Julia Collection Band 21
dich persönlich zu besuchen, und hätte mich mehr anstrengen können, um dir den Umzug in die Bretagne auszureden.“
„Ich war fest entschlossen, hier ein neues Leben zu beginnen. Ich glaube, du warst nicht der Einzige, der sich vor der Wahrheit versteckt hat.“
Er seufzte. „Es lief nichts nach Plan … aber eigentlich hatte ich auch keine echte Strategie. In deiner Nähe kann ich nicht klar denken“, räumte er ein. „Ich brauchte dich bloß zu sehen, bei dir zu sein, mit dir zu schlafen … Schon bei unserem ersten Mal im Cottage vergaß ich sofort, dass Veronique ein Teil meines Lebens war.“
Tabby kletterte aus dem Bett, durchquerte das Zimmer und schlang fest die Arme um ihn. Sie war zufrieden, denn ihrer Meinung nach hatte er keine normale Verlobung mit der anderen Frau gehabt, und sie konnte ihn nicht wegen seiner Untreue verurteilen, wenn diese Frau ihm gesagt hatte, er könnte tun, was er wolle.
„Ich habe die Verlobung mit Veronique unmittelbar danach gelöst. Mir war nicht wohl dabei, aber ich habe nicht gezögert.“
„Unmittelbar danach?“ Ihr fiel ein weiterer Stein vom Herzen, denn sie musste wissen, ob sie ihm vertrauen konnte.
„Ich habe sie in Paris aufgesucht und bin am gleichen Abend in die Bretagne zurückgekehrt, aber du hattest das Cottage bereits verlassen. Leider habe ich in meiner Nervosität Veronique gegenüber eine dumme Bemerkung gemacht – dass ich nicht an eine Ehe mit dir dächte. Wahrscheinlich wurde sie deshalb erst recht wütend, als sie erfuhr, dass ich dich in Wirklichkeit so schnell wie möglich heiraten wollte.“ Christien verzog zerknirscht die Lippen.
„Zu diesem Zeitpunkt hast du allerdings noch davon geträumt, das Cottage zu einem behaglichen Liebesnest für eine fügsame Geliebte einzurichten, oder?“
Er nickte stumm.
„Vorsicht, ich kenne dich und weiß, wie dein Verstand arbeitet“, warnte sie ihn in neu entdecktem Selbstvertrauen. „Die Idee, mich zu heiraten, kam dir erst, nachdem du von Jake erfahren hattest und dir klar wurde, dass ich nicht an einer flüchtigen Affäre interessiert bin.“
„Merkst du denn nicht, wenn ein Mann bereit ist, alles zu tun, um dich zu erobern?“
„Nein. Man muss es mir ins Gesicht sagen.“ Tabby konnte kaum glauben, dass ihre kühnsten Träume wahr geworden waren. Sie sah es an Christiens Blick.
Er hob sie hoch und setzte sich mit ihr auf die Bettkante. „Ich liebe dich, ma belle . Ich liebe dich wie verrückt.“
Tabby seufzte selig. Sie hatte kaum noch zu hoffen gewagt, und dabei hatte er seine Gefühle nur geschickt vor ihr verborgen. „Das hättest du mir schon vor Jahren sagen können …“
„Es war für mich ein langer, schmerzhafter Lernprozess, meine Empfindungen einzuordnen.“
Sie lächelte ihn verträumt an. „Ich dachte, es ginge dir bloß um Jake … dass du mich nur seinetwegen heiraten willst.“
„Nein, er ist wirklich fabelhaft, aber du bist eine Klasse für sich. Ich will dich heiraten und dich zu meiner Frau machen.“
„Wofür hältst du mich – für eine Trophäe?“, neckte sie ihn.
„Meine Trophäe.“ Er umfasste ihr Gesicht und küsste ihre weichen Lippen mit einer Leidenschaft, die ihr den Atem raubte.
„Ich liebe dich so sehr“, wisperte sie.
„So?“ Christien schenkte ihr ein betörendes Lächeln. „Obwohl ich unzählige Male alles verdorben habe?“
„Und zwar gründlich“, bestätigte sie.
„Du hättest mir eigentlich widersprechen müssen und mir versichern, dass ich alles richtig gemacht habe“, beschwerte er sich. „Füttere mein Ego.“
„Dein Ego ist völlig gesund.“
„Ich bin verrückt nach dir“, raunte er heiser.
„Wir werden morgen heiraten und …“
„Morgen Nacht ist so weit entfernt wie das nächste Jahrtausend. Ich brenne vor Sehnsucht nach dir.“
„Wir werden ziemlich aufregende Flitterwochen haben“, meinte Tabby und genoss seine Verzweiflung.
„Wir könnten einen Ausflug machen, mon amour “, schlug er vor. „Ein Hotelzimmer nehmen …“
„Nein. Deine Mutter hat mich in einem Schönheitssalon angemeldet. Die Behandlung wird mindestens einen halben Tag dauern.“
„So ein Unsinn! Du bist auch so hinreißend. Lass sie bloß nicht mit der Schere an dein Haar.“
In diesem Moment bemerkte Tabby, dass Jake um die Tür spähte und sie beobachtete. „Küsserei!“ Er schnitt eine Grimasse. „Das ist eklig!“
„Ich finde, er muss Manieren lernen“, flüsterte Christien ihr zu. „Sperr ihn in sein Zimmer
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