Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
Vom Netzwerk:
verlegen. Und den nächsten schüttete er sich am besten gleich über den Schoß, wo er ihm am meisten nützen würde.
    „Bringen Sie mir bitte noch einen Eistee, ja? Aber ein besonders großes Glas.“
    Später am selben Abend fuhr Connor von seiner Wohnung direkt zur Basis. Er hatte seine eigene Gesellschaft satt und beschloss, nach dem Rechten zu sehen. Jetzt sah er den jungen Rekruten zu, wie sie versuchten, sich an das Leben auf der Basis zu gewöhnen, und konnte wenigstens an etwas anderes denken als an seine verfahrene Situation.
    Was ihm auffiel, war, dass die jungen Marines wirklich sehr jung waren, die meisten noch unter zwanzig. Sie waren in der Nacht zum Rekruten-Sammelplatz auf Parris Island gefahren worden, und das auf der langen Straße, die sich im Dunkeln an Sumpfwasser und Morast entlang bis zur Basis wand. Das geschah mit voller Absicht und nicht, um die jungen Männer zu verwirren, sondern um ihnen sofort zu zeigen, wie sehr sich ihr neues Leben von ihrem alten unterscheiden würde.
    Connor stand in einer der Baracken in der Ecke und sah Jeff McDonald, dem Ausbilder, beim Auf-und Abgehen zwischen den zwei langen Reihen von Pritschen zu. Jeder neue Rekrut stand vor seinem Bett, das Haar kurz geschnitten, die schmalen Schultern gestrafft und das Kinn vorgestreckt.
    Connor blieb nur kurz. McDonald war sehr gut in seinem Job. Er würde den Rekruten Respekt einflößen und ihnen beibringen, was sie wissen mussten, um zu überleben. Connor steckte die Hände in die Taschen und schlüpfte aus einem der Seitenausgänge. Es war eine warme Sommernacht, die Luft war schwer von dem Duft, der so typisch war für den Süden – Blumen und Feuchtigkeit.
    Connor hielt inne und legte den Kopf in den Nacken, um in den schwarzen, sternenübersäten Himmel zu sehen. Hier lief alles, wie es sollte. Man brauchte ihn nicht. McDonald hatte keine Zeit, um mit ihm zu reden, und Connor war nicht in der Stimmung, einen seiner anderen Freunde zu suchen. Er hatte noch einige Tage Ferien, bevor er zur Basis zurückkommen konnte. Eigentlich sollte er ganz wild darauf sein, in die Stadt zu fahren, sich im Off Duty ein Bier zu genehmigen und ein bisschen Billard zu spielen.
    Connor zuckte zusammen. Er hatte das ungute Gefühl, dass er nie wieder in seine Stammkneipe schlendern würde, ohne vor seinem inneren Auge das Bild von Emma zu sehen, wie sie sich über den Billardtisch beugte. Er rieb sich müde die Augen und schüttelte gereizt den Kopf. Sie hatten beim Mittagessen nicht das Geringste geklärt. Wenn er überhaupt etwas erreicht hatte, dann nur, dass er noch verwirrter und unruhiger war als vorher.
    Der einzige Weg also, sich Klarheit zu verschaffen, war, zu Emma zu gehen und mit ihr zu reden. Vielleicht würden sie es ja dieses Mal schaffen, ihn zu befreien von was auch immer es war, das ihn wahnsinnig machte.
    Und falls eine leise Stimme in seinem Innern ihm dringend dazu riet, Emma Jacobsen aus dem Weg zu gehen, dann hörte er ihr jedenfalls nicht zu.
    Emma saß auf ihrer hinteren Veranda und sah zum Himmel hinauf.
    Der Duft nach Jasmin erfüllte die warme, feuchte Luft. Emma seufzte, lehnte sich an den Verandapfosten und streckte die Beine vor sich auf der Treppe aus, die zum Garten führte. Sie nahm das Glas kühle Margarita in die Hand, das neben ihr auf der Stufe stand, und nahm einen Schluck.
    Normalerweise trank sie kaum, aber nach ihrem Mittagessen mit Connor und einem langen anstrengenden Tag mit dem verflixten Vergaser und danach einem deprimierenden Gespräch mit Mrs. Harrison fand Emma, dass sie sich einen Drink oder zwei verdient hatte.
    Mrs. Florence Harrison war eine Witwe, die nicht weit außerhalb der Stadt lebte und Emma nun schon seit zwei Jahren hinhielt. Sie weigerte sich stur, etwas dagegen zu tun, dass eine 58er Corvette in der Scheune der Harrisons vor sich hinrostete. Der Wagen hatte dem Sohn der alten Dame gehört, der inzwischen schon seit vierzig Jahren tot war. Emma versuchte seit dem Tag, da sie die Corvette gesehen hatte, an den Wagen heranzukommen. Sie sehnte sich danach, ihn in ihre Werkstatt zu bringen und ihm seinen ursprünglichen Glanz zurückzugeben. Aber Mrs. Harrison ließ sich nicht dazu bringen, das „Baby“ ihres verstorbenen Jungen herzugeben.
    „Na ja“, sagte Emma achselzuckend, wobei sie etwas von ihrem Drink verschüttete, „ein Nein mehr oder weniger macht auch nichts mehr aus.“
    Connor begehrte sie nicht genug, um für sie seine Wette zu verlieren, und Mrs.

Weitere Kostenlose Bücher