Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Julia Collection Band 21

Titel: Julia Collection Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
Vom Netzwerk:
wollte ihn nicht damit belasten, wie kurz und unerfreulich das gewesen war. „Emma besucht jetzt ein Internat.“
    „Hier in der Schweiz?“
    „Nein, in England.“
    „Hast du sonst keine Verwandten?“
    „Nein. Hauptsächlich bin ich bei meiner Großmutter aufgewachsen“, erzählte sie weiter. „Sie war Italienerin. Als ich ein Kind war, lebte sie bei uns. Ich sprach Italienisch mit ihr.“
    „Trotzdem sprichst du es nicht mit mir?“
    „Lieber nicht. Ich verstehe es besser, als ich es spreche“, wehrte sie ab.
    „Dann wird es Zeit, dass sich das ändert.“
    „Auf keinen Fall“, protestierte sie. „Einmal hast du dich über mein Italienisch kaputtgelacht. Du meintest, ich hörte mich wegen einiger altmodischer Worte, die ich benutzte, wie ein Hinterwäldler an.“
    „Ich habe dich nur geneckt, cara .“ Er wirkte amüsiert und zufrieden, weil sie vergessen hatte, dass sie nicht mehr über ihre gemeinsame Vergangenheit sprechen wollte.
    Ihre Miene verfinsterte sich. Nein, er hatte sie nicht geneckt, sondern war wütend gewesen, weil sie Italienisch gut genug beherrschte, um einer Unterhaltung zu folgen, die er arroganterweise für vertraulich erachtet hatte. „Wir haben uns gestritten“, verriet sie ihm, „aber ich möchte nicht darüber sprechen.“
    Es war besser, still zu sein, als ihm einen falschen Eindruck zu vermitteln. Hillary konzentrierte sich lieber auf das köstliche Essen. Umberto schenkte mindestens dreimal Wein nach. Den Kaffee lehnte sie ab und verkündete, sie wolle früh ins Bett, weil sie müde sei.
    „Es ist noch nicht mal acht“, machte Roel sie sanft aufmerksam.
    „Ich bleibe nie lange auf“, erklärte Hillary steif und stand auf.
    Roel stand ebenfalls auf und hielt ihre Hand fest, als sie vorbeigehen wollte. „Eine Frage musst du mir noch beantworten.“
    „Nein … sag das lieber nicht“, erwiderte sie beunruhigt.
    Er sah ihr in die Augen. „Wessen Idee waren die getrennten Schlafzimmer?“
    Ihr Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. „Deine“, sagte sie, da das ohnehin die einzig plausible Antwort war.
    Ein sexy Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Hillarys Herz begann zu pochen. Er ließ sie los, und sie wich mit zittrigen Knien zurück.
    „Gute Nacht“, sagte sie leise und floh.
    Zehn Minuten später, nachdem sie die Zähne geputzt und sich abgeschminkt hatte, knipste sie das Licht aus und kroch seufzend ins Bett. Doch war sie noch viel zu angespannt, um schlafen zu können. In Gedanken kehrte sie zurück zu den ersten Begegnungen zwischen ihr und Roel.
    Hillary hatte sich in einen Mann verliebt, der sie noch nicht einmal ausgeführt hatte. Ungefähr einmal im Monat war er in den Salon gekommen, in dem sie arbeitete. Nach seinem ersten Besuch beanspruchte die dienstälteste Friseurin Hillarys Platz, weil sie die Limousine gesehen und die Höhe des Trinkgelds bemerkt hatte. Zu Hillarys Freude und Überraschung verlangte Roel jedoch ausdrücklich nach ihr.
    „Haben Sie sich an meinen Namen erinnert?“, fragte sie.
    „Ich habe Sie beschrieben.“
    „Wie?“
    „Reden Sie immer so viel?“
    „Wenn Sie mir erzählen, wie Sie mich beschrieben haben, werde ich den Mund halten“, versprach sie.
    „Sehr klein, purpurrote Lippen, Arbeitsstiefel.“
    Sie war alles andere als begeistert von dieser Beschreibung und vergaß nach fünf Minuten ihr Versprechen, um sein Alter herauszubekommen und ob er Single war. Es wäre unwahr, zu behaupten, er sei bei den darauf folgenden Treffen gesprächiger gewesen, doch beschwerte er sich nicht über ihr Geplauder. Sie versuchte ihn besser kennenzulernen, indem sie etwas von sich preisgab. Sie fragte ihn, womit er seinen Lebensunterhalt verdiene.
    „Ich arbeite in einer Bank.“ Lange danach stieß sie zufällig auf den Namen Sabatino in einem Artikel im Wirtschaftsteil der Sonntagszeitung. Der Artikel verriet, dass Roel nicht bloß in einer Bank arbeitete, sondern sie besaß.
    An dem Tag, an dem sie ihn über das Testament seines Großvaters klagen hörte und über den möglichen Verlust des Familienanwesens, mischte sie sich in sein Gespräch ein und bot ihm aus einem Impuls heraus an, seine Frau zu spielen. Er unterbrach das Telefonat und sah sie ungläubig an.
    „Warum nicht?“, fuhr sie fort, einerseits verlegen, einen solchen Vorschlag überhaupt gemacht zu haben, andererseits begierig, irgendetwas für ihn zu tun, was ihn veranlassen könnte, mehr Notiz von ihr zu nehmen, ja sie vielleicht sogar zu mögen.
    „Mir

Weitere Kostenlose Bücher