Julia Collection Band 22
hübscher ausgesehen hatte.
„Mary Lou und ich schaffen das schon. Geh du nur telefonieren.“
„Man kann sehen, dass ihr zwei frisch verheiratet seid“, erklärte Mary Lou lachend. „Wenn Sie sich noch nicht einmal für die Dauer eines Telefonats von Callie trennen können, dann hat es Sie aber arg erwischt.“
Hunter wusste nicht, warum, aber irgendwie konnte er nicht aufhören zu lächeln, als er den Zettel mit Barringers Nummer nahm und in sein Büro ging. Vielleicht lag es daran, dass der Privatdetektiv sich so schnell gemeldet hatte. Aber er hatte das Gefühl, dass es viel eher etwas damit zu tun hatte, dass er gerade die wunderbarste Nacht seines Lebens mit seiner frisch gebackenen Ehefrau verbracht hatte.
Callie war die sinnlichste Frau, die er je kennen gelernt hatte, und er konnte es kaum erwarten, dass der Tag vorbei und ihre Schicht beendet war, damit sie wieder nach Hause fahren konnten. Wenn es keine Häufung von Notfällen gab, dann lagen vier entspannte Tage vor ihnen, in denen sie ihre Flitterwochen fortsetzen konnten. Und Hunter würde die Absicht weiterverfolgen, das Beste daraus zu machen, sprich den Großteil der Zeit im Bett zu verbringen. Allein der Gedanke daran, Callie wieder und wieder lieben zu können, versetzte ihn in Erregung, und er verfluchte die Tatsache, dass sie noch so viele Stunden hinter sich bringen mussten, bevor sie freihatten.
Nachdem er die Bürotür hinter sich geschlossen hatte, atmete er um Beherrschung ringend erst einmal mehrmals tief durch, bevor er zum Schreibtisch ging und Barringers Nummer wählte. Kurz nachdem Hunter seinen Namen einer Sekretärin genannt hatte, war Joe Barringer selbst am Apparat.
„Ich habe verschiedene Dinger über Culbertson herausgefunden, die für Sie interessant sein dürften“, erklärte der Privatdetektiv ohne große Vorrede.
„Ich bin gespannt“, erwiderte Hunter und ließ sich auf seinem Schreibtischstuhl nieder.
„Craig Culbertson ist pleite. Er hat das Treuhandvermögen, das ihm sein Großvater hinterlassen hat, verspielt und, wie es scheint, schon damit begonnen, das Treuhandvermögen anzutasten, das für seinen Sohn angelegt wurde.“
„Aber haben nicht seine Eltern die Kontrolle über dieses Geld?“, wollte Hunter wissen. Er hätte schwören können, dass Callie ihm erzählt hatte, dass die Culbertsons Craigs Kind adoptiert und den Jungen als ihren Sohn großgezogen hatten.
„Sie hatten“, antwortete Barringer. „Aber im Testament seines Großvaters gab es eine Klausel, derzufolge Craig dieses Vermögen verwalten kann, sobald er das dreißigste Lebensjahr erreicht hat.“
„Noch etwas?“, fragte Hunter, der bereits überlegte, wie er diese Information nutzen konnte, um Callie zu helfen. Bisher klang das alles noch nicht allzu verwertbar.
„Ja. Anscheinend wurden weitere Gelder für künftige Kinder angelegt.“
Hunter setzte sich abrupt auf. Nun würde er wohl sogleich das Motiv kennen lernen, das Culbertson zu seinem Besuch in Devil’s Fork veranlasst hatte. „Was für Gelder?“
„Moment mal.“ Es klang, als würde Barringer in seinen Unterlagen wühlen, dann fügte er hinzu: „Möglichen weiteren Kindern von Craig Culbertson steht ein Treuhandvermögen in Millionenhöhe zur Verfügung, und …“
„Lassen Sie mich raten“, warf Hunter ein. „Culbertson ist der Verwalter.“
„Sie haben es erfasst.“ Die Entrüstung in Joe Barringers Stimme war nicht zu überhören. „Sein Großvater muss wohl vermutet haben, dass Culbertson sich noch häufiger die Hörner abstoßen würde. Statt ihm den Löwenanteil an seinem Vermögen zu hinterlassen, hat der alte Herr festgelegt, dass der Hauptteil seines Geldes für zukünftige Erben treuhänderisch verwaltet werden soll.“ Er machte eine kurze Pause, als müsste er seine Notizen überprüfen. „Und Culbertson muss das Sorgerecht für jedes Kind übertragen worden sein, bevor das Vermögen auf den Namen seines Sohnes oder seiner Tochter überschrieben wird.“
„Das erklärt eine ganze Menge“, bemerkte Hunter nachdenklich.
„Da ist noch etwas, was Sie vielleicht interessant finden werden – Culbertson sind einige ziemlich zwielichtige Gestalten auf den Fersen, weil er irgendwelche Spielschulden nicht bezahlt hat. Ich bin nicht sicher, ob er noch warten kann, bis Miss Marshall ihr Kind zur Welt gebracht hat. Er braucht das Geld eigentlich sofort.“
„Was ist mit seinen Eltern? Kann er sich wegen des Geldes nicht an sie wenden?“ Das
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