Julia Collection Band 27
sage.“
Sie starrte ihn ein paar Sekunden lang schweigend an, und er sah, dass sie noch immer Zweifel hegte, doch schließlich nickte sie und meinte: „Ich werde nicht lange brauchen, um mich anzuziehen.“
„In Ordnung“, erwiderte er und trug Autumn hinüber zum Tisch. Er zog sich einen Stuhl hervor und setzte sich. „Du musst mir nur zeigen, was ich tun soll.“ Eine wahre Flutwelle von Gefühlen übermannte ihn, als ihm plötzlich klar wurde, dass er tatsächlich sein eigenes Kind im Arm hielt.
„Es ist nicht weiter schwierig“, versicherte Natalie ihm und klang nicht mehr ganz so reserviert.
„Ich habe noch nie etwas mit Babys zu tun gehabt, abgesehen von meiner Schwester. Und das war vor vierundzwanzig Jahren.“ Er zuckte mit den Schultern. „Achtjährige Jungs sind allerdings mehr daran interessiert, ob die Fische unten im Teich anbeißen. Oder ob sie weiter spucken können als ihr bester Freund.“ Er schaute zu Natalie. „Aber ich werde lernen, mich um Autumn zu kümmern.“
Natalie, die gerade dabei war, das Fläschchen in die Mikrowelle zu stellen, hielt inne. „Ich habe auch so gut wie nichts mit Babys zu tun gehabt. Ich war ein Einzelkind.“ Sie riss überrascht die Augen auf. „Oh! Warum habe ich nicht früher daran gedacht?“
Travis lächelte sie beruhigend an. „Gib dir Zeit. Du wirst dich bestimmt bald wieder an alles erinnern.“
„Ich hoffe es.“ Natalie biss sich auf die Unterlippe. Es sah aus, als versuchte sie krampfhaft, mehr aus ihrem Gedächtnis herauszuholen, bevor sie schließlich die Mikrowellenuhr einstellte und auf Start drückte. „Es ist so frustrierend, wenn man sich nicht einmal an die einfachsten Dinge erinnern kann. Manchmal habe ich das Gefühl, das, woran ich mich zu erinnern versuche, ist zum Greifen nah.“
„Ich nehm an, ihr wollt ’ne Tasse Kaffee und was zum Frühstück“, brummte Mose, der mit Fluffy wieder in die Küche kam. Diesmal trug der alte Kauz ein rot kariertes Flanellhemd, ausgeblichene Jeans und Stiefel, von denen Travis annahm, dass sie älter waren als er.
„Wenn ich mich angezogen habe, helfe ich Ihnen, Mr. Barringer“, sagte Natalie. Travis bemerkte, dass sie Fluffy einen vorsichtigen Blick zuwarf, als sie die Flasche aus der Mikrowelle holte.
„Ich glaub nicht, dass es jemals einen Mister mit meinem Namen gegeben hat, Mädchen“, stellte Mose barsch fest. Er schüttelte den Kopf. „Du kannst mich Mose nennen, so wie alle anderen auch.“
„Okay … Mose“, antwortete Natalie und drehte die Flasche um, um sich ein paar Tropfen Babynahrung auf die Innenseite ihres Handgelenks zu träufeln. Als sie auf Travis zuging, blieb diesem die Luft weg. Die ersten Sonnenstrahlen, die durch das Fenster im Osten drangen, schienen direkt durch Natalies dünnen Morgenmantel. Er musste schlucken. Erinnerungen an ihren geschmeidigen Körper und ihre sinnlichen Bewegungen schossen ihm durch den Kopf und verursachten eine deutliche Reaktion in seiner unteren Körperregion.
Wieso verspürte er Verlangen nach Natalie, nach allem, was sie ihm angetan hatte? Müsste nicht die Tatsache genügen, dass sie ihm sein Kind hatte vorenthalten wollen, um sämtliche Gefühle zu ersticken, die er vielleicht noch für sie gehegt hatte?
Noch einmal schluckte er und schaute in ihr bezauberndes Gesicht. „Was …“ Er musste sich räuspern. „Was muss ich zuerst tun?“
„Achte nur darauf, dass du die Flasche im richtigen Winkel hältst, sodass keine Luft in den Schnuller kommt“, erklärte Natalie und machte ihm vor, wie man das Fläschchen korrekt hielt.
Dann beugte sie sich zu ihm, um ihm zu zeigen, wie er Autumn füttern musste. Ihr süßer Duft, die weiche Haut ihrer Hand, die seine eigene berührte, und ihr warmer Atem, der federleicht über seine Wange strich, gaben Travis das Gefühl, als sei die Temperatur im Zimmer um zwanzig Grad gestiegen.
Erneut räusperte er sich und hoffte inständig, dass er sich nicht wie ein Teenager im Stimmbruch anhörte, als er fragte: „Ist das alles, was ich tun muss?“
Natalie nickte und legte ihm ein Tuch über die nackte Schulter. „Ihr zwei solltet eigentlich keine Probleme haben, während ich mich oben anziehe. Wenn ich dann wiederkomme, ist es wahrscheinlich Zeit für ihr Bäuerchen.“
Langsam fürchtete Travis, dass die Sache ihm doch über den Kopf zu wachsen drohte. „Wie macht man das?“
„Ich zeige es dir, wenn es so weit ist“, meinte Natalie und drehte sich um, um
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