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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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sie ebenso ungehalten.
    „Du hast es nie erwähnt, Annie. Ich hatte doch keine Ahnung.“
    „Ja, und? Warum machst du deswegen so einen Aufstand? Flora gehört schließlich zur Familie. Sie ist unsere Tante. Ich finde es aufregend, dass sie die lange Reise gemacht hat, nur um bei meiner Hochzeit dabei zu sein.“
    „Aber es wäre doch … wäre durchaus hilfreich gewesen, davon zu wissen.“
    „Nun lass es gut sein, Reid. Du wärst bestimmt nicht sehr erfreut, wenn ich dich mit jedem Detail über die Hochzeit belästigte. Ich muss an so viele Dinge denken – das Zelt zu mieten, das Essen zu bestellen, die Musiker und den Fotografen zu engagieren und Unterkunftsmöglichkeiten für die Gäste zu finden.“
    Reid nickte und seufzte müde. „Ich weiß, ich helfe dir nicht genug.“
    „Das meine ich doch gar nicht“, protestierte Annie. „Du musst dich schließlich um die Farm kümmern. Außerdem hast du seit Dads Tod die gesamte Verantwortung für uns übernommen. Du tust mehr als genug.“ Sie neigte den Kopf zur Seite und betrachtete ihren Bruder abschätzend. „Aber irgendetwas ist mit dir los, stimmt’s? Seit einer Woche bist du unglaublich gereizt.“
    Er mied ihren Blick und hatte nicht vor, ihre Frage zu beantworten.
    „Nun, ich glaube, ich werde langsam auch ein bisschen gereizt“, gab sie zu. Der Schatten eines Lächelns umspielte ihre Lippen. „Anscheinend vermisse ich Theo mehr, als ich gedacht habe.“
    Ihre Gesichtszüge wurden weicher, als sie Theos Namen aussprach. Reid staunte über das Wunder, das die Liebe bei Annie, die immer ein kleiner Wildfang gewesen war, bewirkt hatte. „Jetzt dauert es ja nicht mehr so lange“, sagte er mit sanfter Stimme. „Und nach der Hochzeit wird Theo dir dein Leben lang gehören.“
    „Ja.“ Annie sah auf ihren Verlobungsring und drehte ihn am Finger. Der Diamant glitzerte und funkelte, ihr Lächeln wurde ein wenig wehmütig. Reid hatte den Eindruck, als wäre sie noch nie hübscher gewesen. Aber als sie ihn anschaute, wirkte sie erst nachdenklich und dann richtig traurig. „Reid, ich wünsche mir so sehr, dass du genauso glücklich bist wie ich. Kane hat Charity, ich habe Theo, und du verdienst dasselbe Glück.“
    Entsetzt merkte Reid, dass er kurz davor war zu weinen. „Mir geht’s total gut.“
    „Ich wünschte, das könnte ich glauben.“
    „Du liebe Güte, Annie, du siehst die Welt immer durch eine rosarote Brille. Glaub mir, nicht jeder muss verheiratet sein, um glücklich zu sein. Ich brauche das ganz bestimmt nicht. Ich bin nicht der Typ, der heiratet.“
    „Warum sagst du das?“
    Der Klang von Schritten im Flur rettete ihn. Jessie und Flora kamen ins Zimmer.
    „So, jetzt haben wir den Reisestaub abgewaschen und können uns ins Gefecht stürzen“, sagte Jessie lächelnd.
    „Ich werde einmal nachsehen, ob der Tee fertig ist“, meinte Annie. „Reid hat einen wunderbaren Koch engagiert, deshalb muss ich nichts selber machen. Wartet, bis ihr Robs Teekuchen probiert habt.“ Als sie in Richtung Küche ging, rief sie ihrer Mutter noch über die Schulter zu: „Reid wird sich um dich kümmern.“
    Reid holte tief Atem, als er sich mit seinen beiden Müttern konfrontiert sah. Die eine, die ihn adoptiert hatte und die er so sehr liebte, und die Fremde, die ihn geboren hatte.
    Die Schwestern ähnelten sich sehr. Beide waren attraktiv, ihr ehemals blondes Haar war inzwischen silbergrau, ihre Augen waren so hellblau wie Annies. Flora war größer und schmaler als Jessie. Weil sie immer nur kurze Zeit in Australien gewesen war, hatte sie auch nicht so viele Falten.
    Zweifellos musste sie in ihrer Jugend äußerst attraktiv gewesen sein, aber darüber wollte Reid nicht nachdenken. Er hatte sich verboten, daran zu denken, was ihr vor vielen Jahren zugestoßen war, als sie noch jung und hübsch gewesen war.
    „Bitte, setzt euch doch!“ Er wies auf die großen gepolsterten Armsessel und dachte, wie merkwürdig es war, Jessie McKinnon wie einen Gast zu behandeln, obwohl dies über fünfundzwanzig Jahre lang ihr Haus gewesen war.
    Aber noch viel verstörender fand er es, Flora hier im Wohnzimmer von Southern Cross zu sehen. Ihre Hände zuckten nervös, ihr Lächeln wirkte ein wenig aufgesetzt, und ihre Bewunderung für die antiken Möbel, das Landschaftsgemälde an der Wand und die Glasschale mit den Rosen, die Vic, der Gärtner, heute Morgen gepflückt hatte, kam ihm ziemlich übertrieben vor.
    Ihr schottischer Akzent schien ihre Andersartigkeit noch

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