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Julia Collection Band 22

Julia Collection Band 22

Titel: Julia Collection Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
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die Idee gekommen war, durchzubrennen und zu heiraten. Aber letztlich war es auch völlig gleichgültig. Sie hatten es beide gewollt. Sie hatten gehört, dass man für gut hundert Dollar im Nachbarbezirk eine Heiratslizenz bekommen konnte, ob man nun volljährig war oder nicht. Also hatte er an den Wochenenden in der Futtermittelhandlung gearbeitet und jeden Cent gespart, bis er genügend Geld zusammenhatte, um Cheyenne heiraten zu können.
    Dann, an einem heißen Abend Ende August, hatte er sie bei einer Freundin abgeholt, und sie waren in den Nachbarbezirk gefahren, um zu heiraten. Doch kurz bevor man sie zu Mann und Frau hatte erklären können, waren der Richter und Sheriff Turner aufgetaucht, um die Zeremonie abrupt zu unterbinden.
    Nick rieb sich den verspannten Nacken. Bis zum vergangenen Nachmittag hatte er in Gedanken immer das heftig schluchzende sechzehnjährige Mädchen vor sich gesehen, das von seinem Vater aus der kleinen Kirche zum Auto geführt wurde, wenn er sich an Cheyenne erinnerte.
    Manchmal entwickelt sich eben doch alles zum Besten, dachte er. Seine erste große Liebe zu heiraten war der hochfliegende Traum eines achtzehnjährigen Jungen gewesen, dessen Hormone über den Verstand gesiegt hatten. Jetzt war er ein erwachsener Mann, und so faszinierend er Cheyenne auch fand, es bestand keine Gefahr, dass er noch einmal ihrem Zauber erlag.
    Nachdem er herausgefunden hatte, dass sein Vater ein unverantwortlicher Playboy gewesen war, der sich nichts dabei gedacht hatte, nicht nur eine, sondern gleich drei Frauen sitzen zu lassen, nachdem er sie geschwängert hatte, fürchtete Nick außerdem, dass er genau diese Gene vererbt bekommen hatte. Seit er Wyoming damals verlassen hatte, hatte er mehrere Beziehungen gehabt, doch meist war es so, dass er das Interesse ziemlich schnell verlor.
    Er nahm Cheyennes Arbeitsvertrag zur Hand und las ihn sich gründlich durch. Es musste doch einen Absatz über eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses geben – einen Weg, der ihn und Cheyenne davon befreite, miteinander arbeiten zu müssen.
    Seine Stimmung verfinsterte sich jedoch noch mehr, als er den entsprechenden Passus fand. Für den Fall, dass Cheyenne den Job hinwarf oder ihre Stellung als Vorarbeiterin aus irgendeinem Grund vorzeitig beendet wurde, wären ihre Schulden sofort fällig und müssten an Emerald Inc. zurückgezahlt werden. Eine Ausnahmeklausel gab es nicht.
    Er hätte wissen müssen, dass seine Großmutter alle Eventualitäten einkalkuliert hatte. Sie stand nicht umsonst in dem Ruf, bei Verhandlungen unerbittlich zu sein, und war nicht zufällig zu einer der reichsten und erfolgreichsten Geschäftsfrauen in den USA geworden.
    Während er die Privatnummer seiner Großmutter wählte, atmete er noch einmal tief durch, um seine Wut zu unterdrücken. Obwohl er keinerlei Gefühle mehr für Cheyenne hegte, gefiel ihm der Gedanke nicht, dass Emerald sich deren Misere zunutze gemacht hatte.
    Statt Emerald meldete sich jedoch Luther Freemont am Telefon. „Es tut mir leid, Mr. Daniels. Ihre Großmutter ist im Moment nicht erreichbar. Kann ich ihr etwas ausrichten?“
    Nick konnte hören, dass der Lautsprecher des Telefons eingeschaltet war, und wusste, dass seine Großmutter vermutlich direkt am Schreibtisch saß und jedes Wort mitbekam, das er sagte. „Vielleicht können Sie mir helfen, Luther. Ich habe ein paar Fragen zu dem Vertrag zwischen Cheyenne Holbrook und der Sugar Creek Cattle Company.“
    Es gab eine längere Pause, bevor Luther antwortete: „Was für Fragen, Sir?“
    „Ich hätte gern ein paar Informationen zu Miss Holbrooks Gehalt und zu der Summe, die sie Emerald Inc. schuldet. Und ich würde zudem gern wissen, ob sie meine oder Emeralds Angestellte ist.“
    Eine weitere Pause bedeutete vermutlich, dass der Mann auf Emeralds Anweisungen wartete. „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, Sir. Ich fürchte, das müssen Sie mit Mrs. Larson diskutieren.“
    Frustriert angesichts dieser unbefriedigenden Situation, fluchte Nick leise. „Sagen Sie Emerald, sie soll mich so schnell wie möglich anrufen.“
    „Das werde ich selbstverständlich tun. Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie helfen, Sir?“
    Nick konnte sich nicht verkneifen, Emeralds förmlichen Assistenten ein wenig auf den Arm zu nehmen. „Da gibt es tatsächlich noch etwas, Luther.“
    „Ja, Sir?“
    „Seien Sie mal ein bisschen lockerer und hören Sie auf, wie ein verdammter Roboter zu klingen.“
    „Ich werde darüber

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