Julia Collection Band 26
ihr mit dem Daumen über den Handrücken. „Bevor wir unterbrochen wurden, haben wir uns über etwas Wichtiges unterhalten.“
Sarah errötete tief.
„Du hast eine wichtige Bitte geäußert“, sagte er.
Sie hatte ihn angefleht, sie zu küssen. „Reid, mach dich nicht über mich lustig.“
„Warum sollte ich das tun?“ Im nächsten Moment schon hatte er sie an sich gezogen. „Oh, Sarah, du hast ja keine Ahnung.“ Er umfasste ihr Gesicht. „Ich kann dir nicht länger widerstehen“, stöhnte er.
Er solle gar nicht erst versuchen, ihr zu widerstehen, wollte sie ihm sagen. Doch sie kam nicht dazu, denn er presste die Lippen auf ihre und küsste sie.
An seinem Kuss war nichts Sanftes, sondern ungezügelte Leidenschaft in ihrer heißesten und wildesten Form. Reid nahm sie, als wäre sie sein Besitz, den man ihm zu lange vorenthalten hatte, und Sarah hatte diesem Angriff nichts entgegenzusetzen. Aber sie gab sich ihm voller Freude hin, erwiderte den Druck seiner Lippen und das Drängen seiner Zunge.
Sie verstand sein Bedürfnis nach ihr. Auch ihr Körper brannte vor Verlangen nach ihm. Als die dunkle Nacht sie umhüllte, erwiderte sie seine Küsse mit einem Hunger, der dem seinen in nichts nachstand.
Noch nie zuvor hatte sie eine derartige Leidenschaft erlebt. Worte waren nicht notwendig. Ihr Kuss drückte eine Botschaft aus, die seit Beginn der Zeit dieselbe war. Sarah wusste plötzlich mit einer Sicherheit, die ihr durch und durch ging, dass sie heute nichts mehr aufhalten würde. Nichts würde sie zurückhalten können.
Diese Nacht würde ihnen gehören, sie würden sie dem düsteren Schicksal entreißen, das sie voneinander getrennt hatte. Es würde ihnen egal sein, ob es richtig oder falsch, klug oder vernünftig war, sich zu lieben. Sie hatten sich zu lange Zurückhaltung auferlegen müssen, und jetzt verlangte dieses tiefe, ursprüngliche Verlangen nach seinem Recht.
Als Küsse nicht mehr reichten, drehten sie sich um und liefen Hand in Hand über den dunklen Rasen zum Haus.
Sarahs Herz klopfte wie wild, als sie aus ihren Stöckelschuhen schlüpfte und sie in die Hand nahm, damit man ihre Schritte nicht hörte. Sie eilte mit Reid in sein Schlafzimmer am Ende des langen Flurs.
Kaum waren sie dort angekommen, schloss er schnell die Tür. Ihre Schuhe fielen zu Boden, als er Sarah an sich riss und erneut ihren Mund in Besitz nahm.
Sie legte ihm die Arme um den Nacken, presste ihre Brüste gegen ihn, sehnte sich nach den Verführungskünsten seiner Hände, die sie reizten.
Es gab keine geflüsterten Koseworte, keine zärtlichen Liebesschwüre. Vielleicht schwiegen sie aus Angst, Worte könnten den Zauber zwischen ihnen zerstören.
Alles, was Sarah hörte, waren Reids rascher Atem und das Knistern des feinen Tuchs, als er seine Jacke und die Krawatte auszog. Sie stieg aus ihrem Brautjungfernkleid und stand nun in ihrem pinkfarbenen spitzenbesetzten BH und Panty vor ihm. Sie meinte, ihr Herz müsste zerspringen, als Reid jetzt vor ihr auf die Knie ging.
Mit nacktem Oberkörper kniete er vor ihr. Seine silbergrauen Augen blitzten in der Dunkelheit, als er ihre Haut berührte und die Umrisse ihrer Taille mit den Fingern nachzeichnete.
Dann neigte er den dunklen Kopf und küsste sie.
Oh…
Mit intimer Zärtlichkeit glitten seine Lippen über ihre Haut und lösten kleine Schauer in Sarah aus. Ein so starkes Gefühl von Liebe zu ihm stieg in ihr auf, dass ihre Augen sich erneut mit Tränen füllten. Seine Zunge berührte sie, beschrieb kleine Kreise.
Ein leises Wimmern drang über ihre Lippen, als sie ihm drängend durchs Haar strich.
Reid antwortete mit einem Stöhnen. Dann hob er sie plötzlich hoch und legte sie aufs Bett.
Endlich umarmten sie sich. Oh, dieses Glück, Reids Gewicht zu spüren, das prickelnde Hochgefühl seiner Haut, nackt an ihrer. Wie sehr sie ihn vermisst hatte!
Sie waren zu lange grausam getrennt gewesen. Beinahe verzweifelt vor Ungeduld, halfen sie einander, auch die restliche Kleidung abzulegen. Keine Barrieren sollten sie mehr trennen.
Jetzt waren sie zu Hause.
Jetzt konnten ihre Hände und ihre Lippen das atemlose Entzücken verspüren, sich auf einer stürmischen Reise neu zu entdecken.
Dies war ihr Mann, wie er Sarah in Erinnerung geblieben war. Hier war der Ort, an den sie gehörte – wo sie sich berührten und wagemutige Küsse austauschten, wo sie mit ihm die Grenzen der Leidenschaft auslotete und einfach nur hoffte, dass diese süße Folter niemals aufhören
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