JULIA COLLECTION Band 20
Hause. Das musste doch etwas bedeuten.
Dann kehrte Jakes Stirnrunzeln doch zurück. Fast hilflos blickte er zu Sasha hinüber. „Was den Namen des Babys betrifft: Ich dachte, Timmy könnte einen Vorschlag machen, falls ihm Tuesday auch nicht gefällt. Ich wollte ihn anrufen, während Sie die Einkäufe erledigt haben, aber ich konnte ihn noch nicht erreichen.“
„Und wie nennen wir sie denn jetzt?“
„Spielt das denn eine Rolle? Sie versteht doch sowieso noch kein Wort.“
„Sie wären erstaunt, was Babys bereits alles wahrnehmen. Wenn die Kleine zum Beispiel Unsicherheit bei Ihnen spürt, wird sie ihren Unwillen darüber deutlich zum Ausdruck bringen, und das wird Ihnen keineswegs gefallen, besonders nicht mitten in der Nacht.“
„Moment mal, ich bin ja kein Neuling auf dem Gebiet. Ich hatte bereits ein Baby. Soweit ich mich erinnern kann, hat Tim uns nicht viele Probleme bereitet.“
„Wahrscheinlich hat Ihre Frau sich um ihn gekümmert, als er Koliken hatte und nachts Hunger bekam. Peaches wird viel Aufmerksamkeit einfordern. Sind Sie darauf vorbereitet?“
„Peaches? Denken Sie jetzt an Pfirsiche? Haben Sie Hunger? Vielleicht hätten Sie doch etwas Anständiges zu Mittag essen sollen.“ Sein Blick sollte verärgert wirken, aber Jakes Belustigung ließ sich nicht ganz verbergen.
„Ist Ihnen denn nicht das winzige Grübchen im Kinn aufgefallen? Das hat sie offenbar von Ihnen.“ Bei Jake war es mehr als nur ein Grübchen, doch Sasha fand, dass sie unbedingt eine Verbindung zwischen ihm und dem Baby herstellen musste. „Wahrscheinlich wissen Sie auch, dass die Augenfarbe sich noch ändern kann.“ Jakes Augen waren braun. „Zumindest in meiner Familie wurden alle Babys zunächst mit blauen Augen geboren. Was die Haare angeht, so kann ich bei den paar Härchen, die sie im Moment hat, noch kein Urteil über die Farbe abgeben. Aber ich schätze, sie wird auf jeden Fall Locken bekommen. Menschen mit Grübchen im Kinn haben meist Locken, das habe ich irgendwo gelesen.“
Jake unterbrach sie, als ihm auf einmal etwas klar wurde. „Sie wollen sie für sich! Geben Sie es zu, Sie wollen mein Baby!“
Sasha wusste nichts zu erwidern. Falls es jemals einen Zeitpunkt gegeben hatte, an dem sie sich von Jake Smith hätte abwenden können, egal, was in seinem Leben vorging, so war dieser Zeitpunkt längst verstrichen. Jetzt hatte sie den Eindruck, voll und ganz in seinem Leben zu stecken.
Ja, sie wollte sein Baby, aber auf die altmodische Art. Auch wenn das noch so unvernünftig war, sie wollte seinen nackten heißen Körper auf ihrer Haut spüren und ein Kind von ihm empfangen. Wenn sie es oft und lange genug versuchte, würde vielleicht doch noch ein Wunder geschehen.
Unauffällig schaute sie zu ihm. Kein einziges Mal während ihrer kurzen Bekanntschaft hatte er sich in irgendeiner Weise anmerken lassen, dass er an ihr als Frau interessiert war.
Na ja, vielleicht ein oder zwei Mal. Als er sie auf den Armen getragen hatte, hatte er ihr diesen ganz speziellen Blick zugeworfen. Er hatte den Atem angehalten, und seine Augen hatten dunkler ausgesehen. Wahrscheinlich lag es an ihrem Parfüm. Es war ein alter, klassischer Duft, den man heute nur noch selten bekam, aber offenbar verfehlte er nicht seine Wirkung.
Doch möglicherweise hatte es ihn einfach nur angestrengt, sie so weite Strecken zu tragen. In jedem Fall war er am folgenden Tag den langen Weg nach Muddy Landing gefahren, und das bewies, was für ein netter Mensch er war.
Leider legte Sasha im Moment weniger Wert auf seine Nettigkeit. Höchstens als angenehme Zugabe. In erster Linie dachte sie bei seinem Anblick an Sex, und ihr Verlangen ließ den Verstand fast aussetzen. Schon früher hatte sie körperliche Lust empfunden, aber das hier war etwas anderes. Ganz bestimmt hatte es nicht nur etwas mit dem aufregenden Duft von Jakes Rasierwasser zu tun. Solchen Reizen konnte Sasha spielend leicht widerstehen.
Es lag auch nicht daran, wie er sich anzog. Offenbar gehörte er nicht zu den Männern, die ihre seidenen Designerhemden halb aufknöpften, um ihre männliche Brust zu zeigen, oder die raffiniert geschnittene italienische Hosen trugen, um auch unter der Gürtellinie zu betonen, was sie zu bieten hatten. In dieser Hinsicht hatte Jake es überhaupt nicht nötig, irgendetwas zu betonen. Egal, was er trug, es reichte, um Frauen zum Schmelzen zu bringen.
Verdammt, dachte Sasha, er soll mich nicht nur brauchen, sondern auch begehren. Er soll sich bei
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