Julia Collection Band 21
und zieh dein Nachthemd aus.“
„Ich bin es wert, dass man auf mich wartet“, versicherte sie mit einem verschmitzten Lächeln. Sie schmiegte sich an seinen warmen, muskulösen Körper, und als Jake zu ihnen gelaufen kam, nahm sie ihn in die Arme.
Sie wurde geliebt. Sie wurde von beiden geliebt, und dieses Gefühl war unbeschreiblich.
Tabbys zweiteiliges Hochzeitskleid bestand aus einem bestickten und perlenbesetzten engen Oberteil in dem gleichen Dunkelgrün wie ihre Augen und einem weiten elfenbeinfarbenen Rock. Eine zierliche Tiara mit Smaragden und Diamanten war in ihrem Haar befestigt, das Diamantkollier schmückte ihren Hals, und in ihren Ohrläppchen steckte das Hochzeitsgeschenk ihres künftigen Mannes – zwei lupenreine Diamanten.
Christien konnte den Blick kaum von ihr wenden. Er geleitete sie die Stufen zum Standesamt hinauf, als wäre sie eine Königin. Den kirchlichen Segen erhielten sie in der kleinen Kapelle am Ende der Straße. Hand in Hand posierten sie anschließend für die Fotografen.
Der Hochzeitsempfang fand im Ritz in Paris statt. Alison Davies und ihr Freund staunten, wie selbstverständlich Tabby sich in der luxuriösen Umgebung bewegte. Die temperamentvolle Braut wurde allgemein bewundert, zumal ihr frisch angetrauter Ehemann in ihrer Nähe keineswegs so cool wirkte, wie es sein Ruf hätte vermuten lassen. Seine weniger diskreten Verwandten deuteten an, dass lediglich elterlicher Einspruch das junge Paar so lange voneinander getrennt habe.
Die Gäste sprachen von grande passion . Dass Tabby mittellos und weder gertenschlank noch eine klassische Schönheit war, wurde allgemein bemerkt. Dass Christien sie anschaute, als wäre sie so unwiderstehlich wie Kleopatra, wurde ebenfalls bemerkt. Dass Tabby dort Erfolg gehabt hatte, wo die unbeliebte Veronique gescheitert war, genügte, um ihren gesellschaftlichen Erfolg zu gewährleisten.
Bevor es das Hotel verließ, vertraute das Brautpaar Jake der Obhut seiner Großmutter Matilde an. Eine Limousine fuhr sie zum Flughafen, wo sie in Christiens Privatjet stiegen und in die Toskana flogen.
Erst als die Maschine in der Luft war, nahm Christien einen Umschlag aus der Jacketttasche. „Er wurde mir kurz vor dem Empfang ausgehändigt. Der Brief stammt von meiner Großtante Solange …“
„Solange?“, wiederholte Tabby verwirrt. „Wie kann das sein?“
„Solange hat ihn am gleichen Tag geschrieben, an dem sie ihr Testament zu deinen Gunsten geändert hat. Sie hat ihren notaire beauftragt, mir das Schreiben nur zu geben, falls wir heiraten.“
Tabby bemühte sich, die zierliche Handschrift der alten Dame zu entziffern und zu übersetzen.
Christien kam ihr zu Hilfe. „Am Anfang entschuldigt Solange sich bei mir, weil sie einen Teil des Duvernay-Anwesens einem Außenstehenden vermacht habe. Dann gratuliert sie mir zur Hochzeit mit dir und dazu, das Cottage wieder dem Familienbesitz zugeführt zu haben.“
„Demnach hast du mich nur geheiratet, um das Haus zurückzubekommen“, warf sie scherzhaft ein.
„Solange schließt mit der Hoffnung, wir mögen ein langes glückliches Leben miteinander haben, und erklärt, sie habe immer gewusst, dass wir füreinander geschaffen seien.“ Er seufzte. „Sie muss damals schon erraten haben, dass ich dich liebe.“
Tabby kämpfte mit den Tränen. „Ich wünschte, ich hätte es auch gewusst. Dann wäre ich an jenem Tag an Veronique vorbeigestürmt und hätte dich zur Rede gestellt. Du wärst zu betrunken gewesen, um dich zu verstellen, und hättest zugeben müssen, dass du gesehen hast, wie Pete mich küsste. Wir hätten schon damals alles klären können.“
Christien schloss sie in die Arme und hielt sie fest. „Ich war ein Idiot und habe mich dagegen gesträubt, dich zu lieben. Inzwischen bin ich erwachsen geworden …“ Zärtlich küsste er ihr die Tränen von den Wangen. „Ich bete dich an. Erst jetzt weiß ich dich wirklich zu schätzen. Denk an die Zeit, die vor uns liegt, ma belle .“
Ein strahlendes Lächeln erhellte Tabbys Züge. „Schlaf mit mir“, bat sie leise. „Liebe mich heiß und leidenschaftlich.“
„Endlich!“ Christien hob sie auf die Arme und trug sie zum Schlafabteil im hinteren Teil der Maschine. „Ich dachte schon, du würdest es nie sagen …“
– ENDE –
Lynne Graham
Schöner als jeder Traum
1. KAPITEL
Ein Team war nach Neapel geflogen, um Andreo über Venstar, seine jüngste Neuerwerbung, zu informieren.
Die Atmosphäre war angespannt, denn unter
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