugzeug ins Visier genommen hatte. Eben dieser sechste Sinn war es, der ihn jetzt warnte, auf der Hut zu sein.
    „Es ist nichts, Brian. Wirklich.“
    „Doch, da ist etwas“, konterte er, und er hatte das ungute Gefühl, dass es ihm nicht sonderlich gefallen würde, was immer es auch war. Während der Nacht hatten Tina und er wieder zusammengefunden wie in alten Zeiten, als wären sie nie getrennt gewesen. Trotz des Mangels an Schlaf hatte er sich nie so lebendig gefühlt wie in diesem Moment. Aber er zweifelte nicht daran, dass dieses schöne Gefühl verschwinden würde, sobald Tina anfinge zu reden. Trotzdem musste er wissen, was sie so beschäftigte. „Warum spuckst du es nicht einfach aus, Tina?“
    „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre“, sagte sie kleinlaut.
    „Das wird ja immer schlimmer. Jetzt bestehe ich aber darauf, dass wir darüber reden.“ Sein Magen zog sich nervös zusammen. Was immer es war, es war etwas Wichtiges, davon war er inzwischen überzeugt.
    „Vergiss es einfach, okay?“, bat sie ihn, rutschte vom Bett und suchte nach dem Badetuch, das sie in der Nacht irgendwo hatte fallen lassen.
    „Also, wenn Tina Coretti nicht reden möchte“, sagte Brian mit finsterer Miene, „dann gibt es eindeutig ein Problem. Und ich will sofort wissen, was das für ein Problem ist.“
    Tina warf ihm einen Blick über die Schulter zu, blies sich eine Haarsträhne aus der Stirn und zuckte unschuldig die Achseln. „Es gibt kein Problem, Brian, wirklich. Ich will mich nur duschen und etwas anziehen, mehr nicht.“ Sie wollte sich jetzt nicht mit ihm unterhalten, denn sie wusste, dass das Gespräch unaufhaltsam zu einem riesigen Streit ausarten würde. Sie fühlte sich jetzt einem solchen Streit nicht gewachsen. Ihr Körper war noch warm und kribbelig von seinen Liebkosungen, und das Herz war ihr schwer, weil sie einen Mann liebte, der diese Liebe nicht erwiderte.
    Wo, zum Kuckuck, war nur dieses verflixte Badetuch? Es konnte sich schließlich nicht davongemacht haben.
    „Warum glaube ich dir kein Wort?“
    Sie drehte sich zu ihm um, zog das Laken, mit dem sie sich zugedeckt hatten, vom Bett und wickelte sich darin ein. „Keine Ahnung“, sagte sie trotzig. „Vielleicht, weil du von Natur aus

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