Julia Collection Band 22
helfen, seinen Geburtstag zu feiern.“
„Ich wusste gar nicht, dass du da unten Familie hast.“
Hörte er da Erleichterung aus ihren Worten heraus? Nick lächelte. „Bis vor kurzem wusste ich auch nichts davon.“
„Es muss schön sein, eine größere Familie zu haben“, meinte Cheyenne ein wenig wehmütig.
„Hatte deine Mutter nicht eine Schwester in Laramie?“ Nick versuchte sich zu erinnern, was sie ihm über ihre Mutter erzählt hatte.
Cheyenne nickte, während sie in die Einfahrt zur Ranch einbog. „Ja, aber irgendwie haben wir den Kontakt verloren, und ich habe schon seit Jahren nichts mehr von ihr gehört.“
Nachdem sie ins Haus gegangen waren, bedeutete Nick Cheyenne, ihm in sein Arbeitszimmer zu folgen. Dort griff er nach einem Umschlag, den er am Tag zuvor von Emerald Inc. in Wichita erhalten hatte, und zog einen Scheck heraus.
„Ich denke, damit ist die Frage, für wen du arbeitest, beantwortet.“ Er reichte ihr den Gehaltsscheck und fügte hinzu: „Da ich nicht hier sein werde und es auch kaum noch Vieh gibt, um das du dich kümmern musst, gebe ich dir das Wochenende frei.“
Ihre Finger streiften seine, als sie nach dem Scheck griff, und das elektrisierende Prickeln, das diese Berührung auslöste, schien durch seinen Arm zu gehen und sich dann in seiner Brust auszubreiten. Ohne nachzudenken, trat Nick zu Cheyenne und legte die Arme locker um ihre Taille.
„Nick, ich …“
„Pst. Ich dränge dich ja gar nicht, irgendetwas zu tun, was du nicht tun kannst oder tun willst.“ Sanft küsste er sie auf die Lippen. „Ich möchte dir nur etwas geben, woran du denken kannst, während ich weg bin.“
Zu seiner Freude schmiegte Cheyenne sich an ihn, als er erneut ihre Lippen mit seinen berührte, und erwiderte den Kuss mit der gleichen Leidenschaft, die auch er empfand. Ihr süßer Geschmack und ihr zarter Körper, der sich an seinen drängte, versetzten ihn in Aufruhr, und er sehnte sich danach, sie zu erobern und für immer zu seiner Frau zu machen. Doch er hatte ihr ein Versprechen gegeben, und selbst wenn es ihn umbringen sollte, er wollte ihr beweisen, dass sie ihm vertrauen konnte.
Nach der Konfrontation mit ihrem Vater und der Unterhaltung, die sie auf der Rückfahrt von der Auktion geführt hatten, war Nick klar geworden, dass Cheyenne nicht die Einzige war, die in Ruhe über alles nachdenken musste. Während der vergangenen Woche hatte er selbst auch einmal genau in sich hineingehorcht und dabei die eine oder andere Erkenntnis über sich gewonnen. Welche Gene er von dem verantwortungslosen Playboy, der sein Vater gewesen war, auch geerbt haben mochte, das Liebe-und-verlasse-sie-Gen war nicht dabei. Und obwohl er alles versucht hatte, um sich nicht wieder in Cheyenne zu verlieben, wusste er jetzt, dass er eigentlich nie eine Chance gehabt hatte.
Sie war für ihn zu einer Art Besessenheit geworden – war es eigentlich immer schon gewesen –, eine Art Sucht, für die es keine Heilung gab. Vor dreizehn Jahren hatte er ihr ewige Liebe geschworen, und genau das war der Grund, wieso er in der Zwischenzeit zu keiner längerfristigen Beziehung mit anderen Frauen fähig gewesen war. Sein Herz hatte damals schon Cheyenne gehört, und das würde für immer so bleiben. Und ob sie es nun wusste oder nicht, er war fest davon überzeugt, dass sie das Gleiche für ihn empfand. Sie brauchte vielleicht nur noch ein wenig Zeit, um es herauszufinden. Und diese Zeit wollte er ihr geben, statt sie wie geplant mit zu der Geburtstagsfeier seines Bruders zu nehmen.
Er beendete den Kuss und lächelte, während er in ihre großen, schimmernden Augen schaute. „Während ich weg bin, möchte ich, dass du etwas für mich tust.“
„Was?“
Er streichelte zärtlich ihre Wange. „Ich möchte, dass du über uns beide nachdenkst. Ich möchte, dass du an mich denkst und daran, welche Gefühle ich in dir auslöse. Wenn ich zurückkomme, werden wir miteinander reden, Darling.“
Als das graue Licht der Morgendämmerung die dunklen Schatten in ihrem Schlafzimmer zu vertreiben begann, lag Cheyenne noch immer wach in ihrem Bett und starrte an die Decke. Sie hatte die ganze Nacht damit zugebracht, über das nachzudenken, was Nick am vergangenen Nachmittag, nachdem er sie geküsst hatte, zu ihr gesagt hatte.
Wusste er denn nicht, dass sie sowieso nur noch an ihn denken konnte, seit sie ihn vor drei Wochen, als er den Zaun reparieren wollte, das erste Mal wiedergesehen hatte? War ihm nicht bewusst, dass jedes
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