Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 51

Julia Collection Band 51

Titel: Julia Collection Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Wells Vivian Leiber Laura Anthony
Vom Netzwerk:
noch nie Gedanken über ihre Unterwäsche gemacht hatte, geschweige denn sie gesehen hätte. Aber er war sicher, dass sie Baumwollunterwäsche trug.
    „Sam? Hörst du überhaupt zu?“
    „Wie bitte? Ja … sicher. Patricia, gib mir mal deine Brille.“
    „Meine Brille? Wieso?
    „Da ist Schmutz auf den Gläsern.“
    Patricia nahm die Brille ab und untersuchte sie.
    „Nein, du kannst es nicht sehen. Gib sie mir einfach.“ Sam nahm ihr die Brille aus den Händen und zog ein Kleenex aus einer Schachtel, die hinter ihm stand.
    Er betrachtete sie genauer. Ja, wenn Patricia auf seinem Stuhl säße, würde Rex keinen Gedanken an ihr Privatleben verschwenden.
    Eine heimtückische Idee drängte sich ihm auf, ganz langsam, Millimeter für Millimeter, Stückchen für Stückchen.
    Sam war noch nie vor Problemen davongelaufen. Im Gegenteil, er war jemand, der Probleme beim Schopfe packte und nach Lösungen suchte – und bis jetzt hatte er immer Lösungen gefunden. Von Kindheit an.
    Und während er sich darauf besann, legte er das Röhrchen mit Aspirintabletten, das er schon in der Hand gehalten hatte, wieder zurück in die Schublade. Auch für dieses Problem würde er eine Lösung finden. Ganz bestimmt.
    „Patricia, würdest du sagen, dass wir Freunde sind?“
    Sie lief purpurrot an, und ihre dichten Wimpern flatterten über den turmalingrünen Augen. Doch dann hob sie den Kopf, und mit Inbrunst sagte sie: „Ja. Ja, ich denke, dass wir sogar gute Freunde sind. Wir kommen gut miteinander aus. Wir lachen über die gleichen Dinge. Wir arbeiten sehr gut zusammen. Ja, doch, ich würde sagen, wir sind Freunde. Warum fragst du?“
    Ohne auf ihre Worte einzugehen, stellte Sam in Gedanken eine Art Inventarliste auf: Sie war hübsch, auf eine sehr gewinnende, aber doch geradezu unschuldige Art. Dabei war sie nicht zu jung – wenn sie zu jung wäre, würde er ihr einen solchen Vorschlag nie machen. Sie könnte sich vielleicht mit ein wenig mehr Pep kleiden – diese Kostüme in dezenten Grautönen waren zwar angemessen für die Firma, aber sie wirkten trotzdem recht fad. Aber er erinnerte sich, dass Patricia, als sie damals mit den Bewerbern in Fort Lauderdale gewesen waren, meist T-Shirts und Shorts getragen hatte. Und er erinnerte sich auch daran, dass er mehr als einen Pfiff gehört und dass sich mehr als nur ein Mann schier den Hals verrenkt hatte, als sie am Strand entlanggelaufen waren. Vor allem, als sie diese lockige Mähne aus dem Haarband befreit hatte.
    „Patricia, glaubst du, Freunde sollten einander auch mal einen Gefallen tun?“ Er hatte ihre Brille mittlerweile gereinigt und legte sie auf den Schreibtisch, jedoch so, dass sie außer Reichweite für Patricia lag.
    „Ja, natürlich“, erwiderte sie vorsichtig.
    „Gehöre ich zu den Freunden, denen du einen Gefallen tun würdest?“
    Sobald er die Frage gestellt hatte, wurde ihm klar, wie idiotisch sich das anhören musste. Natürlich tat sie ihm Gefallen. Sie tat ihm ständig irgendwelche Gefallen. Als er sich damals bei dem Baseballspiel der Firma den Knöchel verstaucht hatte und zwei Wochen lang krankgeschrieben war, hatte sie ihm jeden Abend die Unterlagen nach Hause gebracht. Einschließlich Pizzas, Grillhähnchen oder chinesischer Menüs. Sie war eingesprungen, als in seinem Basketballteam ein Spieler ausgefallen war – und sie spielte noch nicht einmal schlecht! Sie holte seine Anzüge aus der Reinigung, wenn er zu wenig Zeit hatte, und sie hatte auch das Abendessen für Melissa und deren Familie ausgerichtet, als die Verlobung gefeiert wurde.
    Sam dachte nach, was er für sie getan hatte. Er hatte ihr ein großzügiges Büro mit Blick auf die Wüste besorgt. Er hatte Rex davon überzeugt, dass sie eine ansehnliche Gehaltserhöhung verdiente. Aber das hätte er für jeden Angestellten getan, der so hart und so gut arbeitete wie Patricia.
    Nein, mit dem, was sie für ihn getan hatte, konnte das nicht mithalten.
    „Vielleicht sollte ich eine Frage vorab stellen“, fuhr er fort. „Gibt es … gibt es da jemanden in deinem Leben?“ Ihm wurde klar, dass er noch nicht einmal halb so viel über sie wusste, wie sie über ihn.
    „Nein“, antwortete sie. „Ehrlich gesagt, wollte ich dich eigentlich fragen, ob …“ Sie brach abrupt ab und blinzelte nervös.
    „Ja? Was wolltest du mich fragen?“
    „Nichts. Gar nichts.“ Sie schüttelte sich leicht. „Warum willst du das wissen?“
    „Falls es jemanden in deinem Leben geben sollte, werde ich meine

Weitere Kostenlose Bücher