Julia Collection Band 22
wissen.“
„Ganz bestimmt. Er ist ständig am Essen, scheint aber nie zuzunehmen.“ Sie runzelte die Stirn. „Essen eigentlich alle Jungs so, als hätten sie ein Loch im Magen?“
„Fast alle.“ Hunter griff nach einem der Schokoladenkekse, die sie gerade aus dem Ofen geholt hatte. „Meine Mom hat sich auch immer beschwert, dass ich ihr die Haare vom Kopf fressen würde.“
„Na, das ist ja etwas, worauf ich mich schon freuen kann.“ Callie lächelte, als sie eine kleine Bewegung im Bauch spürte. Es schien fast so, als wüsste das Baby, dass sie von ihm sprach.
„Du bekommst einen Jungen?“
Sie nickte. „Beim Ultraschall sah es jedenfalls so aus.“
„Wann soll das Baby kommen?“
„Der Stichtag ist der erste Januar.“ Sie drehte sich um, um mit einem Teelöffel Teighäufchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech zu setzen. „Natürlich kann es auch ein, zwei Wochen früher oder später kommen.“
„Das würde bedeuten, es erblickt voraussichtlich zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar das Licht der Welt.“
Callie wunderte sich, warum Hunter sich so sehr dafür interessierte, wann der Geburtstermin war, bis ihr einfiel, dass er ja Ersatz für sie finden musste. „Ich habe vor, zu Thanksgiving in Mutterschutz zu gehen, will aber spätestens Mitte Februar wieder anfangen zu arbeiten. Mary Lou hat vorgeschlagen, dass ich das Baby mit zur Arbeit bringe. Sie hat sich angeboten aufzupassen, wenn ich einen Einsatz habe. Wäre dir das recht?“
Er nickte. „Aber bist du sicher, dass es gut ist, wenn du noch so lange arbeitest?“ Er klang besorgt. „Ich will dich nicht beleidigen, aber wird es für dich nicht schwierig werden, dann noch in den Hubschrauber zu klettern?“
„Das ist keine Beleidigung. Mir ist schon klar, dass ich ziemlich dick werde.“ Sie schob ein weiteres Backblech in den Ofen und stellte den Wecker. Dann wandte sie sich Hunter zu. „Falls es zu einem Problem werden sollte, dann werde ich eben eher aufhören als geplant.“ Sie holte geräuschvoll Luft.
Er machte hastig einen Schritt auf sie zu. „Ist alles in Ordnung?“
„Es ist nur das Baby, das sich bewegt“, erwiderte sie und lächelte. „Heute scheint es ganz besonders aktiv zu sein.“
„Tut es weh?“ Er klang ehrlich besorgt.
„Nein. Man könnte eher sagen, es kitzelt.“ Liebevoll legte sie eine Hand auf den Bauch. „In diesem Stadium der Schwangerschaft fühlt es sich mehr so an, als würde ein Schmetterling in meinem Bauch mit den Flügeln schlagen. Später, so hat man mir erzählt, hat man dann das Gefühl, einen Boxer in sich zu haben.“
„Das muss sich ja ganz schön komisch anfühlen.“ Als der Wecker klingelte, griff Hunter nach einem Topflappen. „Warum setzt du dich nicht und legst zur Abwechslung mal die Füße hoch?“
„Mir geht es gut.“
Hunter deutete auf einen der Küchenstühle. „Setz dich.“
Er konnte sehen, dass Callie nicht sonderlich glücklich darüber war, aber sie setzte sich und legte die Füße auf einen anderen Stuhl, während er die Kekse aus dem Ofen holte. „Verdammt! Ist das heiß!“, fluchte er, als er mit dem Handrücken gegen den heißen Backofen kam.
Im Bruchteil einer Sekunde war Callie bei ihm. „He, lass mich mal sehen.“
Widerstrebend ließ er zu, dass sie seine Hand untersuchte. Dabei versuchte er zu ignorieren, wie angenehm sich ihre weiche Handfläche anfühlte. „Es ist nichts weiter.“
„Es bildet sich bereits eine Brandblase“, widersprach sie und griff nach einer Flasche mit einer zarten Lotion.
„Was ist das?“
„Aloe Vera. Es lindert den Schmerz, und die Wunde heilt schneller.“ Sie öffnete die Flasche und schaute dann lächelnd zu ihm auf. „Keine Angst, du wirst hinterher nicht wie eine Blume duften.“
Während er sie dabei beobachtete, wie sie das Gel auf die kleine Brandwunde strich, wurde ihm ganz warm ums Herz. Es war lange her, dass sich eine Frau so um ihn gekümmert hatte. Es war ein überraschend schönes und angenehmes Gefühl.
„So, jetzt müsste es eigentlich schnell verheilen“, sagte sie und schraubte die Flasche wieder zu.
Erstaunt, wie viel besser sich die Wunde sofort anfühlte, bewegte Hunter die Hand. „Das Zeug wirkt ja wirklich Wunder. Danke.“
„Kein … Problem.“
Sie klang leicht nervös, und er vermutete, es lag daran, dass sie so nahe beieinanderstanden. Auf ihn hatte es den gleichen Effekt, und es kostete ihn die allergrößte Anstrengung, Callie nicht in die Arme zu ziehen und
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