Julia Collection Band 51
schmeckte nach Sommer. Glutvoll, verführerisch, bedrohlich. Ihre Küsse waren eine bizarre Mischung aus Unschuld und Verlangen.
Erst das verzweifelte Verlangen nach mehr als heißen Küssen, störte ihn auf aus dem Rausch seiner Leidenschaft. Wie sehr er es sich auch wünschte, er konnte hier und jetzt nicht mit ihr schlafen. Schließlich befanden sie sich in der Öffentlichkeit. Aber was noch wichtiger war: Sophia musste zuvor die Wahrheit über ihn erfahren und ihn als den Menschen akzeptieren, der er war.
Entschlossen umfasste er ihre Schultern und trat einen Schritt zurück. Als er ihr Kinn anhob und ihr in die verschleierten Augen sah, konnte er sich kaum zurückhalten, sie gleich noch einmal zu küssen.
Sie wollte ihn. Aber sinnliche Lust war nicht Liebe. Konnte Sophia ihre Liebe zu ihm, Mike, zugeben? War sie fähig, ihr Herz einem Mann zu schenken, dessen Zukunft unsicher war? Der nicht über ein großes Vermögen zum Unterhalt einer Familie verfügte? Erst wenn er ihre Antwort auf diese Fragen kannte, wollte Mike ihr verraten, dass er Michael Barrington war.
„Sophia“, begann er, aber insgeheim flehte er, sie möge ihn bitten, in Phoenix zu bleiben.
Sophia lächelte Mike an. Sie liebte es, wenn er ihren Namen sagte. Dann hatte sie das Gefühl, geliebt zu werden, etwas Besonderes zu sein.
„Sei vorsichtig, Sophia.“ Cindys Worte kamen ihr in den Sinn. „Mike soll ein ausgemachter Frauenheld sein.“
Himmel, sie hatte ihn praktisch gezwungen, sie zu küssen! War sie etwa nicht mehr bei Verstand? Wenn Michael inzwischen nach ihr suchte?
Sie senkte den Blick. „Ich muss zurück zu meiner Mutter. Sie macht sich sicher schon Sorgen.“
„Okay.“
„Aber du bist fest entschlossen zu gehen?“
Mikes Augen verdunkelten sich. „Eigentlich muss ich dir noch etwas sagen. Etwas sehr Wichtiges.“
Seine ernste Stimme ließ Sophia aufhorchen. „Was gibt es, Mike?“
„Sophia! Da bist du ja.“ Lucas kam auf sie zu.
„Was gibt’s, Lucas?“ Sophia war froh, die herrschende Spannung zwischen ihr und Mike zu lösen.
„Mr Barrington sucht dich.“
„Mich?“ Sophia presste eine Hand an die Brust. „W… welcher Mr Barrington? Rex oder Michael?“
Lucas warf ihr einen fragenden Blick zu. „Rex natürlich. Ich würde Michael Barrington gar nicht erkennen, wenn er mir über den Weg liefe.“
Mit weichen Knien ließ Sophia die beiden Männer stehen und ging in Richtung Eingang, wo die Menschen in kleinen Gruppen standen. Ihre Freundinnen Molly und Patricia saßen mit ihren Verlobten, Jack und Sam, am Pool und winkten ihr fröhlich zu.
Wie dumm, dass sie ihre Sonnenbrille auf dem Tisch hatte liegen lassen. So musste sie ihre Augen mit einer Hand gegen die Sonne abschirmen. Suchend glitt ihr Blick über die Menge. Aber es war kein Mann in weißem T-Shirt und blauen Shorts zu sehen.
Wo blieb Michael bloß?
„Sophia, meine Liebe.“
Rex Barrington bahnte sich seinen Weg durch die Menge. „Hallo, Mr Barrington.“
„Amüsieren Sie sich gut?“
„Ja.“ Sophia lächelte. „Eine wunderschöne Party.“
„Der Gedanke, dass dies mein letztes Fest als Präsident von Barrington Corporation ist, macht mich irgendwie traurig. Dennoch, es wird Zeit für mich, zurückzutreten und die Zügel Michael zu überlassen.“
„Sie wollten mich sprechen?“
Rex nickte. „Ich brauche Ihre Hilfe.“
„Meine Hilfe?“
„Bei der Organisation für den Dreibein-Wettlauf.“
„Oh.“ Aus irgendeinem Grund hatte sie vermutet, Rex würde ihr Neuigkeiten von Michael überbringen. „Ja, natürlich. Wobei benötigen Sie meine Hilfe?“
Rex lächelte, und Sophia fragte sich, ob er einen besonderen Grund für diesen Wettlauf hatte.
Er reichte ihr einige Bindfäden von ungefähr einem Meter Länge. „Binden sie die Paare jeweils an Knöchel und Knie zusammen.“
Dann wandte er sich dem Lautsprecher zu. „Darf ich Sie um Ihre Aufmerksamkeit bitten?“
Alle hoben ihre Köpfe.
„Wir beginnen jetzt mit dem Dreibein-Lauf. Ich habe die Partner für Sie ausgesucht. Sobald ich Ihre Namen aufrufe, versammeln Sie sich bitte an der Startlinie oben auf dem Hügel. Sophia Shepherd wird Sie dort erwarten und Ihnen behilflich sein. Die Ziellinie befindet sich direkt hinter dem Getränkestand. Der Sieger gewinnt ein freies Dinner im Restaurant Reflection im Weißen Schwan in Sedona.“
Ich muss das gewinnen, dachte Sophia. Ich und Michael. Nur leider war Michael noch nicht da.
Während Rex noch scherzte und die
Weitere Kostenlose Bücher