JULIA COLLECTION Band 16
Hamburger mit Widerwillen. Er würde keinen Bissen mehr hinunterkriegen, selbst wenn es um sein Leben ginge. Er schob den Teller zur Seite, stützte beide Arme auf den Tisch und hielt Emma mit seinem Blick fest. „Ich mag dich, Emma.“
„Danke, Connor“, sagte sie und steckte sich einen Bissen Hühnerfleisch in den Mund. „Ich mag dich auch.“
„Genau!“ Er schlug mit der Handfläche auf den Tisch, dass ihre Eisteegläser klirrten. Mehrere Leute drehten sich nach ihm um, und Emma lachte leise. Aber ihm war alles egal. „Das ist genau das, was ich sage.“ Er sah sich verstohlen um und senkte wieder die Stimme. Er kam sich allmählich wie ein Geheimagent in einem ziemlich schlechten Spielfilm vor. „Wir mögen uns viel zu sehr, um miteinander ins Bett zu gehen.“
„Okay.“
Er lehnte sich zurück und starrte sie verblüfft an. „Okay?“
Sie zuckte die Achseln, und dieses Mal rutschte ihr auch der schmale Ärmel ihres T-Shirts von der Schulter, genau wie vorher der Träger ihres Overalls. Connor biss die Zähne zusammen.
„Klar doch“, sagte sie gerade, und Connor gab sich Mühe, sich auf ihre Worte zu konzentrieren. „Ich meine, mir ist es recht. Wenn du lieber nicht willst, dann ist gut.“
„Einfach so?“
Sie lächelte. „Hast du erwartet, dass ich mich über den Tisch hinweg auf dich werfe und dich anflehe, mich sofort zu nehmen, mein großer, starker Loverboy?“
Vielleicht habe ich das wirklich ein wenig, gab er insgeheim zu. Er war sicher gewesen, dass sie dasselbe empfand wie er, dass sie ihn genauso wollte wie er sie. Aber offenbar hatte er sich da geirrt, und zu seinem Ärger gefiel ihm das überhaupt nicht.
„Es tut mir leid, dich zu enttäuschen, Connor“, sagte sie und schob die Träger wieder an ihren Platz. „Aber ich werde es überleben, wenn wir beide nicht miteinander schlafen.“
„Das weiß ich“, erwiderte er nicht besonders gnädig und fragte sich verärgert, wieso das Gespräch schon wieder eine Richtung genommen hatte, die er nicht vorausgesehen hatte. Wie hatte er sich nur in die Lage gebracht, von einer Frau abgewiesen zu werden? Und seit wann war sie diejenige, die Nein sagte?
„Dann ist ja gut.“ Sie nahm noch einen Bissen von ihrem Salat, und wenn sie ihm nicht gerade eben gesagt hätte, dass der Gedanke, nicht mit ihm ins Bett zu gehen, sie nicht enttäuschte, dann hätte Connor gewettet, dass sie sich absichtlich die Unterlippe leckte. Sie tat es so langsam, so sinnlich, dass Connor nur mit Mühe ein Stöhnen unterdrücken konnte.
Emma trank von ihrem Eistee, und Connors Blick blieb an ihrem Hals hängen. Wie mochte es sein, sie dort zu küssen?
Dann stellte sie ihr Glas ab und sah auf die Uhr. „Oje! Ich muss gehen.“
„Jetzt? Du gehst jetzt einfach?“
„Ich muss wirklich zurück zur Werkstatt“, erklärte sie und hängte sich die braune Ledertasche über die Schulter. „Aber du kannst ja ruhig noch bleiben. Ich bin ja nicht weit entfernt. Ich gehe das kurze Stück zu Fuß.“ Als er nichts sagte, hielt sie kurz inne. „Connor? Wolltest du mir denn noch etwas sagen?“
„Nein“, sagte er unfreundlich. „Nichts.“
„Okay. Schön. Ich erwarte in etwa zwanzig Minuten einen besonders schlimmen Vergaser, und ich muss da sein, wenn er kommt.“
„Okay.“ Er nahm sein Glas Eistee zwischen beide Hände und hoffte, dass die Kälte die Hitze aus seinem Körper treiben würde.
Emma lächelte ihm noch einmal zu, dann legte sie ihm eine Hand auf die Schulter und tätschelte ihn, als wollte sie ihn wegen ihres überstürzten Aufbruchs besänftigen. Aber sie schaffte es nur, ihn noch mehr zu erregen.
„Dann sehe ich dich also später, ja? Und danke fürs Mittagessen.“
„Ja, ja. Bis später.“ Er nickte und schluckte mühsam, und obwohl er wusste, dass er sich damit keinen Gefallen tat, drehte er sich um und sah Emma nach. Er stöhnte leise. Hatte sie eigentlich auch früher schon so sexy ausgesehen in ihren Overalls? Er wandte sich abrupt ab und versuchte vergeblich, es sich auf seinem Sitz bequem zu machen.
Rebecca, die freundliche Kellnerin, kam sofort angelaufen. „Darf ich Ihnen noch etwas bringen?“
Dieses Mal sah er nicht zu ihr hoch, sondern leerte seinen Tee in einem Zug und reichte ihr das Glas. Er würde sich nicht rühren, bevor sein Körper sich nicht wieder abgekühlt hatte. Sicher würde das auch kaum länger als eine Stunde dauern, und da er hier kaum kalt duschen konnte, musste er sich eben auf kalte Drinks
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