JULIA COLLECTION Band 16
der Militärparade vor allen Leuten auf der Basis im Kokosnuss-BH und Bastrock zu präsentieren.
Brian erschauderte begreiflicherweise, aber er fasste sich schnell wieder und straffte mannhaft die Schultern. „Auch das ist es wert gewesen.“
„Den hat’s ja wirklich schlimm erwischt“, stellte Aidan fest und machte mit zwei Fingern ein Kreuz, als wollte er sich einen bösen Geist vom Leib halten.
„Macht euch ruhig lustig“, sagte Brian ungerührt. „Aber ich bin der Einzige von uns, der regelmäßig mit einer schönen Frau ins Bett geht und – wenn ich das hinzufügen darf – unvorstellbar tollen Sex hat.“
„Das war gemein.“ Aidan stöhnte und rieb sich den Nacken.
„Herzlos“, stimmte Connor ihm zu.
Liam lachte und rieb sich zufrieden die Hände. Dann hob er die schwarzen Augenbrauen und sah seine Brüder fragend an. „Möchte einer von euch beiden vielleicht jetzt schon aufgeben? Das würde uns allen Zeit und euch unnötige Qualen ersparen.“
„Kommt nicht in Frage“, fuhr Aidan ihn an.
„Auf keinen Fall.“ Connor und Aidan gaben sich die Hand. „Wir machen weiter bis zum bitteren Ende?“
Aidan nickte entschlossen. „Oder bis du aufgibst. Was von beidem zuerst kommt.“
„Das hättest du vielleicht gern.“ Connor hatte noch nie eine Wette verloren und hatte auch nicht die Absicht, damit anzufangen. Diese Wette war zwar schwieriger und die Herausforderung größer, aber das war egal. Hier ging es um seinen Stolz, und er würde nicht zulassen, dass Aidan ihn schlug. „Und nichts bringt mich dazu, mit Brian zusammen im offenen Kabriolett zu fahren, noch dazu mit einem Kokosnuss-BH.“
„Ich halte dir trotzdem vorsichtshalber einen Platz frei“, sagte Brian lachend.
„Mann, Leute, ich brauche noch ein Bier.“ Aidan gab der Kellnerin ein Zeichen.
Ein weiteres Bier war eine gute Idee. Connor durfte die hübsche Kellnerin nur nicht zu lange ansehen. „Das Spiel ist noch lange nicht vorbei, wie ihr wisst“, sagte er zu seinen Brüdern.
„Es liegen noch zwei lange, verführerische Monate vor euch“, erinnerte Liam ihn.
„Ja, ich weiß. Aber freu dich nicht zu früh, und fang bloß noch nicht an, die neuen Dachschindeln auszusuchen.“
Liam lächelte. „Die ersten Muster kommen morgen.“
Am nächsten Morgen saß Connor vor Jakes Garage in der Sonne und seufzte tief. In South Carolina war es im Juli schon morgens heiß und schwül. Die Hitze machte allen Menschen so zu schaffen, dass sie sich nur wünschten, den Rest des Tages am Strand zu verbringen oder sich im Schatten eines schönen, alten Baums auszuruhen.
Connor konnte weder das eine noch das andere tun. Er hatte Urlaub von der Militärbasis bekommen. Zwei Wochen lagen vor ihm, und er hatte nicht das Geringste zu tun. Er wollte nicht einmal irgendwohin verreisen, denn was für einen Zweck würde das schon haben? Er konnte mit keiner Frau ausgehen, ja nicht mal eine Frau ansprechen, in dem Zustand, in dem er sich zurzeit befand. Er war ein verzweifelter Mann, der sich leider nicht ganz im Griff hatte.
Noch zwei enthaltsame Monate lagen vor ihm, und er wusste nicht, wie er das überstehen sollte. Connor liebte Frauen. Er liebte es, wie sie dufteten, wie sie lachten und wie sie sich bewegten. Er tanzte gern mit ihnen, ging gern mit ihnen spazieren, und vor allem ging er gern mit ihnen ins Bett. Na schön, es stimmte zwar, dass er die Richtige noch nicht gefunden hatte. Aber wer sagte denn, dass er überhaupt nach ihr suchte?
Seine Mutter Maggie hatte ihren Söhnen immer die Geschichte ihrer eigenen stürmischen Liebe und glücklichen Heirat mit dem Vater der vier Brüder erzählt. Sie wussten alle von der Liebe auf den ersten Blick zwischen Maggie und Sean Reilly. Sie hatten sich bei einem Picknick kennengelernt, sich Hals über Kopf ineinander verliebt und knapp zwei Wochen später geheiratet. Neun Monate später war dann Liam auf die Welt gekommen und zwei Jahre später die Drillinge.
Maggie glaubte deswegen fest, dass jeder ihrer Söhne – bis auf Liam natürlich – eines Tages das gleiche Gefühl haben würde, als wäre er vom Blitz getroffen worden, wenn er erst der Richtigen begegnete.
Seitdem hatte Connor sorgfältig darauf geachtet, in kein Gewitter zu geraten.
„Gott, was ist denn mit dir los? Du siehst aus, als würdest du gerade einen Mord planen.“ Emma Jacobsen, Besitzerin und Chefin von Jake’s Autowerkstatt , setzte sich neben ihn auf die Bank.
Connor lächelte. Emma war die einzige Frau,
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