Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Julia Collection Band 21

Titel: Julia Collection Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
Vom Netzwerk:
sie, dass sie dieser Versuchung nicht hätte nachgeben dürfen, denn jetzt saß sie in der Falle. Sie war zu unerfahren gewesen, um zu begreifen, dass Roel natürlich merken würde, dass er ihr erster Liebhaber war. Dabei sollte sie eine Ehefrau sein, keine Jungfrau.
    Genau in diesem Moment befreite er sie von seinem Gewicht und betrachtete ihr Gesicht. Er küsste sie auf die Brauen. „Also, du erstaunliche jungfräuliche Ehefrau … ist es möglich, dass du fast noch eine Braut bist?“
    Hillary wurde blass. Natürlich fragte er sich, ob sie frisch verheiratet waren. Hätte er sie nicht festgehalten, wäre sie vermutlich unter das Bett geflüchtet. Sie schämte sich so sehr, dass sie ihm nicht in die Augen sehen konnte.
    „Du bist so still“, sagte er.
    „Du liebe Zeit, ich sehne mich nach einer Dusche“, rief sie und sprang praktisch aus dem Bett. Gleichzeitig fiel ihr erschrocken ein, dass sie völlig nackt war. Hastig kniete sie sich auf den Boden und suchte ihr Nachthemd. Nachdem sie es übergezogen hatte, richtete sie sich wieder auf und durchquerte das Zimmer.
    Roel lag gegen die weißen Kissen gelehnt da und sah ihr ratlos hinterher. „Was ist los mit dir?“
    Hillary rang sich ein Lächeln ab. „Was soll schon los sein?“, rief sie zurück und ging in ihr Schlafzimmer. Sobald die Tür hinter ihr zu war, lief sie rasch ins Bad.
    Was würde Roel von ihr denken, wenn er sein Gedächtnis wiederhatte? Sie schämte sich. Er würde sie für ein ziemlich trauriges Individuum halten, weil sie unter solchen Umständen mit ihm geschlafen hatte. Oder würde er erkennen, dass sie diese eine Chance, ihm nah zu sein, ergreifen musste, weil sie so heftig in ihn verliebt war? Allerdings müsste er dann annehmen, sie hätte sich vor vier Jahren Hals über Kopf in ihn verliebt und finde ihn noch immer unwiderstehlich. In seinen Augen wäre das sicher erst recht bemitleidenswert. Bei dieser Vorstellung verkrampfte sich ihr der Magen.
    Im Zimmer nebenan klingelte das Haustelefon, und Roel meldete sich. Umberto informierte ihn in einem fast geheimen Ton über die Ankunft eines Besuchers.
    „Wer?“, fragte Roel und suchte bereits seine Sachen zusammen.
    Der Butler nannte den Namen des Besuchers nur widerstrebend.
    Minuten später kam Roel die Treppe hinunter. „Wozu diese Geheimniskrämerei?“, wollte er von seinem Bediensteten wissen.
    „Bei der Dame handelt es sich um Celine Duroux.“
    Roel presste die Lippen zusammen, da ihm der Name überhaupt nichts sagte. Das machte ihn wütend und frustrierte ihn.
    „War es falsch von mir, sie ins Haus zu bitten?“, fragte Umberto verunsichert.
    Roel hasste dieses durch die Amnesie ausgelöste Gefühl der Hilflosigkeit und weigerte sich, den Butler ins Vertrauen zu ziehen. Zu gern hätte er gewusst, wieso Umberto glaubte, er hätte die Frau nicht ins Haus bitten sollen. Doch sein Stolz ließ ihn schweigen.
    Er betrat den selten genutzten hinteren Empfangsraum, in den Umberto den unerwarteten Gast geführt hatte. Eine attraktive Brünette mit grünen Augen stürzte ihm entgegen. Mit ihren fast ein Meter achtzig warf sie sich ihm in die Arme und rief: „Hast du eigentlich eine Vorstellung, welche Sorgen ich mir gemacht habe? Als du gestern nicht auftauchtest, nahm ich an, du hättest zu viel zu tun. Aber dann hörte ich von einem Gerücht, du hättest einen Unfall gehabt, und daher musste ich einfach herkommen!“
    Beunruhigt von ihrer intimen Begrüßung, schob Roel sie ein Stück von sich. „Wie du siehst, war deine Sorge unnötig. Ich erfreue mich bester Gesundheit.“
    Celine Duroux erschauerte übertrieben. „Sei nicht so kalt zu mir“, beklagte sie sich.
    „Bin ich kalt?“ Roel spielte auf Zeit.
    Die Brünette schmollte und klimperte mit den Wimpern. Die gewollte Künstlichkeit, die ihre Worte und Gesten begleitete, ging ihm auf die Nerven.
    „Na schön.“ Sie seufzte. „Ich weiß, ich hätte nicht herkommen sollen, weil du der Meinung bist, deine Geliebte sollte superdiskret sein. Aber wir leben nicht mehr im neunzehnten Jahrhundert.“
    Roel ließ sich nicht anmerken, welchen Schock sie ihm gerade versetzt hatte. Jetzt verstand er endlich, was den ansonsten kaum aus der Ruhe zu bringenden Umberto so nervös gemacht hatte. Celine Duroux war seine, Roels, Geliebte und besaß genug Selbstbewusstsein, ihn zu Hause zu besuchen, obwohl sie wissen musste, dass er verheiratet war.
    Bedauerlicherweise sagte die Tatsache, dass er eine Geliebte hatte, einiges über seine

Weitere Kostenlose Bücher