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Julia Collection Band 27

Julia Collection Band 27

Titel: Julia Collection Band 27 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Merritt , Sara Orwig , Kathie Denosky
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bitte.“
    „Tut mir leid, Mr. Owens ist nicht im Haus.“
    „Oh. Wissen Sie, wann er wieder da ist?“
    „Leider nein. Möchten Sie Ihren Namen und Ihre Nummer hinterlassen?“
    „Nein, danke.“ Wieder legte Andrea auf. Er war weder zu Hause noch in der Firma. War er vielleicht im Club?
    Sie suchte sich die Nummer heraus und wählte.
    „Texas Cattleman’s Club“, meldete sich eine tiefe Stimme.
    „Ich bin auf der Suche nach Keith Owens. Es ist kein Notfall, aber ziemlich wichtig. Ist er zufällig da?“
    „Nein. Tut mir leid. Wollen Sie eine Nachricht hinterlassen, falls er hier auftaucht? Wir haben ein Schwarzes Brett, da könnte ich einen Zettel aufhängen, dass Sie angerufen haben.“
    „Nein … nein, danke.“ Andrea schauderte es bei dem Gedanken, dass ihr Name und ihre Telefonnummer am Schwarzen Brett im Club aushingen. Sie legte auf. Entweder war Keith nicht in der Stadt, oder er versteckte sich.
    Sie vermutete Letzteres und verfluchte ihn.
    Obwohl er regelmäßig Sonnencreme aufgetragen hatte, war Keith inzwischen braun gebrannt. Er war ohne Zwischenstopp von Royal zu seinem Haus kurz hinter der Grenze in Mexiko gefahren. Eine lange Reise, die sich jedoch gelohnt hatte. Dieses Haus, das nur einen Steinwurf vom Golf von Mexiko entfernt lag, war seit seiner Scheidung sein Zufluchtsort. Ein kleines Fischerdorf lag in der Nähe, wo er sich täglich mit frischem Fisch, Gemüse und Brot eindeckte, bevor er den Rest des Tages damit verbrachte, auf seiner Veranda zu sitzen, eiskaltes Bier zu trinken und die Möwen und das Wasser zu beobachten.
    Nach zwei Wochen hatte er noch immer keine Antworten gefunden. Oder jedenfalls nicht die definitiven Antworten, die er brauchte, um seine Ruhelosigkeit zu vertreiben. Deshalb verfolgte ihn weiterhin die Frage: Warum war er Andrea so beharrlich gefolgt und war dann völlig verwirrt gewesen, nachdem sie miteinander geschlafen hatten? Himmel, er hatte sogar an Babys gedacht und sich Andrea als seine Ehefrau vorgestellt, bevor die Sache aus dem Ruder gelaufen war.
    Andrea war überhaupt nicht begeistert gewesen, dass er ihre Schutzmauer durchbrochen hatte, was sie ihm sehr effektiv durch ihre Weigerung gezeigt hatte, ihn ins Haus zu bitten, als er sie heimgefahren hatte. Erst war sie noch so heiß wie ein Vulkan gewesen, und dann hatte sie wieder die Eisprinzessin herausgekehrt.
    Die einzige Schlussfolgerung, zu der Keith nach zweiwöchigem Nachdenken gekommen war, besagte, dass er und Andrea wahrscheinlich nicht füreinander bestimmt waren. Verschwendete Zeit, dachte er, verschwendete Mühe. Er konnte genauso gut nach Hause fahren.
    Doch der nächste Morgen war so herrlich, mit einer leichten Brise vom Golf und dem perfekten Blick von seiner Veranda auf das Wasser, dass er entschied, noch einen Tag zu bleiben.
    Am Nachmittag überlegte er sich, dass er Andrea bitten könnte, zu ihm zu kommen. Vielleicht hatten sie doch noch eine Chance. Es war durchaus möglich, dass sie sich weigerte, aus berechtigten Gründen, aber er würde ihre Beziehung gern ergründen, und warum sollte sie nicht herkommen und das mit ihm zusammen tun? Vielleicht würde sie den Ausblick ja genauso genießen wie er.
    Nachdem er das Für und Wider bis nach Sonnenuntergang abgewogen hatte, wählte er schließlich ihre Nummer.
    Andrea saß lesend im Bett – besser gesagt, sie versuchte zu lesen –, während im Hintergrund leise Musik spielte. Sie war heute bei ihrer Frauenärztin gewesen, die ihre Schwangerschaft bestätigt und sie eingehend untersucht hatte. Die Aussage, dass sie kerngesund war, stimmte sie natürlich fröhlich.
    Doch ein anderer Teil ihres Ichs war furchtbar wütend auf Keith und verhinderte, dass sie auch nur ein Wort von dem verstand, was sie las. Normalerweise beruhigten sie Musik und ein gutes Buch, doch heute nützte das nichts.
    Seufzend legte sie das Buch zur Seite und wollte gerade das Licht ausschalten, als das Telefon klingelte. Sie war ein wenig überrascht, denn ihre Freunde riefen selten so spät an. Doch manchmal passierte es, und so nahm sie nichts ahnend den Hörer ab. „Hallo?“
    „Hallo, Andrea. Wie geht es dir?“
    Es war Keith. Ihr Puls spielte verrückt, und sie bekam plötzlich keine Luft mehr. „Warte eine Sekunde“, meinte sie atemlos. „Ich … ich habe etwas auf dem Herd.“ Sie presste den Hörer gegen die Brust, verfluchte ihre alberne Lüge und fragte sich verzweifelt, was sie jetzt tun sollte. Er hatte nicht angerufen seit über zwei Wochen.

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