JULIA COLLECTION Band 16
ihn in den Fingern, Emma zu streicheln und jeden Zentimeter ihres aufregenden Körpers zu erkunden, der ihn seit Tagen zur Verzweiflung brachte.
„Wenn du nicht willst, dass etwas passiert“, brachte er mühsam heraus, „dann musst du es jetzt sagen, Emma.“
Sie atmete genauso unruhig wie er. Selbst in dem schwachen Mondlicht konnte er die Röte auf ihren Wangen sehen und das Glitzern ihrer Augen. Und er betete innerlich, dass er ihren Entschluss akzeptieren konnte, was für einen sie auch fasste, und dass er ihn niemals bedauern würde. Doch noch während er das dachte, wusste er schon, dass sie beide ihn bedauern würden, was immer Emma gleich sagen würde. Denn nach dieser Nacht würde zwischen ihnen nichts mehr so sein wie früher – was auch geschah.
„Wenn ich es nicht wollte“, sagte sie leise, „hätte ich es dich schon bei dem Kuss spüren lassen.“
„Bist du sicher?“, fragte er, obwohl es nicht gerade in seinem Interesse lag, ihr noch eine Chance zu geben, sich herauszureden. Warum forderte er sie regelrecht dazu heraus, das Ganze zu unterbrechen? Denn wenn sie ihn jetzt abwies, würde es ihn umbringen.
„Ich bin sicher, Connor. Und du?“
„Die Würfel sind gefallen, Baby.“ Bei diesen Worten packte er sie plötzlich, riss sie an sich und küsste sie hungrig. Sie seufzte tief, und Connor spürte, wie sein Puls zu rasen begann. Stöhnend löste er sich von ihren Lippen und sah sie einen langen Moment an, bevor er sie auf einmal hochhob und sie sich kurzerhand über die Schulter warf.
„He!“ Sie stützte sich an seinem Rücken ab und rief: „Was zum Teufel ist denn in dich gefahren?“
„Ich will keine Zeit mehr verschwenden, Emma.“ Er gab ihr einen kleinen Klaps auf den Po und lächelte, als sie empört aufschrie.
„Was bist du eigentlich? Ein Höhlenmensch?“
„Höhlenmensch, Marine … kein Unterschied.“
„Lass mich sofort runter, dann sage ich dir, ob es einen Unterscheid gibt oder nicht.“
„Kommt nicht in Frage.“ Er ging mit langen Schritten durch den mondbeschienenen Garten, nahm die fünf Stufen der Veranda im Laufschritt, riss die Hintertür auf und betrat die Küche.
Er beachtete den gemütlichen Raum mit seinen hübschen, rustikalen Küchenmöbeln nicht, sondern eilte ohne Verzögerung in den Flur und zur Treppe. Er war schon einige Male in ihrem Haus gewesen und kannte sich im Erdgeschoss aus, aber er war noch nie im ersten Stock gewesen. Er wusste nicht, wo ihr Schlafzimmer war, und hatte sich auch nie Gedanken darüber gemacht. Heute war das ganz anders.
„Verflixt noch mal, Connor“, sagte Emma und schlug ihm mit der Faust auf den Rücken. „Ich meine es ernst. Lass mich runter.“
„Sobald ich ein Bett sehe. Vertraue mir ruhig. Dann werde ich dich bestimmt hinstellen. In welche Richtung soll ich gehen?“
Sie seufzte und lachte dann. Das Absurde dieser Situation war längst nicht so stark wie die Erregung, die sie erschauern ließ. „Nach oben, du Neandertaler. Die erste Tür links.“
„Alles klar.“ Mit seinen langen Beinen fiel es ihm nicht schwer, je zwei Stufen auf einmal zu nehmen. Emmas zierlicher, wenn auch wohlgerundeter Körper über seiner Schulter schien ihn nicht sonderlich zu behindern. Aber er weckte in ihm schon das tiefe, unwiderstehliche Bedürfnis, endlich ihr Bett zu finden.
Die erste Tür links stand offen, als wollte sie ihn einladen, und Connor verlor keine Zeit. Auch hier achtete er nicht auf die Einrichtung, er sah nur das Doppelbett mit den schmiedeeisernen Kopf-und Fußteilen. Eine bunte Steppdecke mit Blumenmuster bedeckte das Bett, und ein halbes Dutzend Kissen in verschiedenen Farben lag hier und da verstreut.
Jede Faser seines Körpers drängte Connor, keine Sekunde länger zu warten, sondern Emma aufs Bett zu werfen und sie endlich zu nehmen. Connor ließ sie ohne weitere Umstände auf die weiche Matratze fallen, und Emma musste über sein Ungestüm lachen.
„Du bist verrückt“, sagte sie und sah lächelnd zu ihm auf. Sanftes Mondlicht, das durch das Schlafzimmerfenster drang, schien direkt auf das Bett.
„Du bist nicht die Erste, die das feststellt“, stimmte er zu, kniete sich auf das Bett und beugte sich über sie.
Sie nahm sein Gesicht zwischen beide Hände, und ihre Blicke trafen sich. Connor hatte das Gefühl, dass sie ihm bis in seine Seele schauen wollte. Insgeheim fragte er sich, was sie wohl darin sehen würde.
Doch dann verließ ihn jeder Wunsch nach philosophischen Betrachtungen, und
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