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Julia Collection Band 21

Titel: Julia Collection Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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erwachte, stellte er verwundert fest, dass er sich noch im Cottage befand, und noch mehr erstaunte ihn, dass er allein war. Er verbrachte nie die ganze Nacht mit einer Frau. Anfangs mochte er nicht glauben, dass Tabby ausgegangen war und ihn allein gelassen hatte. Erst als er den Wintergarten betrat, musste er einsehen, dass sie fort war.
    Der helle Raum war mit Künstlerutensilien vollgestellt, eine Miniatur unter einem Vergrößerungsglas weckte sein Interesse. Er hatte noch nie etwas so Winziges, Vollkommenes und Detailgetreues gesehen wie diese Landschaft. Jedenfalls nicht außerhalb des kostbaren Puppenhauses, das seine Mutter zu ihrem Hobby erkoren hatte. Falls dieses kleine Gemälde Tabbys Werk war, verfügte sie über ein beachtliches Talent, aber sie würde ihr Augenlicht ruinieren, wenn sie weiterhin in diesem Maßstab malte. Er beschloss, ihr vorzuschlagen, sich künftig auf größere Formate zu konzentrieren.
    Sicher war sie weggefahren, um ihm etwas zum Frühstück zu besorgen. Christien kehrte ins Schlafzimmer zurück und ging zum Fenster, als er Motorengeräusch hörte. Ein silbergraues Mercedes-Coupé näherte sich dem Cottage. Er stutze. Seine Mutter besaß einen ähnlichen Wagen, hatte ihn jedoch seit dem Tod seines Vaters nicht mehr gefahren. Voller Unbehagen erinnerte er sich an ihre hysterische Überreaktion vom Vortag, als sie gehört hatte, dass Tabby Solanges Haus beziehen würde. Sein Ferrari parkte vor dem Eingang.
    Wirklich sehr diskret, Christien, schalt er sich im Stillen. Andererseits war es purer Wahnsinn, anzunehmen, seine damenhafte Mutter würde sich dazu herablassen, wie ein Einbrecher über das Anwesen zu schleichen! Trotzdem brannte er plötzlich darauf, das Nummernschild zu sehen, aber als er die Vordertür erreichte, war der Mercedes wieder verschwunden.
    Zunächst verbrachte er einige Zeit damit, mit seinem Handy zu telefonieren und einen Ausflug zu einem Anwesen im Loiretal zu arrangieren. Es lag in malerischer Abgeschiedenheit und bot einen spektakulären Blick. Tabby würde garantiert von seinem Angebot begeistert sein, denn alles andere wäre blanker Unsinn.
    Nachdem weitere dreißig Minuten vergangen waren, ohne dass sie zurückgekommen war, begann er, sich um sie zu sorgen. Angenommen, sie war in diesen klapprigen alten Lieferwagen gestiegen und hatte vergessen, dass man in Frankreich auf der rechten Straßenseite fuhr und nicht links wie in England? Er wurde blass und sprang in seinen Wagen. Die Ortschaft war nur wenige Kilometer entfernt. Wenn Tabby Lebensmittel kaufen wollte, war dies wahrscheinlich ihr Ziel.
    Er atmete erleichtert auf, als er sie auf der schmalen Dorfstraße erblickte. Mit einem kurzen Leinenrock und einem weißen T-Shirt bekleidet, stand sie da und plauderte fröhlich mit einem Händler, der Brennholz in ihren Wagen lud und dabei ihre wohlgeformten Beine bewunderte. Christien entdeckte jedoch keinerlei Hinweise darauf, dass sie etwas eingekauft hatte, um ihm Frühstück zu machen, geschweige denn, dass sie es eilig hatte, nach Hause zurückzukehren!
    Tabby sah den Ferrari und erschrak. Christien beobachtete sie mit zusammengepressten Lippen, die Augen waren hinter der Sonnenbrille verborgen. Er stieg aus dem Wagen – knapp ein Meter neunzig durchtrainierte, kraftvolle Männlichkeit.
    Errötend erinnerte sie sich an die leidenschaftliche Nacht. „Woher wusstest du, wo ich bin?“, fragte sie, als er sich ihr genähert hatte.
    „Ich wusste es nicht. Ich bin auf dem Heimweg nach Duvernay“, erwiderte er lässig.
    Tabby wirkte gekränkt.
    Unwillkürlich musste er lächeln. „Ich hole dich um zwölf ab, okay?“
    Vorfreude spiegelte sich auf ihren ausdrucksvollen Zügen. „Wohin fahren wir?“
    „Ich möchte dich überraschen, chérie .“
    Eigentlich hätte Tabby den alten Küchenherd säubern und den Fußboden schrubben müssen, doch stattdessen wusch sie sich das Haar und träumte wie ein Schulmädchen vor sich hin, während sie das einzige Kleid bügelte, das sie mitgebracht hatte.
    Pünktlich um zwölf Uhr holte Christien sie ab und fuhr mit ihr zu einem Flugplatz, wo sie in eine kleine Privatmaschine stiegen.
    „Du willst selbst fliegen?“, rief Tabby schockiert.
    „Ich habe den Flugschein seit meiner Teenagerzeit. Außerdem besitze ich eine Fluglinie“, fügte er hinzu.
    „Ich fliege nicht gern, und wenn ich es muss, dann würde ich einen Jumbojet bevorzugen“, gestand sie zögernd.
    „Es ist nur ein kurzer Flug, ma belle .“

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