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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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Ihrer Familie.“ Es überraschte Kane nicht im Geringsten, dass sie ihm einen scharfen Blick zuwarf. „Ihr Bruder hat Polizeischutz abgelehnt.“
    Charity seufzte leise. „Der dumme Junge.“
    „Zum Glück kam er zur Vernunft, als jemand ins Blaue schoss und ihn dabei traf, während er Vieh zusammentrieb.“
    „Man hat auf ihn geschossen?“ Charity wurde blass. „Um Himmels willen, Kane!“
    „Ihm ist nichts passiert“, versicherte er. „Aber es hat ihm genug Angst eingejagt, dass ich ihn dazu bringen konnte, sich in unserem Versteck zu verkriechen.“
    Sie schlang die Arme um die Knie, ließ den Kopf hängen und blickte starr zu Boden, während sie die Neuigkeiten verarbeitete. Kane wollte ihr schon gut zureden und ihr Mut machen, da blickte sie wieder auf, und er merkte, dass sie noch immer wütend war.
    „Sie hätten mir das gleich am ersten Tag unter vier Augen sagen können!“, warf sie ihm vor.
    „Beschweren Sie sich bei Ihrem Bruder. Er hat von Anfang an verlangt, dass Sie und Ihr Vater nichts erfahren dürfen.“
    „Aber Sie wussten doch, dass wir vor Sorgen fast verrückt geworden sind!“
    „Ja, doch auch Tim hat sich Sorgen gemacht. Es ging ihm um Ihre Sicherheit. Er war überzeugt, dass es am Besten ist, wenn Sie nichts wissen. Er dachte, dass die Verbrecher Sie möglicherweise in England ausfindig machen könnten, dass man Sie aber in Ruhe lassen würde, wenn sie von der Sache nichts wüssten.“
    Charity schüttelte seufzend den Kopf. „Sie hätten mich trotzdem informieren sollen.“
    „Tim hat es so gewollt. Er hat darauf bestanden, dass weder die Polizei noch meine Familie Sie informiert. Ihr kleiner Bruder hat eine schwierige Entscheidung getroffen, und das stört Sie letztlich, nicht wahr? Zum ersten Mal in seinem Leben hat Tim etwas getan, ohne dass Sie es ihm erlaubt hätten.“ Als sie nicht antwortete, fügte er hinzu: „Und ich habe Ihrem Bruder mein Wort gegeben. Mit Handschlag.“
    Sie sah ihn finster an. „Sie haben mich belogen und im Unklaren gelassen – und das alles nur wegen eines Handschlags?“
    „Nun mal langsam, Chaz! Eines wollen wir doch festhalten: Ich habe Sie nicht belogen. Ich lüge nie. Aber es stimmt, das alles hat mit etwas so Unbedeutendem wie einem Handschlag zu tun. Hier draußen bei uns kaufen und verkaufen wir Grundstücke im Wert von Millionen Dollar mit einem Handschlag. So verpflichten wir uns, unseren Nachbarn und Freunden beim Zaunbau und beim Viehtrieb zu helfen. So versprechen wir, zu einem bestimmten Zeitpunkt an irgendeinem weit abgelegenen Ort zu sein. Und so geben wir sogar englischen Jungs ein Versprechen, die mehr Verstand zeigen als ihre hitzköpfigen Angehörigen.“
    „Sie müssen nicht gleich so in die Defensive gehen, Kane“, sagte sie und lächelte. „Sie können wieder herunterkommen von Ihrem Felsen.“
    Verlegen stellte er fest, dass er in der Hitze des Gefechts auf einen Granitblock gestiegen war. Er schob trotzig das Kinn vor und setzte sich wieder zu Charity in das ausgetrocknete Flussbett.
    „Wann haben Sie Tim das letzte Mal gesehen?“, fragte sie schon etwas versöhnlicher. „Wissen Sie überhaupt, dass er in Sicherheit ist?“
    „Ich bin überzeugt, dass es ihm gut geht.“
    Sie atmete scharf ein. „Ich werde erst beruhigt sein, wenn ich ihn sehe. Wann findet die Verhandlung statt?“
    „Morgen.“
    „Morgen? Morgen! Das ist doch verrückt! Wie kommt er denn dorthin?“
    „Ich sollte ihn heute mit unserem Geländewagen abholen und direkt nach Mirrabrook bringen.“ Kane lächelte bedauernd. „Aber jetzt ist Reid fort, Vic ist verletzt, und der Motor ist kaputt. Ich kann Tim nicht helfen.“
    „Dann wird er nun doch nicht aussagen?“
    „Er hat ein Pferd, und das wird er benutzen müssen. Allerdings muss er schon heute Nachmittag aufbrechen, damit er rechtzeitig dort ist.“
    Charity stöhnte leise.
    „Es wird trotz allem klappen“, versicherte er.
    Sie sprang auf. „Wieso sitzen wir dann hier herum, als würden wir ein Picknick machen? Kommen Sie, Kane, wir müssen weiter!“
    Ohne auf ihn zu warten, machte sie sich auf den Weg und schlug ein scharfes Tempo an. Er griff nach Rucksack und Gewehr und folgte ihr. Unter ihren Stiefeln knirschte der Kies im Flussbett.
    „He!“, rief Kane. „Wenn Sie es nicht ein bisschen langsamer angehen lassen, halten Sie nicht durch.“
    Er irrte sich. Es war unglaublich, aber in den nächsten zwei Stunden behielt sie tatsächlich dieses Tempo bei und legte kein

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