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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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groß noch zu klein.
    „Aber das hat doch alles überhaupt nichts mit Romantik zu tun“, sagte sie. „Nicht mit den Gefühlen und den Sehnsüchten, die unser Herz bewegen.“
    Er sah zur Seite.
    „Wir reden ja auch nur theoretisch, Annie. Und die Theorie besagt, dass der Selektionsprozess auf einer unbewussten Ebene stattfindet. Das scheint auch der Grund zu sein, warum man sich in den Falschen verliebt.“
    „Wirklich?“
    „Natürlich. Das kennen wir doch alle, oder etwa nicht? Man verliebt sich in jemanden, der überhaupt nicht zu einem passt. Gleichzeitig lassen wir diejenigen, die viel mehr mit uns harmonieren würden, links liegen.“
    Annie fröstelte plötzlich. „Glauben Sie, das passiert sehr oft?“
    „Oh ja. James und Erica waren ein sehr gutes Beispiel dafür. Aber es geschieht natürlich dauernd.“
    Annie lehnte sich zurück und trank noch einen großen Schluck Cognac. Sie sah auf ihr Glas und sagte dann leise: „Vielleicht ist das ja der Grund, warum ich Sie so anziehend finde.“
    „Wie bitte?“
    Das Herz klopfte ihr bis zum Halse. „Ich habe gesagt, vielleicht ist das ja der Grund, warum ich Sie so anziehend finde.“
    Sie blickte auf und merkte, dass Theo sie entgeistert ansah. Kein Wunder, dass ihre Worte ihn überrascht hatten. Aber wenigstens schien er darüber nicht entsetzt zu sein.
    „Wir beide passen überhaupt nicht zusammen, oder? Zum Beispiel, was den Bildungsgrad angeht.“
    Stille dehnte sich aus. Dann sagte Theo mit sanfter Stimme: „Ich dachte, der Altersunterschied wäre das viel größere Problem.“
    „Aber der Unterschied ist doch gar nicht so groß. Sie sind bestimmt höchstens … höchstens zehn Jahre älter als ich, oder?“
    „Neun“, erwiderte er schnell.
    Die prompte Antwort und die Heiserkeit in seiner Stimme machten Annie Mut. Sie beugte sich vor und setzte ihr Glas auf dem Tisch ab.
    „Na also. Die Unvereinbarkeiten werden immer weniger.“
    „Ja.“ Auch Theo setzte sein Glas ab. „Vielleicht haben Sie recht.“
    Keiner von beiden sprach ein Wort. Aber die Spannung im Raum war fast mit den Händen zu greifen.
    Dann schloss er die Augen und sagte seufzend: „Annie, deine Offenheit ist erfrischend. Aber wir sollten so nicht miteinander reden.“
    „Warum nicht?“
    „Ich finde, wir sollten einen Moment innehalten und über alles nachdenken.“
    „Findest du?“ Annie war enttäuscht über seine Reaktion, aber froh, dass sie wenigstens beim Du gelandet waren. Sie setzte sich wieder normal in den Sessel. „Worüber sollten wir deiner Meinung nach denn nachdenken?“
    „Zum Beispiel darüber, warum du in die Stadt gekommen bist. Was du dir wirklich wünschst. Ich nehme an, du hast dir ein Abenteuer und Romantik erhofft. Aber du wolltest diese Dinge mit einem viel jüngeren Mann erleben. Und dann bin ich plötzlich auf der Bildfläche erschienen.“
    Vielleicht war dies der richtige Moment, ihm ihre Sorgen in Bezug auf Damien zu offenbaren. Das Problem war nur, immer, wenn sie mit Theo zusammen war, erschien ihr der Gedanke, er könnte ein Doppelleben führen, geradezu absurd. Dazu war er viel zu sehr geerdet, viel zu ausgeglichen. Und warum sollte ein Mann, der so gut aussah wie Theo, es für nötig halten, eine Frau über das Internet kennenzulernen?
    „Schon möglich. Aber ehrlich gesagt, bin ich an Damien im Moment gar nicht mehr interessiert“, erwiderte sie.
    „Trotzdem finde ich, du solltest mit deinen Freundinnen losziehen und junge Männer kennenlernen.“
    „Ich bin aber sehr gern mit dir zusammen.“
    Er seufzte. „Ich bin nicht unbedingt der Mann, mit dem du dich einlassen solltest.“
    „Warum nicht?“ Ihr Magen zog sich plötzlich zusammen. Würde er ihr jetzt ein Geständnis machen? „Was stimmt denn nicht mit dir?“
    „Ich bin ein unglaublich langweiliger Akademiker.“
    „Langweilig?“ Sie sah ihn entgeistert an. „Ist das alles?“
    Er runzelte die Stirn. „Erwartest du, dass ich dir meine Charakterfehler aufliste?“
    „Nein, natürlich nicht.“
    „Du hast ja schon bestritten, dass ich zu alt für dich bin. Ich finde, das sollten wir noch einmal näher betrachten.“
    „Ich dachte, du hättest vielleicht ein paar Leichen im Keller, von denen du mir jetzt erzählen möchtest.“
    Theo schüttelte lächelnd den Kopf, und Annie fiel ein Stein vom Herzen.
    „Keine Leichen“, sagte er. „Aber vielleicht findest du das ja auch schon langweilig.“
    „Theo, du bist überhaupt nicht langweilig. Im Gegenteil, du bist

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