Julia Collection Band 26
Habe ich dich erschreckt?“
„Nein, nein, Theo.“ Sie ließ die Hände sinken und sah sich um. „Es hängt mit diesem Zimmer zusammen. Ich verstehe einfach nicht, wer Damien ist, wohin er gegangen ist, warum er so getan hat, als wäre er du, oder warum du sein Zimmer so ausgeräumt hast. Das alles beunruhigt mich. Die meiste Zeit über fürchte ich, dass … dass …“
„Was denn? Was fürchtest du?“
Sie hatte beinahe Angst, es auszusprechen. „Dass er du bist.“
„ Ich?“
Theo sah sie so entsetzt an, dass Annie sofort erleichtert war.
„Mich hat der schreckliche Gedanke verfolgt, Damien könnte dein Internetname sein. Du weißt schon, ein Codename.“
„Oh Annie.“ Theo schüttelte den Kopf und fuhr sich durch das dichte schwarze Haar. Er senkte den Blick und seufzte irritiert. „Es wird Zeit, dass mein ungeratener Neffe sich den Konsequenzen seiner dummen Streiche stellt.“
Annie schluckte. „Tut mir leid, Theo. Eigentlich wollte ich es gar nicht aussprechen. Ich wollte nichts zerstören.“
„Nein, du hast recht“, sagte er. „Es ist besser, reinen Tisch zu machen. Ich werde Damien sofort kontaktieren und darauf bestehen, dass er zurückkommt, um sich bei dir zu entschuldigen.“
Die Tiefe seines Gefühls spiegelte sich in seinen Augen, als er die Hand ausstreckte und ihr über die Wange strich. Er lächelte verlegen. „Wahrscheinlich war es gut so, dass du es ausgesprochen hast. Jemand musste die Bremse ziehen.“
Annie nahm seine Hand und küsste die Innenfläche.
Er atmete aus, fast klang es wie ein Seufzer. Dann beugte er sich zu ihr hinab und küsste ihren Nacken. „Ich sage dir jetzt besser Gute Nacht, bevor ich wortbrüchig werde. Hoffentlich habe ich morgen schon eine Antwort von Damien.“
Er verließ schnell ihr Zimmer. Sie sah sich noch einmal in Damiens Schlafzimmer um, bewegt von den unterschiedlichsten Gefühlen – Erleichterung, Glück, aber auch Bedauern und Sehnsucht.
Doch weil sie noch immer Theos wunderbare Küsse auf den Lippen spürte, wusste sie, dass sie in dieser Nacht gut schlafen würde.
Nach einem kurzen Spaziergang mit Theo und Basil vor dem Frühstück stand Annie gerade unter der Dusche, als sie die Stimme eines jungen Mannes hörte. Sie war noch lauter als das Zischen des Wasserstrahls.
„Was, zum Teufel, geht hier vor? Wo sind meine Sachen?“
Annie hielt mitten im Haarwaschen inne. War jemand in ihrem Zimmer?
„Wo sind meine Stereoanlage und meine CDs?“, erklang die Stimme erneut, diesmal noch lauter und ärgerlicher. „Wo ist mein DVD-Rekorder? Was habt ihr mit meinem verdammten Zimmer gemacht?“
Annie drehte den Duschhahn zu, stand da, und Wasser perlte über ihren nackten Körper.
Fäuste hämmerten gegen die Badezimmertür. „Wer ist da drin?“
„Immer langsam mit den jungen Pferden“, rief sie und stieg so schnell aus der Duschkabine, dass sie mit dem Zeh gegen den Rand stieß.
Voller Panik schnappte sie sich ein Handtuch und wickelte sich darin ein. Als sie zur Tür eilte, wäre sie mit ihren nassen Füßen fast auf dem Kachelboden ausgerutscht. Mit einer Hand hielt sie das Tuch fest, mit der anderen öffnete sie die Tür.
Und riss erstaunt die Augen auf.
Ein schlaksiger Junge mit Brille stand vor ihr – ein zorniger Junge, den sie auf etwa achtzehn Jahre schätzte. Er trug ein T-Shirt, Shorts mit einem Hawaiimuster und Sandalen.
Bei ihrem Anblick fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf.
Annie war genauso schockiert wie er. „Wer … was …?“
In diesem Moment wurde sie von Theo aus ihrer Not gerettet.
„Verschwinde sofort aus diesem Zimmer“, fuhr er den Jungen an.
„Hey, nun beruhig dich mal, Theo. Du kannst mich doch nicht von der Goldküste zurückbeordern und mich dann aus meinem eigenen Zimmer werfen.“
„Du hast alle Rechte an diesem Zimmer für die nächste Zukunft verwirkt.“
Verblüfft sah Annie von einem zum anderen.
Das konnte doch nicht Damien sein. Nicht dieser Junge. Er war höchstens achtzehn und hatte noch Pickel auf dem Kinn. Wo war das blonde Haar, wo sein gutes Aussehen geblieben, die sie auf dem Foto so fasziniert hatten?
Der Eindringling wandte sich jetzt von Theo zu ihr und wurde sofort knallrot. „Oh nein! Du bist Annie, stimmt’s?“
Damit war auch ihre letzte Hoffnung dahin. Es konnte sich um keinen Irrtum handeln. Vor ihr stand Damien. Der Mann meiner Träume!
Plötzlich wurde ihr übel, und sie musste sich gegen den Türrahmen lehnen. Als Damien sie noch immer
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