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Julia Collection Band 21

Titel: Julia Collection Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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leichte Beute. Nachdem ich das begriffen hatte, waren Verabredungen nicht mehr so verlockend für mich.“
    Christien zögerte. „Du musst nicht darauf antworten, aber warst du je mit einem anderen außer mir zusammen?“
    Errötend schüttelte sie den Kopf.
    Er atmete tief durch und wandte sich ab. Sein Sohn hatte also die Wirkung eines Keuschheitsgürtels gehabt. Es beschämte ihn, dass er sich freute, weil sie nie mit einem anderen Mann geschlafen hatte. Schließlich hatte er ihr Leben ruiniert, als sie erst siebzehn gewesen war. Es war eine Ironie des Schicksals, dass er damals zum ersten und einzigen Mal einer Freundin die Empfängnisverhütung überlassen hatte. Warum? In gewissen Situationen waren Kondome lästig, und er hatte mehr an sein Vergnügen gedacht als an ihren Schutz.
    „ D’accord … Ich werde also beweisen, dass ich dich auch ohne Sex glücklich machen kann. Hoffentlich erwartest du nicht von mir, dass ich auch glücklich bin.“
    „Vielleicht erlebst du eine Überraschung.“
    „Wohl kaum“, meinte er resigniert.
    Den Lunch nahmen sie zusammen mit Jake im großen Speisesaal ein, dessen Wände mit den Porträts ziemlich finster dreinblickender Vorfahren geschmückt waren. Nach der Mahlzeit teilte Christien ihr mit, dass sie nach Paris fliegen würden.
    „Sei nicht böse auf mich“, bat er. „Jake hat heute Nachmittag einen Termin bei einem Spezialisten.“
    „Das ging ja schnell.“ Tabby war bereit, alles zu akzeptieren, was der Gesundheit ihres Sohnes förderlich sein konnte. „Mit dem nötigen Geld …“
    „Nicht in diesem Fall. Der Arzt ist ein Freund der Familie.“
    Sie fuhren am Cottage vorbei, damit Tabby packen konnte, denn er hatte vorgeschlagen, die Nacht in der Stadt zu verbringen. Als sie die Reisetasche schloss, unterdrückte sie ein Stöhnen. Jake verstreute geräuschvoll seine Legosteine auf dem Fliesenboden.
    Christien lehnte an der Schlafzimmertür und beobachtete sie. „Du wirst hier nie leben“, meinte er.
    Tabby zuckte die Schultern, um nicht näher auf das Thema eingehen zu müssen.
    „Ich gewinne immer“, fügte er sanft hinzu.
    Ein heißer Schauer durchrann sie. Die Luft im Zimmer schien vor Erotik zu knistern, und Tabbys Herz klopfte, als wollte es zerspringen. Sie atmete tief durch.
    Christien streckte die Hand nach ihr aus. Sie griff danach und ließ sich an ihn ziehen.
    „Das sollten wir nicht tun“, flüsterte sie.
    „Was ist schon ein Kuss, ma belle ?“
    Er beugte sich vor. Sein warmer Atem streifte ihre Wange. Ohne Hand an sie zu legen, kostete er ihre Lippen, liebkoste sie und genoss die Bereitwilligkeit, mit der sie sich öffneten. Tabby schmiegte sich an ihn und erwiderte das Spiel seiner Zunge, während sich köstliche Wärme zwischen ihren Schenkeln ausbreitete.
    „Christien …“
    „Dies ist unsere erste Verabredung.“
    „Unsere erste Verabredung?“, wiederholte sie.
    „Du hast mich um etwas gebeten, das du als normale Beziehung bezeichnet hast.“
    Tabby war verblüfft. „Habe ich das?“
    „Eine Bitte, die mich zwingt, das wiedergutzumachen, was ich offenbar vor vier Jahren versäumt habe.“
    „Ach ja?“
    Christien lachte. „Du solltest endlich lernen, Nein zu sagen, und zwar laut und deutlich. Zu diesem Spiel gehören zwei, und ich brauche alle Hilfe, die ich bekommen kann.“
    Tabby ließ die schwere Reisetasche neben ihm fallen und ging vor ihm die Treppe hinunter. Die getrennten Betten erschienen ihr inzwischen längst nicht mehr wie eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme, sondern eher wie ein engstirniges Verbot. Allmählich dämmerte ihr nämlich, dass sie kein Recht hatte, sich Christien überlegen zu fühlen: Sie mochte ihn zwar lieben, aber wenn es um Lust ging, war sie ebenso schuldig wie er.

10. KAPITEL
    Tabby und Christien reisten mit dem Kindermädchen Fanchon nach Paris. Der Spezialist, ein Experte auf dem Gebiet kindlicher Asthmaerkrankungen, untersuchte Jake und merkte ihn für Tests am nächsten Tag vor.
    Christien besaß ein Haus aus dem siebzehnten Jahrhundert auf der Ile St. Louis. Es lag malerisch am von uralten Bäumen gesäumten Ufer der Seine. Da er noch einige Telefonate erledigen musste, geleitete er sie in ein Gästezimmer, damit sie sich zum Dinner umkleiden konnte. Sie zog ein schmales weißes Kleid mit einem geflochtenen braunen Ledergürtel an, der locker über ihre Hüften hing. Als sie ihren Sohn ins Bett brachte, wünschte er gute Nacht – und zwar auf Französisch.
    Christien kam ihr

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