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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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staubiger Eukalyptusbäume seltsam aussehende Rinder mit Hängeohren, obwohl das Gras überall abgestorben wirkte. „Wie können Sie bloß in diesem Land Rinder züchten?“, fragte sie.
    „Eure britischen Rassen halten sich hier nicht, aber wir haben eine Brahman-Kreuzung. Die eignet sich für tropische Gegenden.“
    „Und was fressen die armen Tiere?“
    „Trockenes Gras enthält noch immer Nährstoffe, ungefähr wie für uns Trockenobst. Außerdem geben wir Zusatzfutter. Am schwierigsten ist die Wasserversorgung. Wir müssen das Wasser aus den Flüssen in Tränken pumpen, und wenn Staubecken und Flüsse völlig austrocknen, gibt es Probleme.“
    „Das Leben hier draußen besteht offenbar aus harter Arbeit.“
    „Wer wünscht sich schon einen gemütlichen Job?“
    Ein gut bezahlter und gemütlicher Job war das Ziel fast aller Männer, die sie kennengelernt hatte. Ein ruhiger Job und eine hübsche kleine Frau.
    Kane McKinnon wünschte sich offenbar keines von beiden.
    „Sie sehen dieses Land jetzt auch von seiner schlimmsten Seite“, fuhr er fort. „Wir nähern uns dem Ende der Trockenzeit.“
    „Ist es denn anders, wenn es geregnet hat?“
    „Dann würden Sie die Landschaft nicht wiedererkennen. Übrigens behalten wir das Vieh nicht allzu lang hier. Auf diesem Besitz stehen die Zuchttiere, aber man versucht erst gar nicht, sie hier zu mästen. Die Jungtiere schicken wir alle auf unseren Besitz bei Hughenden, und dort setzen sie mit etwas Glück genug Gewicht an.“
    „Von diesem Gras werden Rinder bestimmt nicht fett“, stellte Charity fest, obwohl sie in Gedanken bereits wieder von der Viehzucht zu Tim gekommen war. Hatte er sich womöglich verirrt und war verhungert? „In England hören wir oft, dass Menschen im Outback umgekommen sind.“
    „Ja, das kommt vor.“ Kane wandte den Blick nicht von der gelben Piste. „Es ist ein hartes Land, aber meistens kommen nur Leute um, die nicht wissen, worauf sie sich einlassen. Sie hätten die Großstadt erst gar nicht verlassen sollen. Ihr Bruder hat allerdings schnell gelernt. Ich bin überzeugt, dass er im Busch gut zurechtkommt.“
    Charity blickte aus dem Fenster und entdeckte ein graues Känguru, das mit fließenden Bewegungen zwischen den Bäumen hüpfte. Zum ersten Mal sah sie ein Känguru in freier Natur, und hätte sie sich nicht schlimme Sorgen gemacht, wäre sie begeistert gewesen.
    „Wie ist es Tim ergangen?“, fragte sie. „War er glücklich?“
    „Es ging ihm gut. Wissen Sie, ich mochte an Ihrem Bruder, dass er für sich geblieben ist. Er hat seine Arbeit erledigt und wollte nie im Mittelpunkt stehen. Darum hat er sehr gut zu uns gepasst, und deshalb bin ich auch sicher, dass es ihm jetzt gut geht.“
    Kane klang so überzeugt, dass Charity sich erneut fragte, ob er mehr über ihren Bruder wusste, als er verriet. Verschwieg er ihr die Wahrheit? Als sie ihn forschend betrachtete, lächelte er ihr aufmunternd zu. Erstaunt merkte sie, dass sie sich nach diesem Lächeln sehnte. Für Sekunden war der spöttische Blick aus seinen Augen verschwunden, und seine Züge hatten sich entspannt. Das ließ ihr Herz schneller klopfen.
    Sie hielten im Schatten der Bäume an einem Fluss und tranken aus ihren Wasserflaschen.
    „Wenigstens haben Sie hier draußen von Marsha nichts zu befürchten“, bemerkte Kane, als Charity noch zwei Tabletten gegen die Kopfschmerzen nahm.
    Sie fand es seltsam, dass er so über seine Freundin sprach. „Wann erreichen wir eigentlich die Southern Cross?“
    „Wir fahren bereits seit ungefähr einer halben Stunde über unser Land. Jetzt dauert es nicht mehr lange.“
    Charity hatte keine Ahnung, was sie erwartete. Als sie jedoch fünf Minuten später McKinnons Haus erreichten, wurde ihr flau im Magen. Kane hielt vor einer kleinen, heruntergekommenen Hütte, stieg aus und begann die Abdeckplane zu lösen.
    Das war das Wohnhaus der Southern Cross Farm? Inmitten einer staubigen Koppel bot es mit dem rostigen Metalldach, der durchhängenden Veranda und den von Wind und Wetter silbergrau gewordenen Holzwänden einen traurigen Anblick. Vielleicht hatte sie doch unüberlegt gehandelt.
    Die Kopfschmerzen kamen wieder, als sie ausstieg. Die Sonne brannte heiß auf ihren Nacken, und die unpassende Kleidung klebte ihr am Körper. Bei jedem Schritt wirbelte sie unter ihren Sandalen feinen roten Staub auf, der zwischen die Zehen und unter die Fußsohlen drang.
    Kane lud sich zwei Kartons mit Vorräten auf die Schultern.
    „Kann ich

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