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Julia Collection Band 28

Julia Collection Band 28

Titel: Julia Collection Band 28 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA SANDOVAL JUDY DUARTE KAREN ROSE SMITH
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geheim halten. Ich bin verflucht.“
    „Nein, du bist reizend und offen, und das ist besser, als in sich verschlossen zu sein. Also, du magst diesen Sam. Daran ist doch absolut nichts falsch.“
    „Nur, dass er meine Gefühle absolut nicht erwidert.“
    „Abwarten. Vorerst solltest du dir allerdings nichts anmerken lassen. Wenn deine Brüder auch nur ahnen, dass du für deinen Arbeitgeber schwärmst, würden sie dir das Leben zur Hölle machen.“
    „Das tun sie ohnedies schon, diese Mistkerle“, erwiderte Erin lächelnd. „Vielleicht sollte ich den Brunch ausfallen lassen.“
    „Das wäre noch schlimmer. Außerdem würdest du den Kindern fehlen.“
    „Sie mir auch. Sie fehlen mir ja jetzt schon. Gut, wir haben genug über mein nicht vorhandenes Liebesleben gesprochen. Wie bringe ich denn jetzt die Kleine dazu, über ihre Mutter zu reden?“
    „Erin, ich kann mich nur wiederholen. Warte ab. Das gilt für das Kind und für Sam. Wie lange bist du denn schon bei ihnen? Eine Woche? In so kurzer Zeit kannst du nicht ein halbes Jahr Schmerz und Trauer aufarbeiten. Hab Geduld!“
    Wenn Erin sich jemandem anvertrauen konnte, war es Susan. „Weißt du“, gestand sie, „manchmal glaube ich, dass Sam gar keinen Wert auf Familie legt. Doch dann sehe ich ihn wieder mit seiner Tochter und merke, dass das nicht stimmt. Doch warum spricht er nie über seine Verwandten, nicht einmal über seine verstorbene Frau? Ich verstehe den Mann nicht.“
    „Versuche es erst gar nicht“, riet ihre Schwägerin. „Zeige Sam, wie wichtig Familie ist, und benütze uns als Beispiel. Natürlich musst du dabei behutsam vorgehen.“
    „Das ist ein guter Rat“, lobte Erin.
    „Natürlich. Darum hast du mich ja auch angerufen“, scherzte Susan. „Kümmere dich um die Kleine, und schenke ihr deine Liebe. Bestimmt kommt sie irgendwann aus ihrem Schneckenhaus heraus. Dir kann niemand widerstehen.“
    „Und was ist mit Sam?“
    „Na ja“, meinte Susan trocken, „wenn es sich ergibt, kannst du ja auch ihm deine Liebe schenken. Du bist eine Frau, und es ist höchste Zeit, dass du deinen Traummann findest – oder zumindest mit ihm ins Bett gehst.“
    „Aber Susan, so habe ich das nicht gemeint!“, rief Erin, während sie sich gleichzeitig vorstellte, wie es wohl war, mit Sam zusammen im Bett … Dabei hatte sie keine Erfahrungen mit Männern, weil ihre Brüder bislang noch jeden möglichen Kandidaten verscheucht hatten. Es wäre großartig gewesen, diese fehlenden Erfahrungen mit Sam zu sammeln. „Andererseits – was für ein verlockend unmoralischer Gedanke!“
    „Ich muss auflegen“, erwiderte Susan lachend. „Kellan heult, als hätte er sich einen Arm abgeschnitten, aber vermutlich hat ihm nur sein Bruder ein Spielzeug weggenommen. Diese Kinder! Ruf mich an, wenn du ein offenes Ohr brauchst. Ich bin immer für dich da.“
    Ein fürchterlicher Gedanke durchzuckte Erin. Sprachen Eheleute nicht über alles? „Du redest doch hoffentlich nicht mit …“
    „Keine Angst, ich verrate dich nicht an deinen Bruder, selbst wenn er mein Mann ist. Ginge es nach den O’Grady-Jungs, wärst du schon längst im Kloster.“
    Erin atmete erleichtert auf. „Danke für dein Verständnis.“
    „Hey“, meinte Susan lachend. „Deine Brüder wollen dich zwar unter einer Käseglocke halten, aber deine Schwägerinnen stehen hinter dir. Denk immer daran! Und sollte es zur Hochzeit kommen, nimm bitte Rücksicht auf unseren Geschmack. Keine Rüschen an den Kleidern der Brautjungfern.“
    „Ach, sei still!“, erwiderte Erin, lächelte jedoch, als sie das Gespräch beendete.
    Eine ganze Woche hatte verstreichen müssen, bis Sam sich am Freitag endlich eingestand, dass er gern nach Hause kam, um Erin und Jessica bei der Arbeit am Album zu helfen. Seine Aufgabe bestand zwar nur darin, die Bilder in zeitlicher Reihenfolge zu ordnen, aber immerhin. Allmählich fiel es ihm auch leichter, sich die Fotos anzusehen und sich an die guten Zeiten zu erinnern, anstatt immer nur in Schmerz und vor allem Schuldgefühlen zu baden. Das fand er erstaunlich. In einer einzigen Woche hatte Erin so viel verändert, dass ihm fast schwindelig wurde, wenn er daran dachte, was noch alles folgen könnte.
    Am überraschendsten aber war, dass er sich das erste Mal in seinem Leben ganz einfach aufs Heimkommen freute. Es war schön, ein Haus zu betreten, in dem es nach Essen duftete, in dem die Lichter eingeschaltet waren und das von Musik, Lachen und Stimmen erfüllt war. Erin

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