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Julia Collection Band 22

Julia Collection Band 22

Titel: Julia Collection Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
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musste.
    Cheyenne sah auf ihre Hände. „Als ich das College aufgab und nach Hause kam, um ihn zu pflegen …“
    „Du musstest das College verlassen?“ Sie hatte immer Lehrerin werden wollen. Es tat ihm leid, dass sich dieser Wunsch nicht erfüllt hatte.
    „Ich hätte nur noch ein paar Semester gehabt, aber Daddy brauchte mich, also brach ich meine Ausbildung ab.“ Cheyenne zuckte mit den Achseln, aber er konnte sehen, dass sie es noch immer bedauerte.
    „Wir hätten ohnehin kein Geld mehr für das Studium gehabt.“
    Nick runzelte die Stirn. Bertram Holbrook war einer der reichsten und mächtigsten Männer im Distrikt gewesen. Zumindest hatte er das stets alle glauben lassen.
    „Sicherlich …“
    „Nein.“ Offensichtlich beschämt, stand Cheyenne plötzlich auf und ging hinüber an das große Fenster zwischen den Bücherregalen, die bis zur Decke reichten. „Muss ich es dir buchstabieren? Wir sind pleite. Nur aufgrund dieses Vertrags dort sind wir nicht obdachlos.“
    Nick wusste nicht, was er sagen sollte. Was den Richter betraf, dessen Lage war ihm völlig gleichgültig, aber Cheyenne hatte es nicht verdient, für ihren skrupellosen Vater ihre Träume aufgeben zu müssen.
    „Was ist geschehen?“, fragte er, als er schließlich seine Stimme wieder unter Kontrolle hatte.
    Sie ließ die Schultern hängen, als laste das Gewicht der ganzen Welt auf ihnen. Schließlich drehte sie sich um und sah ihn an. „Daddy hat ein paar unkluge Kapitalanlagen getätigt, und als die Aktienkurse sanken, war er wegen seines Schlaganfalls nicht in der Lage, die Aktien schnell genug zu verkaufen. Deshalb verlor er den Großteil seines Geldes.“
    „Er hatte also hauptsächlich in den Neuen Markt, sprich in Internet-Aktien, investiert?“, vermutete Nick und erinnerte sich, dass die Kurse gerade dieser Aktien vor einigen Jahren innerhalb kürzester Zeit ins Bodenlose gefallen waren.
    „Ja. Was übrig blieb, hätte nicht einmal unsere Nebenkosten gedeckt“, erwiderte sie. „Als uns der Arzt dann noch sagte, dass Daddy nicht mehr arbeiten können würde, schien die Lage aussichtslos.“
    „Gab es denn keine Versicherung oder eine Pension? Dein Vater hätte doch die gleichen Versorgungsansprüche wie alle anderen Regierungsangestellten haben müssen.“
    Irgendwie passte das alles nicht zusammen. Entweder war der Richter ein extrem schlechter Planer gewesen, oder seine Geldgier und sein Machthunger waren ihm zum Verhängnis geworden. Nick vermutete, dass es Letzteres war, was den Mann schließlich zu Fall gebracht hatte.
    Cheyenne kam zurück an den Schreibtisch und setzte sich wieder. „Nachdem Daddy den Schlaganfall erlitten hatte und nicht mehr arbeiten konnte, besaßen wir nicht mehr genügend Geld, um die Versicherungsbeiträge zu zahlen, und das Geld aus dem Pensionsfonds hatte er komplett in Aktien investiert.“
    Nick hätte erwartet, dass der Richter mehr Verstand besaß und nicht sämtliche Ersparnisse auf eine Karte setzte. Doch Geldgier war eine starke Triebkraft und brachte die Menschen dazu, die schlimmsten Risiken einzugehen. Und wenn es je einen gierigeren und machthungrigeren Mann als Bertram Holbrook gegeben hatte, dann hatte Nick ihn nie kennen gelernt.
    „Und du wusstest von alldem nichts?“
    „Nein.“ Sie rieb sich mit zitternden Fingern über die Stirn. „Daddy hat mit mir nicht über finanzielle Angelegenheiten gesprochen. Er hat immer gesagt, ich brauchte mir über diese Dinge nicht den Kopf zu zerbrechen.“
    Nick hätte wetten können, dass die finanzielle Lage nicht das Einzige war, worüber der Mann seine Tochter im Unklaren gelassen hatte. „Ich bin überzeugt, dass das alles ein ziemlich großer Schock für dich war, als du es herausgefunden hast, oder?“
    Sie nickte. „Ich wusste nicht, was wir tun sollten. Zum Glück hat mich Luther Freemont von Emerald Inc. kontaktiert, kurz nachdem ich zu dem Entschluss gekommen war, dass wir Konkurs anmelden müssen.“ Sie errötete. „Als dann klar war, dass der Verkauf der Ranch nicht genügend Geld einbringen würde, um Daddys Arzt- und Medikamentenrechnungen zu bezahlen, hat Mr. Freemont mir gesagt, dass das Unternehmen unsere Gläubiger auszahlen würde. Außerdem könnten wir in unserem Haus wohnen bleiben, und ich würde ein bescheidenes Gehalt bekommen, wenn ich zehn Jahre lang als Vorarbeiterin für die neu gegründete Sugar Creek Cattle Company arbeiten würde. Am Ende dieser Zeit wären unsere Schulden vollständig beglichen, und es

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