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JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
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Faylene mit Gus zu verkuppeln, aber jetzt hatte Marty ihren Buchladen endgültig geschlossen, und das Anbahnen von Beziehungen war wenigstens etwas, womit sie sich beschäftigen konnte.
    Daisy rollte sich auf die Seite. Sie musste an Kell Magee denken. Dieser Mann machte auf sie einen viel zu starken Eindruck. Wie lange wollte er hierbleiben? Wenn die Frau, die ihn hier angerufen hatte, eine Angestellte war, dann sollte er lieber früher als später nach Hause fahren. Sie hatte nicht so geklungen, als könne sie allein mit Problemen fertig werden.
    Das alles geht dich nichts an, sagte Daisy sich.
    Leider fiel es ihr von Tag zu Tag schwerer, diesem Mann, der so hilfsbereit und sexy war, gleichgültig zu begegnen.
    Wie mochte es sich anfühlen, jetzt mit dem Fuß eine behaarte, warme männliche Wade zu berühren?
    Abrupt setzte sie sich auf und rieb sich den Kopf. Offenbar musste sie dringend ihren Kreislauf ankurbeln.
    Das ist der Plan, beschloss sie: aufstehen, die Arbeiten im Haus abschließen, von hier verschwinden und mit meinem Leben fortfahren. „Und wenn du schon dabei bist“, fügte sie leise hinzu, „dann vergiss auch gleich, Kell Magee jemals getroffen zu haben.“
    Das war allerdings leichter gesagt als getan. Seufzend absolvierte Daisy ohne großen Enthusiasmus ihre morgendlichen Streckübungen. Wenigstens hatte sie in ihren Gedanken Ordnung geschaffen. Wenn sie so weitermachten, konnte es nur noch wenige Tage dauern, bis sie alle Räume sauber gemacht hatten. Gegen Ende der Woche oder vielleicht auch schon früher würden sie in dem Haus fertig sein. Bis dahin hatte Kell seine Angelegenheiten sicher auch geklärt und war bereits auf dem Weg nach Oklahoma.
    Gut so. Das wäre also geklärt. Dieser Cowboy würde niemals erfahren, wie groß die Versuchung für Daisy war, sich auf ihn zu stürzen und jede Vernunft in Urlaub zu schicken.
    Als Daisy geduscht und sich angezogen hatte, war Kell schon nicht mehr im Haus. Also würde Daisy ihn heute nicht um sich herumhaben, während sie das Haus weiter aufräumte. Keine Hilfe, aber auch kein flüchtiges Lächeln und keine mehrdeutigen Bemerkungen in diesem tiefen, samtigen Tonfall.
    Seltsam, dass bei Kell selbst die harmlose Frage nach dem Namen der örtlichen Schule verführerisch klang.
    „Miss Daisy, Sie sind ein hoffnungsloser Fall“, sagte sie leise zu sich selbst und musste lächeln, obwohl das Ganze sie auch beunruhigte. Zumindest wusste sie jetzt, dass sie immer noch als Frau empfand.
    Als Daisy ihr spärliches Frühstück beendete, kam ihr das große Haus erschreckend still vor. Sie wusch die Müslischale und den Becher ab, stellte beides zum Abtropfen beiseite und bereitete sich auf die abschließenden Arbeiten in der Bibliothek vor. Dort warteten noch die Zeitschriften, die Fotoalben und der große Schreibtisch auf sie. Daisy hasste es, allein dafür verantwortlich zu sein, was weggeworfen und was aufbewahrt wurde, doch Egbert hatte sie darum gebeten. Sie war diejenige, die Harvey zuletzt besser als jeder andere gekannt hatte.
    Am späten Nachmittag war Daisy erschöpft und vollkommen verdreckt. Falls Egbert die alten Zeitschriften und Zeitungen genauso katalogisieren wollte wie die Bücher, dann konnte er einen Bibliothekar kommen lassen. Die Fotoalben wollte Daisy Kell überlassen, vorausgesetzt, Egbert hatte nichts dagegen. Er konnte sie mit nach Oklahoma nehmen und sich daraus eine Familie zusammenbasteln, egal, ob er wirklich mit diesen Menschen verwandt war oder nicht.
    Nein, sagte Daisy sich entschlossen, er tut mir nicht leid. Zumindest weiß er, wer seine Eltern waren. Evander und Lena, die Bohnenbrot backen konnte. Das war weit mehr, als Daisy jemals über ihre Eltern erfahren würde.
    Ein paar Minuten später stand sie am Kühlschrank und trank Eiswasser direkt aus der Kanne.
    Genau in diesem Moment hörte sie Kells Wagen vor dem Haus halten.
    So mache ich keinen guten Eindruck auf ihn, dachte sie und beschloss sofort, dass ihr daran auch überhaupt nichts lag.
    Leider war Daisy zu ehrlich, um sich selbst etwas vorzumachen. Insgeheim hatte sie bei Kells Rückkehr bereits mit der Arbeit fertig sein und in einem schmeichelhaften, aber lässigen Outfit auf der Veranda warten wollen.
    Wenn Kell sich ihr dann genähert hätte, hätte er Rosenduft wahrgenommen. Vielleicht hätte Daisy auch etwas Rouge aufgelegt und Lipgloss.
    Stattdessen regnete es jetzt auf die Veranda, und Daisy sah aus wie Aschenputtel nach einem harten Arbeitstag. Sie roch

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